Die Länderspielpause ist passé. Wir starten in den zweiten Saisonabschnitt der Saison 2019/20. Bisher war das alles nur Vorgeplänkel. Und es stellt sich, wie jedes Jahr Mitte November, die Frage, wer kommt eigentlich am besten aus dem ersten Saisonbreak?
Wolfsburg – Düsseldorf
Einen Tag früher als alle anderen starten Wolfsburg und die DEG – sehen wir mal von den CHL-Clubs ab. Eine kurze Auffrischung von dem, was bisher geschah. Die Grizzlys hatten vor der Pause mit Verletzungsproblemen bei einigen Leistungsträgern zu kämpfen. So sei unter anderem an den Kieferbruch von Ryan Button erinnert. Sein Comeback ist ebenso eingeplant wie das Debüt von Try-out-Spieler Lucas Lessio, der nach dem Abgang von Michael Sislo nachverpflichtet wurde. Lessio hat nämlich einen Vertrag für den Rest der Saison erhalten.
Auch bei der DEG hat sich die Länderspielpause ausgezahlt. Tobi Eder, Alexander Urbom und Johannes Huss sind wieder einsatzbereit. Für Leon Niederberger käme ein Einsatz jedoch noch viel zu früh.
Wie lief es bei den beiden Teams zuletzt sportlich? Die Grizzlys gingen mit zwei Heimniederlagen und zwei Auswärtssiegen in die Länderspielpause. Nur Köln und Iserlohn haben weniger Tore als die Niedersachsen geschossen.
Die DEG holte fünf Siege aus den letzten sieben Partien. Niederlagen gab es nur in den beiden Derbys gegen Köln und Krefeld. Aber Derbyallergie dürfte gegen Wolfsburg die geringste Rolle spielen. Für die DEG geht es darum, Platz drei zu festigen und vielleicht am Sonntag Platz zwei anzugreifen. Ein Spaß wird das sicherlich nicht gegen München.
Bereits das erste Aufeinandertreffen fand in Wolfsburg statt. Die DEG setzt sich am neunten Spieltag 3:2 durch.
Straubing – Krefeld
Für die Tigers kam die Pause nicht unbedingt zum allerbesten Zeitpunkt. Es lief gerade so gut, andererseits: es läuft ja die ganze Zeit schon so gut, einen guten Zeitpunkt für die Saisonunterbrechung gibt es aus Sicht der Niederbayern vielleicht überhaupt nie? Vor dem Deutschland-Cup-Break gewannen die Tigers sechs von sieben Spielen, leer gingen sie nur beim Meister aus. Die empfangen den KEV als zweitbestes Heimteam.
Bei den Pinguinen fehlen nach wie vor Jeremy Welsh und Martin Schymainski, für die war die Länderspielpause zu kurz. Zumindest Welsh ist aber in absehbarer Zeit wieder zurück. Immerhin kann Jacob Lagace aber wieder mitspielen. Der KEV verabschiedete sich in die Pause mit aufsteigender Form, gewann drei der letzten vier Spiele, immerhin gegen so illustre Gegner wie die DEG und die Adler. Das erste Spiel in Straubing gewannen die Tigers 4:3 nach Verlängerung, es war für beide die Saisonauftaktbegegnung.
Schwenningen – Köln
Für die Wild Wings kam die Pause im Unterschied zu Krefeld dagegen ganz gelegen. Trotz des Sieges gegen Iserlohn und einem Punkt gegen die DEG. Nur zwei Siege holten sie aus den letzten elf Partien. Lichtblick: Zwei der drei letzten Heimspiele gewann das Schlusslicht, das sich zum Vorletzten aus Iserlohn in Schlagdistanz befindet.
Nach zwei Heimspielsiegen gegen Mannheim und Ingolstadt ging es für die Haie in die Pause. Das brachte genau genug Punkte, um den Sprung rechtzeitig noch über den Strich zu schaffen. Ansteigende Form: Das Wochenende mit Spielen gegen Schwenningen, zum Warmwerden, und gegen Straubing – Ernst des Lebens – werden es zeigen müssen. Das erste Spiel in Köln gewannen die Haie 2:1.
München – Nürnberg
Ein bisschen kürzer war die Länderspielpause für den EHC, der bereits am Dienstag ein Achtelfinalspiel in der CHL hatte, dass die Münchner 3:2 in Minsk gewannen. Die Frage, wie der Tabellenführer aus dem Break gekommen ist, ist damit also schon beantwortet. So wie er rein ist, mit einem Sieg. Die letzten fünf DEL-Spiele hat der EHC ebenfalls gewonnen. Als letzte Mannschaft in der Liga sind die Gastgeber zu Hause noch ohne Punktverlust.
Bei den Franken war schon vor der Länderspielpause klar, dass sie, gegen die Roosters damals, zum letzten Mal nicht mit vollständigem Line-up auflaufen würde. Und ein bisschen Auffrischung kann auch gar nichts schaden, setzte es doch drei Niederlagen am Stück in den letzten Partien. Aber gleich zu Wiederbeginn gegen München, ist natürlich hart. Vier der letzten fünf Auswärtsspiele hat Nürnberg verloren. Die erste Partie gegen München endete mit einer 1:4-Niederlage ebendort.
Bremerhaven – Berlin
Auch für Fischtown kam die Spielpause ganz gelegen, drei Niederlagen in den letzten vier Spielen, dabei blieben sie zweimal sogar ohne eigenen Tore. Obgleich das 0:1 in München natürlich durchaus beachtenswert war. Aber muss das Spiel ausgerechnet zu Hause stattfinden. Denn als einzige Mannschaft aus der Spitzengruppe haben die Pinguins auswärts mehr Punkte geholt als zu Hause. Und zwar fast doppelte so viele.
Gegen den Tabellennachbarn aus dem Alphabet UND der Tabelle, nur umgekehrt, spielte die Heimschwäche beim ersten Aufeinandertreffen keine große Rolle: 5:0 schenkte Fischtown den Eisbären ein. Die gingen mit drei Siegen aus den letzten fünf Spielen in die Pause, gewannen zuletzt in Ingolstadt und Nürnberg, bevor es im letzten Spiel ein 3:5 in Straubing gab.
Augsburg – Mannheim
Es ist nur gerecht, dass der AEV und die Adler nach dem Break gleich aufeinandertreffen. Wie der EHC habe auch diese beiden Teams bereits wieder ein Pflichtspiel absolviert. Augsburg spielte 2:2 gegen Biel-Bienne, die Adler waren bei Mountfield (0:1) zu Gast, und zwar am Mittwoch, einen Tag nach dem Spiel der Panther.
Wie kamen beide Teams in die Pause? Der AEV verlor fünf der letzten sechs Spiele (nur gegen die Wild Wings gabs einen Dreier). Diese Negativserie startete übrigens im Zusammenhang mit der CHL, wenige Tage nach der Qualifikation für das Achtelfinale mussten die Panther nach Mannheim und gingen übel unter (3:8).
Genau wie für den AEV gab s auch für die Adler vor der Länderspielpause drei Niederlagen am Stück, gegen Krefeld, Köln und Iserlohn, was so sicherlich nicht in den Sternen stand. Ähnlich wie für Augsburg kam der Break zu einem perfekten Zeitpunkt. Die Partie scheint wie geschaffen für ein Torfestival. Der AEV hat die meisten Gegentreffer kassiert (56), die Adler stehen lediglich um zwei Gegentore besser.
Iserlohn – Ingolstadt
Mit einem guten, wenngleich ungewohnten Gefühl konnten die Roosters in die Pause gehen. Sie holten einen Dreier gegen Nürnberg, der sie auf Platz zehn klettern ließ, was auf jede Fall das Minimalziel sein sollte. Aber sie bräuchten langsam mal eine Serie: Sechs der letzten acht Spiele haben die Sauerländer verloren. Die Roosters haben die Länderspielpause genutzt, um aus Mannheim Janik Möser als zusätzliche Defensivoption zu holen.
Zu Gast ist der ERC, die einzige Mannschaft, gegen die die Roosters in dieser Saison noch kein Tor geschossen haben. So wie die Roosters das einzige Team sind, gegen das die Schanzer einen Shutout schafften. Vier der letzten fünf Auswärtsspiele hat Ingolstadt gewonnen. Nur im letzten Spiel vor der Pause mussten sie sich mit einem Punkt in Köln zufriedengeben. Das erste Spiel in Iserlohn gewann der ERC 3:0.
Percentage aus den letzten zehn Spielen
Heiner
Wolfsburg – Düsseldorf 2:1
Straubing – Krefeld 0:5
Schwenningen – Köln 0:3
München – Nürnberg 3:4 n.V.
Bremerhaven – Berlin 4:0
Augsburg – Mannheim 0:2
Iserlohn – Ingolstadt 3:4