Das wäre Ihr Preis gewesen

Die DEL ist wegen Krankheit geschlossen, was aber nicht heißt, dass sich nicht trotzdem herausfinden ließe, wer am Ende ganz oben gestanden hätte. Alles streng wissenschaftlich. Ich gehe natürlich davon aus, dass Ergebnisse und Sperren nach der Finalserie von der DEL übernommen werden. Auch die Sperren.

Die Folgen des Ausfalls der Playoffs sind noch nicht abzusehen, finanziell jedenfalls sind sie eine Katastrophe, gerade für die kleineren Clubs. Und für die ist die aktuelle Situation insofern extrabitter, da sie nicht davon ausgehen können, ich denke da gerade an Teams wie Straubing und Bremerhaven, dass sie solche eine Hauptrunde so schnell wiederholen können. Gerade für die Tigers wäre mit diesem Teams alles drin gewesen, bei Bremerhaven gehe ich davon aus, das früher oder später die dünne Spielerdecke eine entscheidende Rolle gespielt hätte. Wenn sie sich gegen Straubing überhaupt hätten durchsetzen können.

Natürlich hatte die Playoffabsage auch wirtschaftliche Gründe. Vor leeren Hallen zu spielen, ist viel zu teuer. Aber es war verantwortliches Handeln, ganz egal, aus welchen Gründen, das beispielsweise die Fußballbundesliga eher alt aussehen lässt.

Damit wir aber nicht völlig auf die Playoffs verzichten müssen, werde ich sie mit meinem holzigen Freund unter Berücksichtigung einiger Faktoren zu Ende bringen. Wer Meister wird?, keine Ahnung.

Nürnberg vs. Wolfsburg 2:1 (0:1, 1:0, 1:0)

Wie in der Vorschau schon angesprochen, sind die Grizzlys im Bezug auf Nürnberg die kleinen Adler. Gewinnen konnten die Ice Tigers noch kein einziges Spiel gegen Wolfsburg in der Postseason. Insofern erlebten wir eine Premiere. Zwar gingen die Niedersachsen durch einen Shorthander von Toto Rech (12.) früh in Führung. Doch als die Franken die Sicherheit der letzten Hauptrundenspiele zurückgewannen, entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor, bei dem Felix Brückmann seine Mannschaft jedoch lange im Spiel halten konnte. Zwei Powerplaytore durch Patrick Reimer (24.) und Daniel Fischbuch (54.) entschieden das Spiel schließlich für die Gastgeber.

Ingolstadt – Augsburg 4:2 (2:0, 1:2, 1:0)

Ganz abgesehen vom Heimvorteil und davon, dass der ERC alle vier Hauptrundenspiele gegen den AEV gewinnen konnte, sprachen auch die Zahlen im Vorfeld für die Schanzer. Nach Mannheim und Berlin lässt der ERC die wenigsten Abschlüsse zu, hat selber nur wenige Torschüsse weniger als Augsburg. Für den AEV sprach die etwas bessere Effizienz. In Spiel eins war der Heimvorteil entscheidend. Das letzte Heimspiel verlor der ERC am 19.01., daran änderte auch der dritte Saisonbesuch aus Augsburg nichts. Durch Kris Foucault (12.) und Maury Edwards (16. PP) führte der ERC nach dem ersten Drittel 2:0, und als Michael Collins (22.) kurz nach Wiederbeginn auf 3:0 erhöhte, schien die Partie schon entschieden. Drew LeBlanc (27.) nach einem Solo und Simon Sezemesky (39. PP) ließen den AEV jedoch noch einmal hoffen. Brandon Mashinters Emptynetter bei 58:19 entschied die Partie jedoch endgültig.

Wolfsburg vs. Nürnberg 2:3 (1:0, 1:2, 0:1)

Die zweite Partie in Wolfsburg startete mit einem Paukenschlag. Bei der Vorstellung der Starting Six kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen Felix Brückmann und Niklas Treutle, die damit endete, dass beide aus dem Spiel genommen wurden. So kamen sowohl Chat Pickard als auch Jonas Langmann zu unverhofften Einsätzen. Die Franken erwischten den besseren Start, fingen sich in einer Drangphase, die in einem Powerplay gipfelte, jedoch erneut wieder eine Shory ein. Gerrit Fauser (16.) brach durch und sorgte für die Führung wider den Spielverlauf.

Durch Treffer von Chris Brown (22.) und Will Acton (27.) dreht Nürnberg das Spiel im Mittelabschnitt, musste aber kurz vor Drittelende den Ausgleich durch Brent Aubin (40.) hinnehmen. Im Schlussabschnitt entwickelte sich eine offene Partie, bei der Daniel Fischbuch, der vor seiner Rückkehr nach Düsseldorf noch mal alle Facetten seines Könnens zeigt, mit einem Überzahltreffer für die Entscheidung. Nürnberg qualifizierte sich damit vorzeitig für die ECHTEN Playoffs. Nur gegen wen, ist noch völlig unklar.

Augsburg vs. Ingolstadt 3:2 n.V. (0:1, 2:0, 0:1. 1:0)

Die zweite Partie der Serie wurde zur reinsten Achtbahnfahrt. Die Begegnung entwickelte sich so, wie man sich das nicht mal beim Studium der Statistiken so vorgestellt hätte. Auch im Wissen, dass die beiden besten Überzahlteams der HR aufeinandertrafen. Die Begegnung war nämlich ausgesprochen fair, und es gab genau fünf Powerplays. Und in jedem Powerplay fiel ein Treffer. Vorteil für den AEV: Die Panther hatten ein Powerplay mehr. Für den ERC traf Wayne Simpson (12./59.), für den AEV wurde Sahir Gill zum Helden, der mit seinem Doppelschlag in Überzahl (33./34.) nach einer Strafe gegen Colton Jobke (2+2 wegen hohen Stocks) nicht nur die Partie drehte, sondern, als sich alle schon auf eine zweite Verlängerung eingestellt hatten, den Panthern den ersten Saisonsieg gegen Ingolstadt sicherte (79.). Die Serie musste nach Ingolstadt zurückkehren.

Ingolstadt – Augsburg 1:4 (0:2, 1:1. 0:1)

Als Doug Shedden bereits vier Minuten vor dem Ende den Goalie zog, war die Partie längst entschieden. Der Emptynetter von Drew LeBlanc (59.) war nur noch eine Formsache. Die Schanzer standen noch gar nicht richtig auf dem Eis, da führte der AEV bereits 2:0 durch Treffer von Steffen Tölzer (0:36) und Scott Valentine (0:59). Davon erholte sich der ERC im ersten Drittel nicht mehr. Nach dem ersten Seitenwechsel war der ERC zwar bemüht, aber die Jungs von Shedden hatten Blei in den Schuhen und auch nicht unbedingt allergrößtes Scheibenglück. Wayne Simpson scheiterte an beiden Innenpfosten (27.), der Schuss von David Elsner (31.) landete an der Latte und blieb auf der Linie liegen, beim Abstauber von Kris Foucault war bereits, zu früh, abgepfiffen worden. Olivier Roy hatte die Scheibe nie unter Kontrolle. Im Schlussdrittel hatten sich die Schanzer mehr oder weniger aufgegeben, konnten mit dem Schicksal hadern. Und LeBlanc? Formsache.

 

Damit sind die Viertelfinalpaarungen gefunden.

Am Dienstag geht’s los mit den Partien München vs. Augsburg sowie Berlin vs. Düsseldorf

Am Mittwoch folgen Mannheim vs. Nürnberg sowie Straubing vs. Fischtown.

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