Englische Woche zu sagen, ist doch Unsinn. Kanadische Woche müsste es heißen, wenn die Teams drei Mal in sieben Tagen antreten müssen. Sonst klingt das so harmlos. Der 28. Spieltag ist aufgeteilt. Dienstag in der Beletage, Mittwoch in die Katakomben.
Iserlohn – Köln
Angesichts der anderen Partien am Dienstag, kann man angesichts der Begegnung in Iserlohn nur vermuten, dass sie sich im Tag geirrt hat. Zwei Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte?? Aber, aber, aber: Die Haie haben ja noch das Nachholspiel gegen Nürnberg. Mit dem stünden sie auf Platz fünf, also alles wieder gut. Für die Roosters könnte es in dieser Saison gar nicht genug Nachholspiele geben, um in solche Tabellenregionen vorzustoßen.
Nerven haben sie aber im Sauerland. Trainerrausschmisse werden in dieser Saison in Tabelle von unten nach oben abgearbeitet, jedenfalls fast. Krefeld und Schwenningen sind schon abgehakt …
Defensiv scheint sich bei den Roosters was getan zu haben, nur vier Gegentore gab es in den letzten drei Partien. In dieser Spielzeit ist das schon ein echter Lichtblick, auch wenn die Schussstatistiken aus diesen drei Spielen einen schnell eines besseren belehren. Vier der letzten fünf Spiele hat Iserlohn verloren. Jamie MacQueen kommt wahrscheinlich noch nicht zum Einsatz.
Die Haie haben in neun der letzten zehn Spiele gepunktet, kassierten zuletzt aber zwei Niederlagen am Stück. Nach einem Schützenfest sieht es nicht aus, wenn die Roosters auf die Haie treffen. Es ist das Aufeinandertreffen der zwei Teams mit den wenigsten Toren. Die ersten beiden Spiele fanden in Köln statt. Die Bilanz ist bisher ausgeglichen. Die Roosters gewannen 3:2 n.V. und verloren 1:4.
Straubing – München
DAS Spiel des 29. Spieltages findet in Straubing statt. Im bayrischen Derby geht es im direkten Duell im die Tabellenführung. Drei Punkte hat der EHC Vorsprung auf die Tigers, dabei haben die Tigers ein um Längen besseres Torverhältnis. Und ganz klare die bessere Form auf ihrer Seite.
Denn drei Spiele in Folge hat der EHC verloren, und das ist schon mal etwas ganz Besonderes. Das gab es die gesamte letzte Hauptrunde nicht. Das gab es überhaupt in der gesamten Jackson-Ära in München erst drei Mal, zwei Mal davon in seiner ersten Spielzeit beim EHC.
Zu viele Ausfälle hat der Vizemeister zu verkraften, dazu kommt die U20-WM aus seiner Sicht zur Unzeit. Und innerhalb weniger Spiele schmilzt der Vorsprung, den sich sich mit ihrem furiosen Saisonstart erarbeiteten, dahin. Und dazu kommt dann noch ein Spielplan, der den EHC innerhalb zehn Tagen drei Mal gegen die im Augenblick heißesten Teams der Liga antreten lässt.
Die Tigers haben ihre letzten fünf Spiele gewonnen, eine Serie, die nach der letzten Partie gegen München, die sie 13 verloren begann. Es ist das Duell der besten Heimmannschaft der DEL gegen das beste Auswärtsteam. Dazu kommt, dass die Tigers die meisten Heimtore erzielt haben, München die meisten Auswärtstore.
Bei ersten Spiel in Straubing gewannen die Tigers 5:1, es war die erste Saisonniederlage des EHC.
Nürnberg – Mannheim
Ein Spitzenspiel war der Spielplankommission an diesem Spieltag wohl nicht genug, also wurde auch noch die Begegnung Nürnberg vs. Mannheim angesetzt. Die Ice Tigers haben sieben ihrer letzten neun Spiele gewonnen, bei den Adlern waren es sogar alle Neune. Während die Adler nach Platz zwei greifen, versuchen sich die Franken heute an den Eisbären vorbeizudrängen, die parallel auf den KEV treffen.
Von den letzten zehn Heimspielen haben die Franken nur zwei verloren, nur einmal nicht gepunktet, das war beim letzten Heimspiel, als die Straubing Tigers in Nürnbeg aufliefen. Die Adler haben ihre letzten vier Auswärtsspiele gewonnen. Bisher gab es in dieser Saison zwei Duelle zwischen beiden Teams: Das erste Spiel in Nürnberg gewannen die Kurpfälzer 4:1, das zweite in Mannheim 2:0.
Berlin – Krefeld
Man kann sich schon fragen, wie sich die Pinguine angesichts des Rumorens im Hintergrund noch auf Eishockey konzentrieren sollen? Oder vielleicht gerade deswegen? Schließlich weiß kein einziger Spieler, der schon mit einem Vertrag für die nächste Saison ausgestattet ist, ob dann in Krefeld noch DEL-Eishockey geboten werden kann. Und irgendwie muss man ja die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Jeder für sich? Oder als Mannschaft?
Die letzten vier Partien hat der KEV verloren, auf die Playoffs braucht man bei den Pinguinen wohl keine Gedanken mehr verschwenden. Der Rückstand auf Platz 10 beträgt schon acht Zähler. Jetzt geht es zu den Eisbären, die in den letzten Wochen doch so für das ein oder andere Spektakel gut waren. Sie wussten zwar nicht immer zu überzeugen, doch Tore waren garantiert, wenn die Berliner auf dem Eis standen. 5:6 n.V. gegen Wolfsburg, 4:5 gegen die Haie, 4:5 gegen Schwenningen und zuletzt ein 6:5 n.V. gegen Wolfsburg.
Könnte also wieder unterhaltsam werden. Zumal der KEV neben Schwenningen sowas wie die Schießbude der Liga ist. Die ersten beiden Spiele gewannen die Eisbären, 6:2 zu Hause und 4:1 in Krefeld.
Percentage aus den letzten zehn Spielen
Heiner
Straubing – München 5:2
Berlin – Krefeld 1:4
Nürnberg – Mannheim 1:0 n.V.
Iserlohn – Köln 2:3 n.V.