Finale in Zahlen

Es ist ja noch eine ganze Weile hin, bis die Finalserie losgeht, daher nähern wir uns dem Thema mal ganz vorsichtig, fast zaghaft an. Mit puren Zahlen, jede Menge Zahlen, unendlichen Statistiken, die man alle direkt oder indirekt auf die beiden Teams beziehen kann, die sich um die Krone streiten.

Um das Ganze aufzulockern, beziehe  ich diesmal wieder ein paar Grafiken mit ein, die die Anglegenheit etwas auflockern sollen. Dann kann man sich das Zeug auch leichter merken und auswendig lernen.

finale1

Zwanzig Jahre DEL, so zeigt uns das erste Bild, das bedeutet 20 Finalserien. Wer mit Grafiken nicht so zurechtkommt, ich nähere mich dem Thema wirklich ganz langsam an. By the way, Hamburg ist gerade für Skandinavier eine beliebte Einkaufstadt. Am Samstag sind in der Fußgängerzone in der Innenstadt auf offener Straße vor meinen Augen zwei Schweden entführt worden – die wurden direkt nach Köln verfrachtet!

Meister

Diese 20 Meisterschaften teilen sich neun Mannschaften, an der Spitze liegen die Eisbären mit sieben Titeln. Man könnte von einer gewissen Domianz der Adler in den ersten zehn Jahren sprechen, die zweiten 10 Jahre dominierten die Eisbären, auch wenn es in beiden Ären immer wieder kleine Abweichungen gab.

finalteilnahmen

Bei den Finalteilnahmen haben die Eisbären ebenfalls die Nase vorne, dicht gefolgt von Mannheim, die in diesem Jahr gleichziehen, mittlerweile ist diese Bilanz also ausgeglichen. Die Haie können sich frühesten nächstes Jahr da ‚ranhängen. Und an dieser Stelle können wir eine erste Schlussfolgerung ziehen. Gemeint ist die Erfolgsquote bei Erreichen des Finales bezüglich des Titels …

erfolgsquote

Das sieht dann schon ganz anders aus: Schlechtes Zeichen für die Adler, der Quote lediglich bei etwas über 60 Prozent liegt. WENN die Panther im Finale standen, haben sie sich auch den Titel geholt (tolle Farben, was?). Über die Berliner kann man immerhin sagen, wenn sie im Finale stehen, sind sie auch so gut wie Meister. Haben aber auch noch nicht gegen Ingolstadt gespielt. Köln schaffte es nur in jedem vierten Anlauf.

Die nächste Frage wäre: Ist es in der Finalserie von Vorteil, wenn man im ersten Spiel Heimrecht hat? Komplexes Thema. Daher gibt es eine mehrstufige Antwort.

heimgast

 Ein kleines Bisschen, gebe ich zu, überrascht dieses Ergebnis schon. Die Chancen sind fast ausgeglichen, mit leichten Vorteilen für das Team, das zuerst auswärts spielt. (11 Siege/9 Niederlagen). Wie kommt das? Um diese Frage zu beantworten, können wir ein kleines Rechenspielchen zu bemühen, um deutlicher zu machen, dass es eben darauf ankommt, WELCHES Team den angeblichen Heimvorteil genießt. Nennen wir es die Haie-Exclusion, weil das einfach ein Bomben-Name ist.

koelnexception

Diese Exclusion stellt die obige Grafik dar. Rechnet man nämlich die Finalserien `raus, bei denen die Haie Heimvorteil hatten (die gewinnen Heimserien NIE), bietet sich schon ein ganz anderes Bild, mit klaren Vorteilen für die Heimmannschaften, die neun von 15 Serien gewinnen konnten. Ich erspare mir an dieser Stelle die Grafik mit der Erfolgsquote des ERC als Gastmannschaft, da kann man einfach die allererste Grafik dieses Artikels nehmen und 100 Prozent einsetzen, gehört nich viel Fan-Tasie zu. Dafür ist vielleicht noch interessant, wie die Rücksichten bei Heimvorteil Mannheim sind … bitteschön:

mannehim

Das ist einfach zu begreifen: Wenn die Adler Heimvorteil hatten im Finale, das war genau vier Mal, haben sie in 75 Prozent der Fälle den Titel geholt. In drei dieser vier Fälle gingen die Adler als Hauptrundensieger in die Finalserie. So dass der Fall war, holten sie auch den Titel. Nur gegen Köln hat das nicht geklappt (2001/02), weil die Haie damals das Glück hatten, die Finalserie nicht zuhause starten zu müssen. Aber dann würde diese Serie ja auch aus der Adler-Heimstatistik fallen. Logisch.

Zum Teil war das Obige schon sehr speziell auf die bevorstehende Finalserie und die daran teilnehmenden Teams zugeschnitten. Ziehen wir das Bild wieder ein bisschen weiter auf.

hauptrundenabschluss

In dieser Tabelle sehen wir, welcher Hauptrundenplatz am häufigsten in einen Finalteilname mündete. Wenn man ein bisschen zurückdenkt, sich vor Augen führt, wie klar so mancher Hauptrundensieg ausfiel, die laufende Saison ist für solche Situationen typisch, wundert einen sowas nicht wirklich. Intessant ist, dass häuiger Drittplatzierte als Zweitplatzierte im Finale standen oder das Platz 6 deutlich vielversprechender als Platz 5 ist.

finalkonstellationen

 Die Liga hat eine Tendenz zu bestimmten Konstellationen in der Finalrunde. Mit dem aktuellen Finale liegt so etwas wie der Normalfall für die DEL vor.* Keine Paarung gab es häufiger. Mittlerweile haben wir das neunte Aufeinandertreffen des Hauptrundensiegers mit dem Tabellendritten. Wenn du den ganzen Weg bis ins Finale gehen willst, wirst du also lieber Dritter als Zweiter, wenn’s nicht für ganz oben reicht. Interessant wäre das jetzt noch die Frage: Und wer setzte sich in diesem Falle häufiger durch. Gut, dass gerade noch eine Grafik in den Artikel reinpasst.

* Für die Spielzeiten 96/97 und 98/99 gilt: Damals wurden eine Vorrunde und eine Meisterrunde für die Playoffstartplätze ausgespielt. Ich habe nur die Platzierungen nach der Meisterrunde herangezogen, das schien mir irgendwie logischer.

ersterdritter

Der Vorteil liegt hier auf der Seite des Hauptrundensieger. Drei Serien gab es, bei der sich der Tabellendritte durchsetzte (Düsseldorf in Köln 95/96, Mannheim in Nürnberg, klar, 98/99, Berlin in Wolfsburg 10/11). Die Adler haben bisher drei Serien in dieser Konstellation ausgespielt, gegen Kassel (96/97), die Barons (00/01) und Nürnberg, klar (06/07). alle gewonnen.

In zwanzig Jahren gab es bisher sechs Sweeps, also ein knappes Drittel aller Finalserien waren ziemlich zügig zuende. Was wäre so ein Artikel ohne eine Tabelle. In der kümmern wir uns noch schnell um die Wichtigkeit der einzelnen Spiele, nicht, dass die nicht alle wichtig wären …

Spiel 1 65 %
Spiel 2 70 %
Spiel 3 75 %

Zu lesen: Wer Spiel 1 gewann, setzte sich zu 65 Prozent auch in der Serie durch usw. Wer Spiel 1 UND 2 gewann, bisher war das acht Mal der Fall, wurde immer Meister. sechs Mal wurde nach einer solchen Führung gesweept. (Korrektur: Danke an Michael, peinlich genug, weil es die frischeste Serie war: Das gilt nur für Best of Seven Serien, im letzten Jahr war das natürlich nicht so – da greift wieder die Haie-Exclusion)). Die Adler gewannen die ersten beiden Spiele bereits dreimal, das endete jedesmal mit dem Titel. Das war’s auch schon.

Diese erste Vorschau blieb von der konkret anstehenden Serie noch etwas weiter weg. Das verschafft mir einfach mehr Zeit. Aber ist ja auch noch ewig hin. Wem Fehler aufgefallen sind, immer her damit. Möglichst bitte nicht in den Grafiken. Das macht es unnötig umständlich.

Vorschau Ingolstadt

Vorschau Mannheim

14 Kommentare zu „Finale in Zahlen

  1. Zitat: Wer Spiel 1 UND 2 gewann, bisher war das acht Mal der Fall, wurde immer Meister. –> Stimmt nicht! Köln gewann letztes Jahr Spiel 1 und 2 am Ende hielten die Ingolstädter den Pokal in den Händen!

  2. Ui viele viele bunte Farben. 😀

    Die informationen dahinter sind aber auch nett zu lesen. Vor allem die, die sagen, dass Mannheim Meister wird 🙂

  3. Toll Olaf, vielen Dank für diese Informationsflut, das macht das Tippen zum Kinderspiel! Hast Du eigentlich auch gestreifte oder noch besser gepunktete Balken auf Lager, die stell ich mir noch toller vor …!

      1. Dann bin ich aber mal so was von froh, dass die Verantwortlichen in den DEL-Clubs den noch nicht gesehen haben, sonst wärst Du mit Sicherheit nicht mehr hier ….!😳😉😳

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