Langsames Einläuten des fünften Spieltages. Und das mit edler Besetzung. Die meisterlichen Adler empfangen den Rekordmeister. Und der Vizemeister muss nach Ingolstadt, wo die einzige Mannschaft spielt, die neben Mannheim und München in den letzten Jahren ebenfalls Meister werden konnte.
Zum Konferenzticker Donnerstag
Statistiken sind nach vier Spieltagen noch nicht unbedingt signifikant, richtig interessant werden die erst, wenn jeder mal gegen jeden gespielt hat. Aber ich habe trotzdem schon mal einen Blick draufgeworfen. Um sie nach Gutdünken zu interpretieren.
Dazu ein paar Fragen: Nur eine Mannschaft hat bisher in jedem Spiel mehr Schüsse als der Gegner abgegeben. Welche? (also ich löse das gleich auch auf, es lohnt sich daher nicht, in den DEL-Statistiken zu kramen) Es geht mir hier nur darum, ein Bauchgefühl abzurufen.
Dann: Wer hat bisher am meisten Abschlüsse (aufs Tor), wer hat die wenigsten zugelassen? Wer die meisten? Und was könnte das bedeuten?
Und hier sind auch schon die Antworten: Bei der gesuchten ersten Mannschaft handelt es sich interessanterweise um Wolfsburg, was zumindest ein kleiner Hinweis darauf ist, dass das Team von Pat Cortina trotz großer Kaderumstellungen schon ganz gut funktioniert. Die „deutliche“ Niederlage in Berlin war fast so was wie eine Anomalie. Die meisten Abschlüsse hatten die Tigers (141) vor Berlin (135), bei den Berlinern immerhin war das letzte Saison ähnlich. Am wenigsten Torschüsse haben die DEG, Iserlohn und Köln abgegeben, alles Teams, die einen ziemlichen Umbruch verarbeiten müssen. Beim KEV kann man das eher an den zugelassenen Torschüssen erkennen (148), die Pinguine liegen in dieser Kategorie knapp vor Iserlohn (144). Schon wieder Iserlohn(!), ein Hinweis darauf, dass es bei den Sauerländern noch nicht so richtig rund läuft im Gesamtpaket. Bei den Haien scheint es eher ein Balanceproblem zwischen Offensive und Defensive zu sein, denn die Defensivwerte sind ordentlich. Am wenigsten Torschüsse lässt wie schon letzte Saison Mannheim zu, was man an der Tordifferenz jedoch nicht unbedingt erkennen würde. Vielleicht Umstellungsprobleme bei Johan Gustafsson? Wir werden sehen.
Mannheim – Berlin
Einen Punkt trennen nach vier Spieltagen Adler und Eisbären, während das bei den Eisbären ein ordentlicher Start ist, hinken die Adler den Ansprüchen noch ein wenig hinterher. Fest steht schon vor der Partie, dass heute eine Serie endet. Während die Berliner alle Auswärtsspiele verloren haben, unterlagen die Kurpfälzer in allen Heimspielen. So wird sich das nicht weiter aufrechterhalten lassen. Die Bilanz der letzten Saison war ausgeglichen. Auffällig: Beim ersten Besuch der Saison in Mannheim waren die Berliner in den letzten beiden Spielzeiten immer erfolgreich.
Ingolstadt – München
Die Zahlen versprechen ein Torfestival in Ingolstadt beim oberbayrischen Derby. Schließlich stehen sich die zwei bisher erfolgreichsten Sturmformationen gegenüber. Dazu kommt dann auch noch die defensive Anfälligkeit der Schanzer, das könnte sich als explosive Mischung entpuppen. Die Münchner sind als einzige Mannschaft noch verlustpunktfrei, sie haben auch als einziges Team bisher alle Spiele gewonnen. Und der ERC kassierte nach einem fulminanten Saisonstart drei glatte Niederlagen am Stück, bei denen vor allem, nicht ohne Ironie, die Abschlussschwäche prägend war. Die Bilanz der letzten Saison war ausgeglichen. Bei den letzten fünf Besuchen in Ingolstadt punktete München immer, vier diese Begegnungen endeten mit Münchner Siegen.
Schwenningen – Krefeld
Nach der Pleite der Wild Wings gegen Ingolstadt zum Saisonauftakt hätte der Verdacht aufkommen können, dass die Schwarzwälder in dieser Saison außer Konkurrenz mitliefen, doch der erste Eindruck konnte mittlerweile korrigiert werden. Tatsächlich lässt sich von Spieltag zu Spieltag eine Steigerung konstatieren, auch wenn es nach dem Erfolg in Iserlohn vom Freitag nicht gelang, das zweite Wochenende mit sechs Punkten zu krönen. Der AEV war am Ende doch eine Nummer zu stark und setzte sich am Sonntag im Penaltyschießen durch. Jetzt geht’s gegen den KEV, neben Bremerhaven und München das dritte Team der DEL, das bisher an jedem Spieltag punkten konnte. Mit zwei Siegen im Rücken nach ihrem ersten Sechs-Punkte-Wochenende schlagen die Pinguine in Schwenningen auf. Ausgeglichen war die Bilanz zwischen beiden Teams in der letzten Spielzeit.
Bremerhaven – Iserlohn
Bei den Pinguins läufts, Platz drei sollte das deutlich machen, bei den Roosters läufts nicht, davon legt Platz 14 ein beredtes Zeugnis ab. Nach dem Auftaktsieg in Köln kassierten die Roosters zuletzt drei Niederlagen am Stück. Die Pinguins punkteten dagegen bisher in jedem Saisonspiel, mussten sich am Wochenende gleich zweimal nach Penaltyschießen – gegen Straubing und Mannheim – geschlagen geben. In der letzten Saison gewannen beide Teams je zweimal.
Düsseldorf – Nürnberg
Zwei Niederlagen am ersten Wochenende, zwei Siege am zweiten Wochenende – das sieht bei der DEG nach leichten Startschwierigkeiten aus, die mittlerweile behoben scheinen. Nun treten die Rheinländer zum zweiten Mal in dieser Saison vor heimischem Publikum an, hier sind sie bislang noch torlos. Auch die Ice Tigers haben bisher zwei Siege und zwei Niederlagen auf dem Konto, zuletzt setzten sie sich mit 4:0 gegen die Haie durch. In der letzten Saison gewannen beide Teams jeweils ein Heim- und ein Auswärtsspiel.
Augsburg – Straubing
Im zweiten Südderby des Wochenendes sind die Tigers zu Gast in Augsburg. Der AEV hat nach der knappen Auftaktniederlage gegen München immer punkten können, wartet aber zuhause immer noch auf den ersten Saisonsieg. Wie Straubing bestritten die Panther bereits drei Verlängerungen. Während sich der AEV am Sonntag in Schwenningen durchsetzen konnte, gab es für die Tigers vor heimischer Kulisse die erste Niederlage der Saison gegen Düsseldorf. Letzte Saison gab es zwischen diesen beiden Teams eine ausgeglichene Bilanz.
Köln – Wolfsburg
So richtig aus dem Quark sind die Haie noch nicht bekommen, die vor allem darunter leiden, dass sie sich mit dem Toreschießen schwertun, was schon ein wenig an die letzte Spielzeit erinnert. Am Sonntag in Nürnberg blieben sie gar ganz ohne eigenen Treffer. Gegen die Grizzlys steht das zweite Heimspiel der Saison an, im ersten gab es eine Verlängerungsniederlage gegen die Roosters. Die Grizzlys gehören im Augenblick zu den heißesten Teams, nach dem 1:4-Start gegen Berlin folgten drei Siege am Stück. Bilanz der letzten Saison: 3:1 für die Haie.
Heiner
Mannheim – Berlin 4:2
Ingolstadt – München 5:4
Schwenningen – Krefeld 5:3
Bremerhaven – Iserlohn 4:3
Düsseldorf – Nürnberg 0:2
Augsburg – Straubing 5:3
Köln – Wolfsburg 4:2