Zuschauerentwicklung 2015

Jedes Jahr etwa um die Zeit der Länderspielpause gibt es einen ersten Blick auf die Zuschauerentwicklung der DEL. So auch in diesem Jahr. Nicht alle Mannschaften haben dieselbe Anzahl von Heimspielen absolviert, das wird natürlich berücksichtigt.

Genauer gesagt, hatte eine Mannschaft in diesem Jahr bereits acht Heimspiele, beziehe ich nur die Zuschauerzahlen aus den ersten acht Heimspielen der letzten Spielzeiten zum Vergleich heran. So in etwa haut das hin, wenn auch nicht in allen Fällen ganz genau. Aber es reicht, um ein paar Anhaltspunkte zu gewinnen.

Mit Ausnahme von Schwenningen werden die letzten vier DEL-Spielzeiten verglichen, aus naheliegenden Gründen ist das bei den Wild Wings nicht möglich.

zuschahmburg

Fangen wir bei den Freezers an. Gut, mittlerweile läuft es ja bei den Hamburgern ganz gut, aber ganz offensichtlich hat ihnen der holprige Saisonstart nicht geschadet, der Zuschauerandrang ist zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison so groß wie seit Jahren nicht mehr. Besser standen die Freezers bezüglich der Zuschauerzahlen das letzte Mal in der Saison 2011/12 da, die in dieser Grafik gar nicht mehr drin ist. Absolute Zahlen gibt es für alle Teams ganz am Ende.

zuschaugsburg

Deutlich unter den Zahlen des Vorjahres liegen die Panther aus Augsburg. Eine gewissen Anteil hat daran, dass der AEV schon gegen Hamburg und Wolfsburg gespielt hat, traditionell zwei Gegner, so war das in den letzten Jahren immer, die nicht unbedingt die ganz großen Zahlen hervorrufen. Und wenn dann der Zuspruch bei den Derbys etwas geringer ausfällt … die Schwankungen liegen noch im Rahmen.

zuschberlin

Im vierten Jahr in Folge sind bei den Eisbären leichte Zuschauereinbußen zu beobachten. Knapp 2.000 sind es diesmal absolut im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das ist nicht die Welt, und bei so hohen Zuschauerzahlen hat das auf die Veränderung in Prozent nicht die ganz großen Auswirkungen, aber der stetige Rückgang sollte im Auge behalten werden. Zumal, sportlich läuft es ja nicht SO schlecht.

zuschduessel

Einer der klaren Gewinner der noch jungen Saison ist die DEG, wobei die große Schwankung im Vergleich zu den Vorjahren nicht nur dem frühen Besuch der Haie zu verdanken ist. Denn die Haie haben auch letzte Saison früh in der Nachbarschaft vorbeigeschaut, diesmal waren allerdings fast doppelt so viele Zuschauer bei dieser Partie.

zuschingol

Etwas überrascht haben mich spontan die Zahlen der Schanzer. Ich will dem bayrischen Fan an sich jetzt keine masochistischen Tendenzen unterstellen, aber mit sportlichem Erfolg kann die erneute Steigerung in diesem Jahr, es sind dies die besten Zahlen seit einschließlich der Spielzeit 2010/11 (weiter gehen meine Aufzeichnungen in dieser Disziplin gar nicht zurück!), nicht erklärt werden. Und an einem erhöhten Derby-Aufkommen kann es auch nicht liegen.  Eines ist klar, Erfolgsfans sind die ERC-Fans nicht.

zuschiserlohn

Auch die Roosters können die besten Zahlen seit 2010/11 aufweisen, aber da kann ich mir das auch vernünftig erklären. Es läuft beim IEC, und das wird auch entsprechend gewürdigt. Die beiden ausverkauften Spiele gegen die DEG sind dabei aber der entscheidende Faktor. Ohne die lägen die Roosters auf Vorjahresniveau. Allerdings: In der letzten Saison war nur ein DEG-Spiel ausverkauft.

zuschköln

Bei den Haien geht es deutlich aufwärts, auch wenn die Zahlen nicht ganz an die Spielzeit 2012/13 heranreichen, als es zu diesem Zeitpunkt schon 10.000 Zuschauer mehr waren. Doch im Vergleich zu letzten Spielzeit konnten sich die Kölner um über 20.000 steigern. Und ein Heimderby gegen die DEG ist da noch gar nicht mit bei.

zuschkrefeld

Ziehen wir wieder den Vergleich zur Spielzeit 2010/11 her: Damals lag der Besuch beim KEV tatsächlich noch unter dem der laufenden Saison. In der vorletzten Saison, als die Pinguine am Ende auf Platz 2 landeten, hatten zum selben Zeitpunkt bereits 11.000 Zuschauer mehr ins Stadion gefunden. Erklärungen für den Rückgang sind einerseits sicherlich der sportliche Erfolg, bzw. das Ausbleiben selbigens und die Unruhe, die zur Zeit in Krefeld herrscht.

zuschmann

Auch den Adler-Fans kann man nicht unbedingt das Attribut „Erfolgsfans“ anheften, auch wenn sich der sportliche Erfolg bei den Mannheimern inzwischen wieder eingestellt hat. Lange genug hat es gedauert, bis der Koloss ins Laufen kam, die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr konnten nochmal gesteigert werden. Im Vergleich der letzten sechs Spielzeiten lief es nur 2013/14 besser.

zuschmuenchen

Leichte Einbußen gibt es bei den Roten Bullen zu verzeichnen. Sportlich läuft es ungefähr, nicht wirklich schlecht, nicht wirklich gut, für den Zustand der Mannschaft würde ich allerdings  behaupten, erstaunlich gut. In der Bilanz der letzten Jahre belegt die aktuelle Saison Platz 2 von 6.

zuschnuern

Zu den frühen Gewinner gehören die Ice Tigers, die mit der besten Bilanz der letzten sechs Jahre dastehen, eine Rolle bei der Steigerung des Zuschauerandrangs spielt dabei, dass es mit den Spielen gegen Straubing, München und Ingolstadt bereits drei Derbys gab. Sollte man denken. Aber letzte Saison hatten sie zum gleichen Zeitpunkt bereits vier gespielt. Muss also doch irgendwas mit dem sportlichen Erfolg zu tun haben.

zuschstraubing

Mit einer gewissen Euphorie, die die Tigers mit ihrem guten Start entfacht haben,  könnte man die guten Zahlen in Straubing erklären, die so gut wie jetzt zuletzt vor drei Jahren dastanden. Eine Steigerung in absoluten Zahlen von mehr als 4.000 Besuchern kann sich sehen lassen.

zuschwenningenIm

Ein kleines bisschen enttäuschen die Zahlen bei den Wild Wings, die, seit sie wieder dabei sind, die bislang konkurrenzfähigste Mannschaft auf*s Eis bringen können. Erneut ist der Besucherandrang zurückgegangen, das hätte ich mir eigentlich etwas anders vorgestellt.

zuschwolfs

Bei den Grizzlies ist das immer so eine Sache, da reicht nämlich ein Zuschauer mehr oder weniger schon, um in der Kurvendarstellung Schwankungen zu verursachen, so gering sind die absoluten Zahlen. Warum die Wolfsburger die besten Zahlen der letzten sechs Jahre aufweisen können – dafür habe ich wirklich keine Erklärung. Du?

Hier noch mal das Ganze in einer Tabelle, im Prinzip müssten die Zahlen stimmen, aber es kann natürlich zu Übertragungsfehlern gekommen sein. Wenn, dann aber nur in Einzelfällen.

Zuschauer 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 Aktueller Schnitt % zum Vorjahr
Wolfsburg 17250 18331 18471 19122 2390 3,52
Straubing 37284 36630 32997 37005 4626 12,15
Schwenningen 40604 36906 33981 3776 -7,93
Nürnberg 33079 36989 36247 39548 4944 9,11
München 23608 25837 31609 28467 3558 -9,94
Mannheim 79613 86938 79553 85097 10637 6,97
Krefeld 37782 42345 35756 31425 3928 -12,11
Köln 118598 101914 87846 108294 12033 23,28
Iserlohn 30760 32130 36708 38589 4288 5,12
Ingolstadt 21512 23396 24832 26598 3800 7,11
Hamburg 59208 53811 56032 64173 8022 14,53
Düsseldorf 29108 27988 35746 48728 6961 36,32
Berlin 98300 88900 87271 85313 12188 -2,24
Augsburg 33478 39858 38413 34311 4289 -10,68

Noch eine letzte Zahl: Ingesamt gab es im Vergleich zum selben Zeitpunkt letzte Saison einen Zuwachs von etwa 4.000 Zuschauern. Wem irgendwelche Fehler bei den Zahlen auffallen, diese Person möge bitte Bescheid sagen. Also nicht nur „Bescheid“,  sondern auch wo und was.

 

 

 

 

 

9 Kommentare zu „Zuschauerentwicklung 2015

  1. Die konstant gute Entwicklung beim ERC ist einzig und allein der Currywurst am Stadionausschank zu verdanken. Ohne Ticket bekommst die nämlich nicht 😜

    Die Entwicklung der Stadt, die stetige positive Presse zu den Erfolgen in den letzten beiden Spielzeiten – auch über die Stadt hinaus – und das Engagement vieler verschiedener Sponsoren (Werbung mit Eishockeybezug, Mitarbeiter) sind meiner Meinung nach zwei nicht zu vernachlässigende Faktoren.

    Bei dem einen oder anderen Verein kann man schön erkennen, wie sich der Erfolg auf die Zuschauer auswirkt.

  2. Beim ERC ist es echt überraschend. Man darf ja nicht vergessen, dass die dieses Jahr auch das erste Mal gegen die Bundesliga antreten. (ohne jetzt zu wissen, ob/wie oft man schon parallel gespielt hat)

    1. Hab grad mal nachgeguckt:

      Am 25.9 hatten beide ein Auswärtsspiel (beim FC bzw. in Iserohn, hätte man auch z.B. fahren können um kosten zu sparen :D)

      Am 18.10. hatte der ERC ein heimspiel gegen Wolfsburg und der FC I hat in Stuttgart gespielt

      Ansonsten hat der FC I immer samstags gespielt. Von den Terminen her dürfte es also keine wirklichen Auswirkungen bisher gehabt haben.

      1. Ich denke, man muss das anders betrachten: Auch in einer „Boomtown“ wie Ingolstadt gibt es genügend normale Arbeitnehmer (also alle, die nicht bei Audi oder nem Zulieferer arbeiten 😉 ), und Karten für beide Sportarten kann sich halt nicht jeder leisten, insofern kostet der Randsportverein dem ERC sicherlich einige Zuschauer!!
        ABER: Die Fans registrieren, auch wenn der Blick auf die Tabelle was anders verheisst, dass die Mannschaft zumindest immer kämpft und ihr Bestes gibt!
        Und der Unmut der Fans richtet sich mMn eh nicht gegen die Mannschaft, schon eher gegen jemand der Oberen, insofern glaub ich, dass der Zuschauerzuspruch auch in den nächsten Wochen nicht abnimmt, (fast) egal, was passiert.

      2. Jo, deswegen hatte ich auch extra „von den Terminen her“ geschrieben 😛

        (Wollte das mit den (nicht) Doppeltickets aber auch schreiben, aber naja, wie das halt so is manchmal… -.-)

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