Die DEL-Saison 2015/16: Der Rest

Sensation: Für die DEL hat eine 15. Mannschaft gemeldet. Der EHC Hamburger Sommer. Super Sturm, aber mit der Defense ist das so eine Sache. Immerhin haben die Bürgersteige in Hamburg jetzt alle fließendes Wasser. Vier Teams fehlten uns bisher noch, mit denen befasse ich mich heute. Extra eine Kategorie Norden aufzumachen, für gerade einmal zwei Clubs, schien mir dann doch etwas übertrieben. Als gibt es hier und heute schlicht und ergreifend den Rest.

11. Schwenniger Wild Wings

Beim Tabellenletzten der vergangenen Saison ist es eigentlich einfacher, aufzuzählen, wer noch geblieben ist, denn die Abgänge aufzulisten. Nach der enttäuschenden letzten Spielzeit ist da praktisch kein Stein auf dem anderen geblieben. Stolze 16 Neuzugänge haben die Wild Wings vorzuweisen.

Übrig sind noch Sascha Goc, Rob Brown, Simon Danner, Ashton Rome, Philip Schlager, Jonah Hynes und Dimitri Pätzold, um die wichtigsten zu nennen.

Derek Dinger (Augsburg), Sean O’Connor (Straubing), Thomas Pielmeier (Ingolstadt), Jonathan Matsumoto (Augsburg) sind in der DEL geblieben. Viele andere haben in die DEL2 oder ins Ausland gewechselt. Dass ein größerer Umbruch stattfinden würde, musste einem nach dem letzten Jahr aber doch auch klar sein.

 

Wer ist neu dabei? Alex Trivellato (Leihgabe aus Berlin), Benedikt Brückner und Tim Bender(München), Patrick Pohl (Hamburg), Daniel Schmölz (Köln), also alles junge, deutsche Spieler. Aus Übersee sind Joey MacDonald (Goalie mit NHL-Erfahrung), Matt Pelech (auch der hat ein paar NHL-Spiele auf dem Buckel) dazugestoßen. Yan Stastny ist ein in der DEL altbekannter, gut, aber sehr verletzungsanfällig. Zwei Finnen, Jukka Voutilainen (der ist aber schon wieder weg) und Hannu Pikkarianen (in der finnischen Liga zuletzt aktiv), sowie der Franzose Damien Fleury (spielte in Schweden) machen das Bild komplett.

Das kann gutgehen, muss aber nicht. Aber im Rennen um einen Preplayoffplatz sollten die Wild Wings allemal eine Chance haben. Das Team könnte sie so ein bisschen als Wundertüte herausstellen.

12.  Hamburg Freezers

Ein wesentlicher Grund, warum es für die Freezers in der letzten Saison nicht weiterging als Viertelfinale war das enorme Verletzungspech der Truppe. Umso erstaunlicher im Nachhinein, dass es nach der Hauptrunde für Platz 4 reichte, was so gesehen schon als Erfolg zu bewerten war. Mit dem Ausmaß der Personalveränderungen liegen die Hamburger auch in diesem Jahr wieder im Ligadurchschnitt.

Ein paar Abgänge haben sie zu verkraften, der wichtigste dürfte Kevin Clark sein, der über die Alpen gewechselt ist. Nicht mehr dabei sind auch Bretton Stamler (Augsburg), Patrick Pohl (Schwenningen), Duvie Westcott und Matt Pettinger.

Für die Defense hat man sich in Iserlohn eingedeckt, von wo man Sean Sullivan und Jonas Liwing verpflichtet hat. Von Michael Davies (Düsseldorf) hofft man, dass er an die starke Form aus der ersten Saisonhälfte der vergangenen Spielzeit anknüpfen kann, auch Marcel Müller (Krefeld) hat in Hamburg ein neues zuhause gefunden. Zu wichtigsten Neuzugang dürfte aber Rückkehrer David Wolf werden, der dem Team wieder mehr Durchsetzungsvermögen, mehr Tore, mehr Größe und mehr Strafminuten bescheren dürfte. Auf der Goalie-Position hat sich nichts getan, das Duo Kotschnew-Caron hat sich bewährt und dürfte weiterhin als das stärkste in der DEL eingeschätzt werden. Größtes Problem ind er letzten Saison war der zu dünne Kader, wie man hinterher schlau feststellen könnte. Diese Situation hat sich gebessert.

 

Die Hamburger sind auch in diesem Jahr wieder ein Kandidat für das obere Tabellendrittel oder Viertel. Angesichts der Neuzugänge im Angriff scheint der Abgang von Clark verkraftbar.

13. Thomas Sabo Ice Tigers

Eher ruhig ist es in der Transferperiode in Nürnberg geblieben. Zur Zeit führt der Kader gerade einmal sieben neue Spieler auf.

An die Konkurrenz mussten die Ice Tigers Fredrik Eriksson (Köln), Tim Schüler (DEG), David Elsner (Ingolstadt), Jason Jaspers (Iserlohn) und Connor James (Straubing) abgeben, ebenfalls verabschiedet haben sich unter anderem Evan Kaufmann, J.T. Wyman und Corey Locke.

Für den derzeit handverletzten Steven Reinprecht hat man den Amerikaner Matt Murley gerade erst nachverpflichtet, Casey Borer (Berlin) und Kurtis Foster (Mannheim) sind zwei Neuverpflichtungen, die man in Deutschland schon kennt. Dazu kommen drei Nordamerikaner mit Brandon Segal (aus der KHL), David Steckel und Colin Fraser (beide AHL). Gerade diese drei sind auch mit reichlich NHL-Erfahrung ausgestattet. Und sogesehen passt die Nachverpflichtung Murley prima ins Bild, auch der war schon in der NHL aktiv, obschon er zuletzt in der KHL spielte.

 

Für die Franken habe ich eigentlich fest ein besseres Abschneiden nach der Hauptrunde als in der letzten Saison vorgesehen. Dass sie aber weiter als Viertelfinale kommen, glaube ich erst, wenn ich es sehe.

P.S. Jochen Reimer ist langzeitverletzt.

14. Grizzly Adams Wolfsburg

Die Playoffs haben die letzte Saison bei den Grizzlies so ein wenig rausgehauen. Erst im Halbfinale das Aus gegen den späteren Meister, damit sollte man bei den Niedersachsen leben können.

Die Grizzlies haben in der Transferperiode einen gewissen Aderlass hinnehmen müssen. Mit Norm Milley (DEG) und Matt Dzieduszycki haben den Club zwei prägende Spieler der letzten Jahre verlassen, womit die Mannschaft erheblich an Scorerqualität verloren hat. Dazu gingen unter anderem Tyler Scofield und Aleksander Polaczek (Augsburg).

Aus Augsburg hat man Patrick Seifert und André Reiß für die Defense geholt, wesentlich interessanter ist da schon die Verpflichtung des Ex-Berliners Jimmy Sharrow. Ebenfalls aus Berlin kommt Vincent Schlenker, Lubor Dibelka kennt man vielleicht noch aus seiner Zeit in München, die ganz großen Namen sind aber ansonsten, sehen wir von Sharrow mal ab, nicht dabei. Für den Angriff kommen Cody Kunyk (AHL) und der Schwede Daniel Widing dazu.

Nachtrag: Von Kunyk, Stand 6.9., hat man sich mittlerweile wieder getrennt.
Dafür hat man Tim Wallace, einen Angreifer mit NHL- und schwedischer Vergangenheit verpflichtet.

 

Wolfsburg hat einiges an Qualität verloren, und wie die Neuen sich eingliedern, lässt sich im Vorwege sowieso immer schwer abschätzen. Für mich sind die Grizzlies in dieser Saison eher ein Kandidat im Rennen um einen PPO-Platz. Um unter die ersten Sechs zu kommen … das wird gaaanz schwer.

Links:

Teil 1 (Augsburg, Berlin, Mannheim)
Teil 2 (Köln, Düsseldorf, Krefeld, Iserlohn)
Teil 3 (München, Ingolstadt, Straubing)

Tippsspiel
Offizielles DEL-Tippspiel

Ein Kommentar zu „Die DEL-Saison 2015/16: Der Rest

  1. Da sind wir wieder alle back in town 🙂
    Schön, dass es endlich wieder losgeht. Stelle den post mal hier zum Rest, damit das nicht zu West-lastig wird.
    Was kann man zur neuen Saison sagen?
    Erstmals tritt ein schwedisches Team in der DEL an, der böse Wolf wandert wieder in Deutschland ein, die DEL-Vereine können plötzlich CHL (bis auf eineinhalb Ausnahmen…) und in Franken hat überraschend das neue NHL-Franchise aufgemacht 😀
    Aber Spaß beiseite: bis gestern Nachmittag hatte ich bei unseren Jungs ein richtig gutes Gefühl – bis die Nachricht vom Ausfall von Reimer kam.
    Da kann man nur Daumen drücken, dass dem Martin so ein Beskorowany-Glücksgriff gelingt…

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