Letzter Freitag

Der letzte Freitag der Hauptrunde steht bevor. Die wichtigsten Entscheidungen sind alle schon gefallen. Ausgespielt werden noch Kleinigkeiten wie Preplayoff- oder Playoffplätze, Heimrechtlichkeiten. Und natürlich Platz eins.

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Beginnen wir mit einer innovativen Grafik. Hier lässt sich auf einen Blick feststellen, was für die einzelnen Teams noch für Plätze in Frage kommen. Am Beispiel Augsburg sei das erläutert. Verbessern kann sich der AEV nicht mehr, im schlechtesten Fall können die Panther noch auf Platz sechs zurückfallen. Am meisten Auswahl hat noch der ERC, für den von Platz drei im besten Falle bis Platz acht im schlechtesten Falle alles möglich ist. Die Wild Wings stellen das einzige Team, das keine Wahlmöglichkeiten mehr hat.

Schwenningen – München

Warum sich nicht mit einem Knall im letzten Heimspiel verabschieden? Einfach noch mal das Potenzial zeigen? Solche oder ähnliche Gedanken werden die Schwarzwälder vor dem letzten Heimauftritt umtreiben. Bei normalen Verlauf werden die Wild Wings die letzten beiden Spiele verlieren und damit ihr schlechtestes Ergebnis seit 2014/15 einfahren, als sie die Hauptrunde mit 43 Zählern abschlossen. Die Kosten für die schlechte Saison sind schon jetzt brutal, die Wild Wings hatten Zuschauereinbußen von fast 20 Prozent.

Während es für die Schwenninger also darum geht, sich einigermaßen würdig vom Heimpublikum zu verabschieden, schielen die Münchner noch darauf, ein der DEL einmaliges Kunststück zu vollbringen: Zum vierten Mal in Folge wollen sie die Hauptrunde als Sieger beenden. Die eigene Form spricht dafür, allerdings ganz aus eigener Kraft können sie es nicht mehr schaffen, sie sind schon auf Mithilfe von Augsburg oder Haie angewiesen, die letzten Gegner der Adler.

Die Wild Wings haben sechs der letzten sieben Spiele verloren, die Rote Laterne kann schon jetzt in die Vitrine gestellt werden, weitere Interessenten gibt es nicht. München hat seit der Niederlage gegen die Adler am 21.12. aus jeder Partie Punkte mitgenommen, mittlerweile 20-mal in Folge, 17 dieser Partien haben sie gewonnen.

Doch Obacht: Die Münchner haben in dieser Saison gegen drei Teams eine negative Bilanz. Mannheim, Bremerhaven und … Schwenningen. Die Wild Wings sind also tatsächlich so was wie ein Angstgegner der Bayern. Klassisches Phänomen der Unterschätzung? München gewann das erste Heimspiel 4:2, verlor dann zu Hause 1:2 nach Shootout. Das erste Spiel in Schwenningen gewannen die Wild Wings 4:3 n.V.

Bremerhaven – Nürnberg

Eine an sich bemerkenswerte Saison rinnt den Pinguins auf der Zielgeraden durch die Finger. Umso bitterer, wenn das nicht durch eigenes Verschulden geschieht, sondern die Ursachen in einer Verletzungsmisere zu suchen sind. Für eine Mannschaft mit so schmalem Kader ist das nicht mehr zu kompensieren. So ist aus einem bereits sicher geglaubten Platz unter den ersten Sechs in den letzten Wochen ein Heimrechtplatz für die Preplayoffs geworden. Neun der letzten zehn Spiele hat Fischtown verloren. Es besteht noch eine Minimalchance, Ingolstadt von Platz sechs zu verdrängen.

Aber dann dürfen die Pinguins keine Punkte mehr liegenlassen. Und am letzten Spieltag müssen sie noch in München spielen. Dank eines für die schlechte Platzierung überragenden Torverhältnisses kann Nürnberg eigentlich befreit aufspielen. 39 Treffer wird Wolfsburg nicht mehr wettmachen können, die sechs Punkte Vorsprung auf die Niedersachsen sichern Nürnberg Platz zehn, nach oben ist auch nicht mehr viel möglich, da die Eisbären fünf Zähler besser liegen. Es kann also nur noch darum gehen, ohne weitere Verletzungsausfälle in die Preplayoffs zu kommen.

Wo es, nicht sehr wahrscheinlich, aber möglicherweise, gegen denselben Gegner geht. Die Bilanz aus den ersten drei Spielen: Es gab nur Heimsiege. Nürnberg gewann 6:2 und 7:3, Bremerhaven 2:1. Die letzten drei Auswärtsspiele haben die Ice Tigers verloren.

Berlin – Köln

Der Viertelfinalplatz ist den Haien nach dem Derbysieg vom Dienstag sicher, jetzt können die Ziele wieder etwas nach oben geschraubt werden. Next stop: Heimrecht. Keine Selbstverständlichkeit angesichts des Restprogramms. Die Eisbären überzeugten zuletzt mit guten Auftritten gegen Ingolstadt und Iserlohn, und am letzten Spieltag der Hauptrunde steht für die Haie noch der schwere Schwimm nach Mannheim bevor.

Die Haie haben drei der letzten fünf Spiele verloren, die Eisbären holten vier Siege aus den letzten fünf Spielen, Platz neun ist ihnen nach diesem kleinen Zwischenspurt nur noch schwer zu nehmen. Die Haie gewann das erste Spiel in Berlin 4:0, in Köln endeten die Partien aus Haie-Sicht 3:2 und 2:5.

Straubing – Wolfsburg

Nun, da es für die Grizzlys um nichts mehr geht als die Ehre, sind sie am erfolgreichsten. Mit vier Siegen im Rücken, erstmals in dieser Saison, zuletzt gabs gar zwei Shutouts gegen Schwenningen und Bremerhaven, gehen sie zum letzten Mal auf Reisen. Nürnberg noch abzufangen, ist angesichts der miesen Tordifferenz unrealistisch, und das ist noch sehr milde ausgedrückt. Aber nach einer solchen Hauptrunde vielleicht noch als Zehnter abzuschließen, das wäre durchaus ein großer Erfolg.

Handfester sind allerdings die Ziele der Tigers, die noch eine sehr realistische Möglichkeit haben, sich direkt fürs Viertelfinale zu qualifizieren. Zwei Zähler Rückstand auf den ERC (spielt noch gegen Iserlohn und Straubing), fünf auf die DEG (Krefeld und Berlin), das sorgt für eine klare Ausgangsposition: Wenn die Tigers gewinnen, bekommen sie so oder so am letzten Spieltag ein echtes Endspiel in Ingolstadt um einen Viertelfinalplatz. Eine direkte Qualifikation, das gelang ihnen das letzte Mal in der Spielzeit 2011/12.

Straubing hat vier der letzten fünf Heimspiele gewonnen. Gegen die Grizzlys hatten sie in dieser Spielzeit Probleme. Sie gewannen zwar das este Spiel in Wolfsburg 5:2, danach gab es aber ein 1:2 zu Hause und ein 1:6 in Wolfsburg, was gleichzeitig die bisher höchste Saisonniederlage war.  Da ist also noch eine Rechnung offen.

Iserlohn  – Ingolstadt

Hätten die Roosters am Sonntag den vierten Sieg am Stück eingefahren, sähe die Lage noch etwas anders aus. Aber nach dem 2:5 gegen die Eisbären besteht auch theoretisch keine Möglichkeit mehr auf einen Preplayoffplatz, so wird die Partie gegen den ERC zur Abschiedsvorstellung vom heimischen Publikum. Ein Zielchen haben die Sauerländer noch, ihr schlechtestes Hauptrundenergebnis waren 55 Punkte in der Saison 2016/17. Vielleicht kann man das ja noch übertreffen?

Ingolstadts Sportdirektor Larry Mitchell sprach in den letzten Wochen häufiger davon, dass er gerne am letzten Spieltag ein echtes Endspiel gegen die Tigers um Platz sechs vermeiden würde. Doch genau in diese Situation sind die Schanzer nun geraten nach den zwei Pleiten gegen Berlin und München. Aber die können immer noch ihre Ausgangsposition für den großen Showdown am Sonntag verbessern. Und vielleicht tun ihnen die Tigers ja den Gefallen und straucheln gegen Wolfsburg?

Der ERC hat in dieser Saison eine negative Bilanz gegen die Rooters. Die gewannen das erste Heimspiel 4:2, die Spiele in Ingolstadt endeten 3:4 n.V. und 3:2 aus ERC-Sicht.

Augsburg – Mannheim

Der AEV befindet sich auf dem besten Wege, das beste Hauptrundenergebnis aller Zeiten einzufahren, seit die Panther in der DEL spielen. Und die Rechnung ist ganz einfach: Sie können es ganz aus eigener Kraft schaffen, sie müssen nur die letzten beiden Spiele gewinnen. Es geht noch gegen Mannheim und Krefeld, spontan ist da nur eine Fallgrube zu entdecken.

Da kommt es ganz gelegen, dass die Adler IN Augsburg antreten müssen. Denn das CFS ist die Feste der DEL, die nach der Arena in Mannheim und der Halle in München am schwersten zu schleifen ist. Mit anderen Worten: Augsburg ist die drittbeste Heimmannschaft der DEL, da wäre das Heimrecht im Viertelfinale ein ganz wichtiger Faktor. Denn auswärts fällt der AEV im Vergleich zu Mannheim und München doch deutlich ab.

Von den letzten sieben Heimspielen hat Augsburg sechs gewonnen, dabei jedoch immer gepunktet. Die Adler, als bestes Auswärtsteam der DEL, haben von den letzten fünf Auswärtsspielen vier gewonnen. Auch für die Kurpfälzer steht noch was auf dem Spiel, den neuen Punkterekord haben sie sich am letzten Spieltag gesichert, nun geht es natürlich noch darum, die Hauptrunde als Sieger abzuschließen. Ob das vorzeitig möglich ist, scheint fraglich angesichts des Gastspieles von München in Schwenningen.

Die Bilanz aus den ersten drei Spielen: Mannheim ist die einzige Mannschaft, gegen die der AEV in dieser Saison noch keinen einzigen Zähler geholt hat. Das erste Spiel in Augsburg gewannen die Adler 5:1, zu Hause 4:0 und 5:3.

Düsseldorf – Krefeld

Die Rechnung ist simpel: Gewinnt die DEG, steht sie im Viertelfinale, dafür würde schon der Extrapunkt genügen. Und sie wäre weiter im Rennen ums Heimrecht. Verliert die DEG, könnte der letzte Spieltag, auch abhängig von den Parallelspielen, zu einer Rechenaufgabe werden.

Und für den KEV geht es nur noch darum, die Hauptrunde auf Platz elf, zwölf oder 13 zu beenden. Sportlich hat DAS nicht mehr die ganz große Relevanz. Krefeld hat elf der letzten 13 Spiele verloren. Die Bilanz der DEG aus diesem Zeitraum ist nur unwesentlich besser, sie verlor aus den letzten 13 Partien nämlich neun Spiele. Nur deshalb wird es ja überhaupt noch einmal spannend, was die Endplatzierung der DEG betrifft.

Wird der KEV zum entscheidenden Stolperstein? Dee PInguine gewannen das erste Spiel in Düsseldorf 4:3 n.V., spielten in Krefeld 3:2 n.V. und verloren 2:4.

Percentage aus den letzten zehn Spielen

Heiner

Straubing – Wolfsburg 4:5 n.V.
Bremerhaven – Nürnberg 0:5
Iserlohn – Ingolstadt 2:1 n.V.
Augsburg – Mannheim 4:2
Düsseldorf – Krefeld 3:4
Berlin – Köln 5:1
Schwenningen – München 0:1

2 Kommentare zu „Letzter Freitag

  1. Aufgrund des Torverhältnisses wäre ein Sieg von Mannheim zum Glück trotzdem schon ne Vorentscheidung.

    Krass aber Schwenningen und das die doch noch SO durchgereicht wurden. Ich kann mich noch dran erinnern, dass sie im ersten Drittel der Saison ziemlich okay dastanden. Da hat der Trainerwechsel auch nicht viel gebracht.

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