Diesmal geht es wieder um Zahlen. Wir schauen uns an, welchen Einfluss das Heimrecht auf die Punkteverteilung in der DEL hat. Als Zeitraum habe ich mir die letzten 10 Jahre vorgenommen und zusätzlich die aktuelle Spielzeit mit eingeschlossen. Unmittelbarer Anlass für diese Betrachtung ist eigentlich eine Diskussion, die sich kürzlich nach der Heimniederlage der Haie gegen Wolfsburg ergab (auf Facebook) – ich versuche näher zu beleuchten, welche Rolle Schiedsrichter beim Faktor Heimvorteil haben. Aber dafür muss ich viel Anlauf nehmen.
Wie man auf den ersten Blick erkennen kann, ist der Heimvorteil über den Betrachtungszeitraum ziemlich konstant geblieben. Eine Tabelle macht das vielleicht noch ein wenig deutlicher:
Saison | Heim % | Gast % |
2004/05 | 58,15 | 41,85 |
2005/06 | 63,10 | 36,90 |
2006/07 | 56,59 | 43,41 |
2007/08 | 60,48 | 39,52 |
2008/09 | 58,65 | 41,35 |
2009/10 | 60,00 | 40,00 |
2010/11 | 55,31 | 44,69 |
2011/12 | 58,33 | 41,67 |
2012/13 | 61,45 | 38,55 |
2013/14 | 57,78 | 42,22 |
2014/15 | 61,44 | 38,56 |
Der Anteil der Punkte, die die Heimmannschaften ergattern, liegt immer so etwa im Bereich 60 Prozent, die Saison 2010/11 stellt da eine kleine Abweichung dar. Dass es einen Heimvorteil gibt, ist, glaube ich, jedem bewusst. In der DEL – wer den Ticker liest, hat das auch sicherlich schon einmal gehört – gehört es zu den absoluten Ausnahmen, wenn eine Mannschaft auswärts mehr punktet als zu Hause. Die einzige Frage, die sich das stellt, ist dann jeweils, in welchem Ausmaße.
Und wenn wir schon dabei sind, können wir auch gleich den ganzen Weg gehen. Das heißt, wir können einen Blick darauf werfen, ob die Playoffs auf den Heimvorteil Auswirkungen haben. Intuitiv würde ich da erwarten, dass ja. Aus dem einfachen Grund, dass eine Playoffserie, bei völliger Ausreizung, immer eine ungerade Zahl von Spielen hat. Und am Ende setzt sich die Mannschaft mit Heimvorteil durch. Gegenargument: Die stärkere Mannschaft aus der Hauptrunde hat Heimrecht, tendenziell sollte man annehmen können, dass bei ihr dann auch ein Auswärtserfolg wahrscheinlicher ist. Fazit: Das Heimrecht sollte also im Vergleich zur Hauptrunde einen leicht stärkeren Faktor darstellen.
Das ganze noch einmal als Tabelle:
Saison | Playoffs % | Hauptrunde % |
2004/05 | 58,33 | 63,10 |
2005/06 | 72,73 | 56,59 |
2006/07 | 64,86 | 60,48 |
2007/08 | 69,05 | 58,65 |
2008/09 | 60,47 | 60,00 |
2009/10 | 59,38 | 55,31 |
2010/11 | 51,61 | 58,33 |
2011/12 | 48,57 | 61,45 |
2012/13 | 50,00 | 57,78 |
2013/14 | 56,52 | 61,44 |
Hier erweist sich, dass die Annahme, der Heimvorteil würde eine leicht größere Rolle in den Playoffs spielen, als Trugschluss. Die Zahlen ab der Saison 2005/06 passen prima in das erwartete Bild. Seit 2010/11 hat sich das aber etwas gewandelt. Der Heimvorteil scheint kaum noch eine Rolle zu spielen. Das soll jedoch nicht heißen, dass sich am Ende der Serie nicht doch die Mannschaft mit Heimrecht durchsetzt.
Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass es in den vier Spielzeiten mehr Sweeps bzw. kürzere Serien gab. Das immerhin kann man bestätigen: In den letzten vier Playoffs gab es elf, in den vier davor nur acht. Aber so einfach ist das natürlich nicht, wenn sich das Format so häufig ändert. Denn interessant in diesem Falle sind selbstverständlich nur Sweeps im Best-of-Seven-Serien bzw. Best-of-Three-Modus. Da sieht es aber ähnlich aus: Bei Best-of-Seven/Three-Serien in den letzten vier Jahren gab es sieben Sweeps, in den vier Jahren davor nur zwei. Und das passt dann schon besser in diese Argumentation.
Also, bis hierhin haben wir hauptsächlich bestätigen, was jeder schon weiß:
- Es gibt einen Heimvorteil.
- Hinzu kommt: Dieser Vorteil ist über die Jahre, zumindest was Hauptrunden betrifft, relativ gleich geblieben
- Aber: In den Playoffs wird der Heimvorteil tendenziell aufgehoben.
Interessanter ist jetzt allerdings die Frage, wie man diesen Heimvorteil erklären kann. Damit beschäftige ich mich im nächsten Abschnitt …
Der Einfluss der Referees auf den Heimvorteil (in Arbeit)
Um eine Sache gleich klarzumachen. Ich möchte an dieser Stelle nicht behaupten, dass Heimmannschaften gewinnen, weil die Schiedsrichter parteiisch sind. Sinn und Zweck dieser Betrachtung ist es vielmehr zu zeigen, dass Heimmannschaften nicht zuletzt aufgrund der Schiedsrichterentscheidungen einen leichten Vorteil haben. Für den Ausgang von Spielen ist das nicht alleinentscheidend, aber es ist andererseits ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Die Feststellung mag banal erscheinen, aber Teams sind unterschiedlich stark. Und Teams erwischen gute und schlechte Tage.
Ich kenne keine Studie, die bezüglich dieses Themas speziell mit Eishockey beschäftigt, aber ein Blick über den Tellerrand kann nichts schaden.
Von Matthias Sutter und Martin Kocher erschien 2004 in Journal of Economic Psychology eine Studie unter dem Namen Favoritism of agents – The case of referees‘ home bias. Sie beschäftigten sich darin mit der Saison 2000/01 der Fußballbundesliga. Dabei kamen sie zu mehreren Schlussfolgerungen, von denen für Eishockey im Prinzip eine relevant ist: Gegen Auswärtsmannschaften wird wesentlich häufiger eine Strafe ausgesprochen (Karten, Strafstöße) als gegen Heimmannschaften. Als ein Beispiel dienen Elfmeter: In 81 Prozent der Fälle lag der Schiedsrichter richtig, wenn ein Elfmeter dem Heimteam zugesprochen wurde, ging es um die Gastmannschaft, war es eine Fifty-Fifty-Entscheidung. Fakt ist also: Heimteams profitieren von Fehlentscheidungen häufiger als Gastteams.
Einschränkend sollte ich hinzufügen, auch um diese Zahlen gleich wieder ein wenig zu relativieren, tendenziell sind Heimmannschaften immer etwas aktiver. Wir alle kennen die Reporterphase „Für eine Auswärtsmannschaft machen sie ein gutes Spiel“. Dahinter steht letztendlich auch die Tatsache, dass Heimteams in der Regel, das Publikum mag daran einen nicht unerheblichen Anteil haben, etwas aktiver sind und so auch häufiger in Situationen kommen, die Schiedsrichterentscheidungen zu ihren Gunsten zu provozieren.
Was könnte die Antwort auf dieses Problem sein? In “Favouritism and financial incentives: A natural experiment” (2005) legen Neil Rickman und Robert Witt, sich mit demselben Problem beschäftigend, da, dass eine Professionalisierung des Schiedsrichterwesens eine mögliche Reaktion sein könnte. Um die Argumentation nachzuvollziehen, muss man ein wenig um die Ecke denken. Denn meist kommen solche Untersuchungen aus der Wirtschaftstheorie. Professionelle Schiedsrichter werden für professionelle Entscheidungen bezahlt. Nach der Professionalisierung des Schiedsrichterwesens in der englischen Premierleague gingen Fehlentscheidungen signifikant zurück. Hintergrund: Bei nachweislichen und häufigen Fehlentscheidungen kann der Profi-Status auch ganz schnell verloren gehen. Es geht also um die persönliche wirtschaftliche Existenz.
Sind Profischiedsrichter also DIE Antwort, um diesen Aspekt des „Heimvorteils“ zu minimieren. Nur bedingt. Denn in den amerikanischen Profiligen hat man mit ganz ähnlichen Problemen zu kämpfen. Und egal, welche Liga man da nimmt, ob NHL, NFL oder NBA – die Referees sind da gut bezahlte Professionelle.
Der Ey-Faktor
Über einen Hexenkessel zu verfügen, ist definitiv ein Vorteil für eine gastgebende Mannschaft. Je enger, je voller die Halle ist, desto schwieriger wird es für die Schiedsrichter, sich dem Druck von außen zu entziehen. Das dürfte jeder auch selber wissen: Du bist von deiner Entscheidung überzeugt, aber um dich herum stehen mehrere Tausend grundsätzlich feindlich gestimmte Menschen und brüllen „Ey“ (In Iserlohn Eyyyyyyyyy“). Wachsen da nicht langsam, ganz langsam Zweifel an deiner letzten Entscheidung? Und du versuchst sie wieder gutzumachen? Das grundsätzliche Problem ist, diese Reaktion ist absolut menschlich. Verhindern ließe sich das nur durch Roboter ohne dadurch, jede Entscheidung, ob Foul oder Nicht-Foul, Abseits oder NichtAbseits, nachträglich noch einmal durch den Videobeweis zu sagen. Das ist völlig unrealistisch, unfassbar teuer. Und es würde den Sport zudem völlig verändern.
Langer Rede kurzer Sinn, im letzten Teil versuche ich jetzt, anhand der Statistik einfach noch einmal darzustellen, dass dieser Heimvorteil bei den Schiedsrichter-Entscheidungen in der DEL tatsächlich vorhanden ist.
Die erste Tabelle zeigt: Schiedsrichter, die mehr Strafen gegen die Heimmannschaft verhängen, stellen die absoluten Ausnahmen da. What’s the matter with you guys??
Spiele | Heim | Auswärts | Prozent | Prozent | |
Klau | 14 | 140 | 278 | 33,49 | 66,51 |
Brill | 34 | 356 | 686 | 34,17 | 65,83 |
Hunnius | 4 | 26 | 50 | 34,21 | 65,79 |
Hascher | 21 | 237 | 379 | 38,47 | 61,53 |
Brüggemann | 38 | 315 | 498 | 38,75 | 61,25 |
Krawinkel | 26 | 306 | 470 | 39,43 | 60,57 |
Schimm | 36 | 492 | 726 | 40,39 | 59,61 |
Yazdi | 19 | 224 | 330 | 40,43 | 59,57 |
Piechaczek | 45 | 427 | 611 | 41,14 | 58,86 |
Haupt | 23 | 294 | 418 | 41,29 | 58,71 |
Bauer | 37 | 462 | 653 | 41,43 | 58,57 |
Oswald | 24 | 358 | 485 | 42,47 | 57,53 |
Daniels | 27 | 388 | 494 | 43,99 | 56,01 |
Zehetleitner | 17 | 262 | 333 | 44,03 | 55,97 |
Lenhart | 15 | 190 | 240 | 44,19 | 55,81 |
Aumüller | 36 | 473 | 585 | 44,71 | 55,29 |
Vogl | 21 | 271 | 325 | 45,47 | 54,53 |
Schukies | 51 | 626 | 724 | 46,37 | 53,63 |
Rohatsch | 34 | 510 | 589 | 46,41 | 53,59 |
Steinecke | 22 | 311 | 343 | 47,55 | 52,45 |
Aicher | 25 | 375 | 386 | 49,28 | 50,72 |
Fischer | 15 | 205 | 185 | 52,56 | 47,44 |
Iwert | 4 | 51 | 46 | 52,58 | 47,42 |
Schütz | 22 | 300 | 254 | 54,15 | 45,85 |
Kurmann | 4 | 88 | 70 | 55,70 | 44,30 |
Lindqvist | 2 | 41 | 26 | 61,19 | 38,81 |
Ähnlich unterschiedlich sieht es aus, wenn wir uns die Verteilung der großen Strafen anschauen:
5er Heim | 5er Auswärts | 10er Heim | 10er Auswärts | 20er Heim | 20er Auswärts | Match-Heim | Match-Ausw. |
15 | 27 | 68 | 84 | 16 | 27 | 0 | 1 |
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Disziplinarstrafe oder Spieldauer gegen das Gastteam ausgesprochen wird, ist eindeutig größer. Dass dies nicht nur an den Schiedsrichtern liegt, habe ich hoffentlich klargemacht.
Im nächsten Schritt müsste man dann darüber diskutieren, wie man diesen Faktor Schiedsrichter minimieren könnte. Und auf diese Diskussion wäre ich wirklich gespannt. Ist es überhaupt möglich, solange Menschen Spiele leiten? Im Augenblick stehe ich eher auf dem Standpunkt: et kütt wie et kütt. Solange es Schiedsrichter gibt, wird diese Diskussion nie verstummen. Aber wie gesagt: Ich bin für gute Argumente zu haben. Bitteschön …
Struktureller Vorteil kleine Halle?
Ach, wenn es doch so einfach wäre. Die erste Tabelle ist wie folgt zu lesen. Für den in der ersten Spalte stehenden Heimclub wurden x Strafminuten verhängt, gegen die Gastteams y. Dahinter die Angaben nochmal in Prozent.
Heimtabelle | Absolut | % | % | |
Mannheim | 244 | 395 | 38,18 | 61,82 |
Augsburg | 424 | 463 | 47,80 | 52,20 |
Ingolstadt | 308 | 266 | 53,66 | 46,34 |
Krefeld | 272 | 287 | 48,66 | 51,34 |
Düsseldorf | 239 | 447 | 34,84 | 65,16 |
Wolfsburg | 278 | 448 | 38,29 | 61,71 |
Straubing | 345 | 387 | 47,13 | 52,87 |
München | 215 | 435 | 33,08 | 66,92 |
Nürnberg | 242 | 331 | 42,23 | 57,77 |
Schwenningen | 343 | 367 | 48,31 | 51,69 |
Köln | 269 | 278 | 49,18 | 50,82 |
Hamburg | 309 | 348 | 47,03 | 52,97 |
Berlin | 211 | 292 | 41,95 | 58,05 |
Iserlohn | 202 | 444 | 31,27 | 68,73 |
And the winner is: Iserlohn. Das scheint mich in meiner Grundannahme zu bestätigen. München, Düsseldorf überraschen da ein wenig, Mannheim, mit guter Auslastung, nicht so ganz. Aber die Ursachen sind natürlich nicht so eindimensional. Ein technisch starkes Team wie Mannheim oder München, da erwarte ich Ergebnisse in diese Richtung.
Wie sieht es umgekehrt aus? Also wenn wir die Strafminuten betrachten, die eine Mannschaft als Gast kassiert?
Auswärtstabelle | Auswärts | Heimteam | % | % |
Iserlohn | 279 | 276 | 50,27 | 49,73 |
Wolfsburg | 329 | 316 | 51,01 | 48,99 |
Berlin | 339 | 304 | 52,72 | 47,28 |
Nürnberg | 276 | 243 | 53,18 | 46,82 |
Düsseldorf | 418 | 329 | 55,96 | 44,04 |
Ingolstadt | 336 | 260 | 56,38 | 43,62 |
Köln | 440 | 336 | 56,70 | 43,30 |
Straubing | 332 | 253 | 56,75 | 43,25 |
Mannheim | 410 | 306 | 57,26 | 42,74 |
Schwenningen | 334 | 237 | 58,49 | 41,51 |
München | 362 | 256 | 58,58 | 41,42 |
Hamburg | 452 | 287 | 61,16 | 38,84 |
Krefeld | 453 | 262 | 63,36 | 36,64 |
Augsburg | 428 | 236 | 64,46 | 35,54 |
Eine Begründung könnte jetzt sein, da wieder die Sauerländer vorneliegen: Die sind einfach ein verdammt faires Team. Denen kannst du auch auswärts nicht so einfach Strafen anhängen. Und der AEV könnte bei Ankunft in einer anderen Halle gleich mal einen in die Kühlbox abkommandieren. Wenn da noch Platz neben einem Pinguin ist.
Überhaupt bietet dieses Thema noch viele spannende Möglichkeiten. Zum Beispiel könnte man die Schiedsrichtertabelle in Beziehung zur Teamtabelle setzen. Wenn zum Beispiel ein „Heimschiedsrichter“ etwa die Roosters pfeift … Aber wie gesagt, so ganz einfach ist das auch wiederum nicht.
Ich bin mir nicht sicher, ob die Stärke der Heimmannschaften allein auf Schiedsrichterentscheidungen zu Gunsten derselben bzw. zu Lasten der Gastmannschaft zurückzuführen ist.
In einer Eishockeynews äusserten sich Spieler einmal dazu, in welcher auswärtigen Halle sie gerne oder nicht so gerne spielen. Dort waren Kriterien wie weiches Eis, Fankulisse, Infrastruktur in der Halle etc. wichtig. Nicht nur Schiedsrichter, auch Spieler sind nur Menschen. Übrigens war Iserlohn dort auch nicht sehr beliebt.
Und ich erinnere mich an das Spiel der Adler gegen Ingolstadt am 30.12.2011 als sich der finnische Austausch-Referee Ulpi S. in der SAP-Arena sehr viel Mühe gab, Olafs Statistik zu Gunsten der Gastmannschaft zu verändern, was vom anwesenden Publikum bis fast an die Grenze des Spielabbruchs mit Kleingeld und anderen Gegenständen honoriert wurde. Die Adler lagen wenige Minuten vor Spielende mit zwei oder drei Toren zurück und – auch angepeitscht von der ausverkauften Halle – gelang der Ausgleich (nach einer mittelgroßen Rudelbildung und mehreren mit Fäusten ausgetauschten Argumenten) und der spätere Sieg in der Verlängerung.
Und dann gibt es noch so Spielertypen – mein Lieblingsbeispiel ist John Tripp als er in MA spielte – die müssen nur auf dem Eis sein, wenn ein Gegenspieler stolpert und schon gibt es eine Strafe. Mit Sicherheit wird das noch begünstigt durch Heimfans „ey“, die so etwas fordern.
Im Prinzip müsste man die Strafzeitentabelle noch nach Heimführung/Heimrückstand/Remis aufreissen – wenn es so ist, dass sich die Heimmannschaft leichter tut mit dem Siegen, dann könnte auch der Faktor „Sch… Verlierer“ eine Rolle spielen.
Ich glaube, ich will einfach, dass die Heimkulisse mehr mit dem Spielausgang zu tun hat, als die Schiedsrichter.
Und – ganz ehrlich – egal welche Mittel eingeführt werden, um Schiedsrichterentscheidungen im laufenden Spiel zu überprüfen: Am Anfang steht zunächst eine möglicherweise fragwürdige Entscheidung und anschließend wird darüber diskutiert ob die Überprüfung richtig war oder ob sie nicht hätte für eine noch fragwürdiger Entscheidung hätte aufgehoben werden sollen, dann gibt es aber vielleicht keine Überprüfungsmöglichkeit mehr. Und der Spielfluss …?
Viele Grüße aus der Kurpfalz
– ich sage nicht, die Schiedsrichter sind DER entscheidende Faktor, sondern nur ein möglicher unter vielen. Defintiv nicht der entscheidende
– Ulpi Sicorschi? Wenn du den meinst, das ist ein Schiedsrichter aus dem DEB 🙂
Immer wieder eine schöne Diskussion bei diesem Thema. Gut finde ich, dass die Zahlen das persönliche Empfinden unterstreichen oder eben aufzeigen „ist doch nur halb so schlimm“.
Grundsätzlich fehlt bei der relativen Betrachtung auch der Gedanke an starke Über- oder Unterzahlteams. Was nützt mir ein heimmannschaftsgerichteter Schiri, wenn ich nicht wirklich erfolgreich Überzahl spielen kann, oder noch schlimmer, in Überzahl anfällig bin? Ich denke, hier ist die bereits angeführte Tagesform einfach auch entscheidend.
Statistisch messbar wird das wohl nicht werden. Außer vielleicht, wenn man (@ Olaf) die Über- und Unterzahltore in Relation zu den Strafen für oder gegen Auswärtsmannschaften setzt 😉. Getreu nach dem Motto, dass ich auch erstmal ein Tor schießen muss, was ja ebenfalls nicht in jedem Überzahlspiel garantiert ist.
Interessant wäre wirklich, wie das mit einer Challenge funktionieren würde. Mir persönlich würde schon die Möglichkeit eines Einspruchs reichen, der den Schiedsrichtern die Chance gibt, nochmal nachzudenken und ggf. den Videobeweis oder Videoschiedsrichter hinzu zuziehen oder einfach nur die Begründung für ein Pfeifen oder Nichtpfeifen kundzutun.
Ich denke, wenn man den Schiris und den Coaches Zeit gibt, eine Entscheidung zu erörtern, liese sich viel Ärger vermeiden. Denn ob der Einspruch nun hinterher erfolgt und bis zum Ergebnis durch den Disziplinarausschuss 3-4 Tage im Groll vergehen, könnte durch die Möglichkeit des sofortigen Einspruchs viel Last und Ärger von den Schultern aller Beteiligten genommen werden. Die Spieler könnten sich wieder auf das Spiel konzentrieren, die Fans pfeifen nicht ständig weiter und die Schiris brauchen nicht über eine evtl. Fehlentscheidung für den Rest des Spiels nachdenken.
Käme vermutlich auf einen Versuch an. Es gab ja schonmal die Idee, Entscheidungen live begründen zu lassen. Vielleicht sollte man das erstmal weiter ausbauen.
Allerdings, das ist ja sogar mein Lieblingsthema …! Wenn ich mit die Zahlen so ansehe und mit den Schiedsrichterbetrachtungen von neulich zusammenziehe liegt es extrem nahe, dass die Roosters einen riesengroßen Vorteil haben. Meine Erfahrungen aud Wob in dieser Saison gehen 100% in die selbe Richtung. Darum sei auch hier noch einmal mein Vorschlag von neulich auf FB angeführt, dass jedes Team pro Spiel eine begrenzte Anzahl (3 …?) von Video-Überprüfungen der Schirientscheidungen zur Verfügung hat. Das klappt beim Football in den USA ja auch. Dort verliert man eine (nicht unwichtige….) Auszeit, wenn man zu Unrecht prüfen lässt, so etwas kann man beim Eishockey nicht machen, aber man könnte zB eine der Überprüfungen verlieren, wenn man zu Unrecht prüfen lässt. Dann würden auf alle Fälle solche Tore wie in Köln oder Wob (VIIIIEL zu hoher Stock vor dem Tor ….) und zu hoher Schläger in Madsens Gesicht und keine Strafe nicht mehr zählen. Das müsste doch auch den Schiris ein besseres Gefühl geben, weil sie dann nicht mehr Schuld sind, wenn ein Spiel aufgrund einer Fehlentscheidung entschieden wird. Wenn nicht überprüfen lässt, der darf sich auch nicht beschweren. Und gefilmt wird doch eh in allen Stadien, der technische Aufwand sollte vergleichsweise klein sein.
Der Videobeweis könnte die Zahl nochmal verringern. Aber ganz auf 0 bringen wird man es nie. Manche Sachen kann man einfach nicht objektiv entscheiden und dann wirds zur Auslegunssache ( Was es selbst in der NFL noch gibt, obwohl da gefühlt jeder Furz ne eigene Regel bekommt, siehe Packers-Cowboys). Dazu müsste man dann auch nochma auflisten, wie oft so eine „Challenge“ denn wirklich was gebracht hat, jew. wenn das Heim bzw. Gastteam challenged. ich glaub das wäre fast schon ein Thema für ein Buch, für Olafs Kolumne zwischendurch könnte es ein wenig langwierig werden ^^
Ausserdem: Willst du dann wirklich, dass das Spiel nochmal 10-20 Minuten länger geht?
Man müsste dann auch nochmal vergleichen, ob die Schiris evtl. einfach nur kleinlich(er) pfeifen und ein Team sich besser drauf einstellen kann als das andere, oder wirklich bewusst „unfair“, also unverhältnismäßig (wie es leider in der NBA hin und wieder vorkommt) gepfiffen wird (Also der Gegner weniger machen darf für eine Strafe)
Und letztlich gibt es so richtig krasse Fehlentscheidungen ala Tor/Nicht-Tor doch eher selten.
Und bei den Strafen hast dus immer noch selbst in der Hand, ob das ein Nachteil ist oder nicht.
Gegen Krefeld fängst du dir vllt. hier und da freiwillig eine ein?!? 😀
Sehr interessantes Thema. Freu mich schon auf den nächsten Teil 🙂
JETZT auf ihrem Computer! 🙂