Den Westen haben wir erledigt, wenden wir uns nun dem Süden zu, genauer gesagt, den bayrischen Teams. Den echten bayrischen Teams. Als da wären München, Straubing und Ingolstadt.
8. EHC Red Bull München
Kommen wir mit München zu einer weiteren big gun. Bei DER finanziellen Ausstattung waren die letzten beiden Spielzeiten doch ziemlich enttäuschend. Obwohl, über die letzte Hauptrunde kann man sich nun wirklich nicht beschweren. Aber das Aus gleich in der ersten Playoffrunde, defintiv ist das zu wenig.
Insofern ist es also nicht ganz überraschend, dass sich bei den Bayern personell einiges getan hat. Verabschiedet wurde Garrett Roe, Jon diSalavatore, Toni Ritter (Schwenningen), Benedikt Brückner (Schwenningen), Grant Lewis, Thomas Merl, Andy Wozniewski, Thomas Holzmann (Augsburg), Francois Methot, Felix Petermann, David Meckler, Evan Brophey, Tim Bender (Ausleihe nach Schwenningen), Alex Barta (Ingolstadt), Florian Hardy und Niklas Treutle. Da ist dann doch auch schon ganz schön viel Qualität mit bei.
Unter anderem hat man also die Goalies ausgetauscht, mit Danny aus den Birken (Köln) und Lukas Lang (Düsseldorf) bekannte DEL-Gesichter verpflichtet. Mit Frederic St.-Denis und Toni Söderholm gab es zwei neue Defender. Für den Angriff hat man unter anderem Keith Aucoin, Steve Pinizotto, Jason Jeffrey, Jerome Samson verpflichtet, vier Akteure, die mit guten Statistiken nach München kommen, aber alle noch ohne Europa-Erfahrung sind. Bekanntester Neuzugang dürfte insofern Frank Mauer sein, der sich mit einer Meisterschaft aus Mannheim verabschiedet hat. Und so, wie der zuletzt spielte, dürfte er den Adlern auch fehlen. Insgesamt stehen 16 Abgängen 13 Neuzugänge gegenüber. Das ist eine Fluktuation wie früher immer bei den Adlern. Und das war, wir erinnern uns, nicht immer unbedingt hilfreich.
Ich gehe davon auf, das sagt mir der gesunde Menschenverstand, dass die Red Bulls wieder ganz oben mitspielen werden. Sie sind ein Team, das mit Meisterschaftsambitionen in die Serie startet, es sollte zumindest das Halbfinale drin sein. Aber in den Playoffs kann eben auch viel schiefgehen. Eine gewisse Frühform kann man den Münchnern wohl unterstellen, für die es von allen deutschen Startern in der Championsleague zur Zeit am besten läuft.
9. Straubing Tigers
Von einer der big guns nun zu einer der kleinen Pistolen. Steinschleudergeschoss? Die Tigers haben eine Saison hinter sich, in der so ziemlich alles schiefging, was schiefgehen konnte. Der vorletzte Platz hat natürlich auch Ursachen. Eine Mannschaft wie die Tigers wird nie die Möglichkeiten haben, Verletzungen von Leistungsträgern so kompensieren zu können wie die großen Teams, das liegt an der finanziellen Ausstattung und der damit einhergehenden Mannschaftstiefe. Wenn da Spieler wie Carsen Germyn oder Blaine Down über große Teile der Saison ausfallen, macht sich das eben bemerkbar.
Und wenn man jetzt hört, dass Blaine Down mit einer angebrochenen Kniescheibe schon wieder im Lazarett liegt … Die Tigers gehören zu den Teams, bei denen ein größerer Umbruch stattfindet. Gegangen sind Jason Bacashihua, Karl Stewart, Laurent Meunier, Carsen Germyn, Harrison Reed, Sören Sturm, Andy Canzanello, Rene Kramer, Jared Gomes, Sacha Treille, um nur ein paar zu nennen. 12 Abgängen stehen 12 Neuzugänge gegenüber.
Auf der Goalie-Position ist Matt Climie neu im Kader (AHL), für die Defense sind neu hinzugekommen Colton Jobke (Augsburg), Maury Edwards und Dennis Urban (AHL). Für den Angriff kamen Connor James aus Nürnberg, die drei Augsburger Michael Connolly, Martin Hinterstocker und Ryan Bayda. Sean O’Connor (Schwenningen), Mirko Höfflin (Mannheim, ausgeliehen). Zwei weitere Importe aus Übersee, Steven Zalewski (zuletzt in Finnland) und Mike Hedden (ebenfalls in Finnland aktiv) komplettieren den Kader.
Für mich sind die Tigers ein Team, das von Anfang an um die Preplayoffplätze mitspielen will. Bleiben sie diesmal von langwierigen Verletzungen verschont, sollte das auch gelingen.
10. ERC Ingolstadt
Der ERC kann auf zwei sehr erfolgreiche Spielzeiten zurückblicken, einmal Meister, einmal Vize, das kann sich sehenlassen. Der Personalaustausch ist vom Ausmaße im mittleren Bereich anzusiedeln.
Ein paar bekannt Spieler haben sich aus Ingolstadt verabschiedet, darunter durchaus auch ein paar Leistungsträger: Michel Periard (Iserlohn), Aaron Brocklehurst, Jeff Szwez, Christof Gawlik (Düsseldorf), Ryan MacMurchy (Mannnheim), Derek Hahn, Alexandre Picard, Brendan Brooks, Patrick Hager und Jean-Francois Boucher (beide Köln). Besonders Hager und MacMurchey werden nur sehr schwer zu ersetzen sein.
Umgeschaut hat man sich vor allem in Europa. Für die Abwehr kommt unter anderem der Amerikaner Brian Salcido (aus Finnland), Patrick McNeill kommt aus der AHL, ist noch ohne Europaerfahrung. Für den Sturm hat man zum Beispiel Brian Lebler (Österreich) und Danny Irmen (zuletzt in der Schweiz) verpflichtet, gerade mit Neuzugängen aus der Schweiz haben die Schanzer ja gute Erfahrungen gemacht. In der DEL ist man bei Schwenningen (Thomas Pielmeier), Nürnberg (David Elsner) und München (Alex Barta) fündig geworden. Das Bild macht der Tscheche Tomas Kubalik komplett, ein Akteur mit KHL und NHL-Erfahrung, der ebenfalls zuletzt in Finnland spielte.
Nicht unkurios ist die Situation beim ERC hinter der Bande. Die Trainer legen eine Top-Saison hin und verlassen den Verein. Erst Niklas Sundblad, jetzt Larry Huras. Sein Nachfolger ist Emmanuel Viveiros. Vor Urzeiten hat der mal in Schwenningen gespielt.
Die Abgänge sind zum Teil schmerzhaft, aber das war schon in der Vorsaison nicht anders. Am guten Abschneiden hat das den ERC nicht gehindert. Die Vorsicht gebietet, von einem sicheren Playoffplatz auszugehen.
Zum ersten Teil (Mannheim, Berlin, Augsburg)
Zum zweiten Teil (Iserlohn, Köln, Düsseldorf, Krefeld)
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Kein Bereskowany, kein Bacashihua mehr, sicher dass dir beim tickern nicht langweilig wird?^^