Viertel vor 52

Das letzte Saisonviertel bricht mit dem 40. Spieltag an, 13 Spiele bleiben den meisten Teams noch, sich für die Playoffs zu positionieren. Das Wochenende beginnt mit der Partie Düsseldorf vs. Straubing, nominelles Spitzenspiel der Runde ist das Derby in München, wo Augsburg am Freitag aufschlägt. Zur Vorschau gibt es noch einen statistischen Blick auf die Trainerwechsel.

Düsseldorf vs. Straubing

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Düsseldorf – Straubing

Um die Playoffs noch zu verpassen, spielen die Tigers zu solide. Doch nach zuletzt drei Niederlagen wird es langsam schwierig, direkt in die Viertelfinalrunde zu springen. Auch wenn der Rückstand noch nicht irreparabel ist. Am Sonntag gab es für die Niederbayern eine deutliche Abfuhr in Mannheim, vielleicht könnten sie aber etwas Selbstvertrauen aus den beiden Auswärtssiegen davor ziehen?

Aber die DEG als Gegner ist natürlich ein schwerer Brocken. Auch die Rheinländer beendeten das letzte Wochenende mit einer Niederlage, eine Serie mit vier Heimspielen am Stück absolvieren sie gerade, das erste gegen München ging schon mal verloren. Vier der letzten fünf Heimspiele hat die DEG verloren. Auf ihren Auswärtsfahrten hat die DEG mehr Punkte als alle anderen Teams geholt, neben Straubing ist Düsseldorf das einzige Team, das auswärts mehr Punkte einheimste als zu Hause. In den drei bisherigen Spielen gab es daher passenderweise nur Auswärtssiege, die DEG gewann zweimal in Straubing 3:2 (einmal nach Verlängerung), die Tigers gewannen das erste Spiel in Düsseldorf 3:1.

Nürnberg – Wolfsburg

Nürnberg und Wolfsburg sind zwar Tabellennachbarn, aber der Vorsprung der Franken auf die Grizzlys beträgt stolze sechs Punkte bei zwei Spielen weniger, wichtiger aus Sicht der Ice Tigers ist natürlich der Rückstand auf den KEV (sieben Punkte) und die Eisbären (neun Punkte), auch diese beiden Konkurrenten um einen Preplayoffplatz haben bereits zwei Spiele mehr ausgetragen als Nürnberg.

Die Franken haben vier der letzten fünf Heimspiele gewonnen, sie konnten zuletzt zwei Siege in Folge einfahren, eine Serie, wenn man das so nennen kann, die mit einem Auswärtssieg in Wolfsburg startete (5:0), genau eine Woche liegt das zurück. Diese Niederlage ließ die Grizzlys auf den letzten Tabellenplatz abstürzen, den sie aber gleich mit einem 4:2 am Sonntag wieder verlassen konnten. Von allen DEL-Teams hat Wolfsburg die meisten Gegentreffer auswärts kassiert, aber auch insgesamt. Die ersten drei Aufeinandertreffen gewann immer Nürnberg, 3:2 n.V. und 5:0 in Wolfsburg, 5:1 zu Hause.

Berlin – Mannheim

Neben den Roosters stellen die Eisbären das derzeit schlechteste Team, aus den letzten zehn Partien holten die Berliner nur 30 Prozent der möglichen Punkte. Von den letzten sieben Spielen haben die Eisbären sechs verloren. Den letzten Heimdreier gab es kurz nach Weihnachten gegen Bremerhaven. Von den letzten neun Heimspielen hat Berlin sieben verloren.

Zu Besuch ist das derzeit formstärkste Team der DEL, sechs Siege am Stück haben die Adler eingefahren, in diese Serie fällt auch der letzte Besuch der Eisbären in der Kurpfalz, als die Adler erstmals in dieser Saison Berlin schlagen konnten, 6:2. Die beiden anderen Partien endeten 4:1 (in Mannheim) und 3:2 für die Eisbären. Auswärts haben die Adler einen Punkteschnitt von 2,06, das ist der Ligatopwert. Mannheim hat fünf der letzten sechs Auswärtsspiele gewonnen.

Schwenningen – Köln

Mit etwas Glück winkt den Wild Wings die beste Tabellenplatzierung seit dem zweiten Spieltag – Voraussetzung ist ein Dreier gegen die Haie und ein Null-Punkte-Freitag für die Grizzlys in Nürnberg. Nach drei Siegen am Stück gegen München, Wolfsburg und Ingolstadt endete die kleine Serie der Schwarzwälder am Sonntag in Bremerhaven, nun muss man sich gegen die Haie auf die solider gewordene Defense verlassen. Es könnte eine zähe Angelegenheit werden, die Haie sprühen nicht gerade vor Spielwitz, und die Wild Wings werden sich als Spielgestalter nicht unbedingt aufdrängen.

Die Haie haben in den letzten vier Spielen immer gepunktet, drei davon gewonnen. Nach der Derbyniederlage gegen die DEG am Samstag hatten sie spielfrei, so dass sie fast eine Wochen Pause hatten. Bisher hat Köln alle Spiele gegen Schwenningen gewonnen: zweimal 3:1 zu  Hause, beim ersten Spiel in Schwenningen setzt sich Köln 4:1 durch.

Iserlohn – Krefeld

Am vergangenen Sonntag stellten die Roosters einen negativen Vereinsrekord aus der Saison 2012/13 ein, als sie zehn Spiele am Stück verloren. Gegen den KEV könnte es also in bis heute unbekannte Untiefen gehen. Während dieser Durststrecke konnten die Sauerländer nur zweimal punkten, gegen Berlin nach Penaltyschießen und gegen … den KEV nach Verlängerung. Die ersten drei Partien gingen alle an die Pinguine, die zweimal zu Hause (6:5 n.V. und 4:1) und einmal in Iserlohn (3:2 n.V.) gewannen.

Nach einer Serie von sechs Siegen hat Krefeld die letzten beiden Spiele verloren, besonders schmerzhaft dabei war das 3:4 in Nürnberg, die einzige Mannschaft unter dem Strich, die noch realistische Chancen hat, den KEV bzw. Berlin noch abzufangen. Drei der letzten vier Auswärtsspiele hat der KEV gewonnen.

Bremerhaven – Ingolstadt

Die Pinguins befinden sich im Höhenflug, jüngster Höhepunkt war ein 3:0 gegen die Wild Wings, der sie bis auf Platz vier trug, einmal mehr übertreffen sie alle Erwartungen. Im Wesentlichen verdanken sie das ihre Heimstärke, fünf der letzten sechs Heimspiele gewannen sie nämlich. Jetzt kommt aber der Gegner, der diese Bilanz etwas versalzt, beim letzten Besuch der Schanzer am 4.1. nahmen die nämlich alle drei Zähler mit aus Bremerhaven.

Der ERC ist und bleibt schwer einzuschätzen, vor allem, was die Auswärtsspiele betrifft. Die zwei letzten sind ein gutes Beispiel dafür: Einem 5:4 in Bremerhaven ließen sie ein 1:5 in Schwenningen folgen. Das passt überhaupt nicht zusammen. Das erste Heimspiel gegen Fischtown gewann der ERC 3:0, das zweite verlor er 2:4.

München – Augsburg

Derbytime in München. München hat in den letzten neun Spielen immer gepunktet, sieben davon gewonnen. Unter der Woche war der Meister noch in der CHL aktiv, aber das scheint ja bisher auch keine großen Auswirkungen zu haben, dennoch spielt er konstant in der Spitzengruppe mit.

Der AEV beendete am Sonntag eine Negativserie auswärts, erstmals nach drei Niederlagen gab es in der Fremde wieder die volle Punktzahl – in Iserlohn. Die ersten beiden Spiele diese Saison gewann der EHC, 2:1 zu Hause und 2:0 in Augsburg, Spiel drei ging an die Panther mit einem 3:2.

Percentage aus den letzten zehn Spielen

Die Roosters haben es aber gerade noch so in die Grafik geschafft. Dazu ist es die einzige Begegnung des Spieltages, bei dem zwei Mannschaften aus der Top-Sechs direkt aufeinandertreffen. Das mag sich nach einer engen Tabelle anhören, allerdings hat der Meister schon zwölf Zähler Vorsprung auf den AEV.

 

Trainerwechseltabelle

Das sind Statistiken, die ich in der letzten Saison auch ein paar Mal veröffentlicht habe. Ich schaue auf die Ausbeute der alten und der neuen Trainer. Am Besten ist die letzte Spalte geeignet, die die durchschnittliche Punktzahl unter den jeweiligen Trainern darstellt. Nicht berücksichtigt haben ich beispielsweise bei Schwenningen die Zeit, in der Rumrich als Interimscoach agierte.

Großer Gewinner im Trainerrausschmissranking ist Paul Thompson, der die Ausbeute der Wild Wings fast verdreifachen konnte. Er übernahm das schwächste DEL-Team, seit er da ist, sind sechs andere noch erfolgloser.

Unter Martin Jiranek sind die Ice Tigers knapp über der Wahrnehmungsschwelle erfolgreicher als unter Kevin Gaudet. Der war allerdings so kurz nur in Nürnberg tätig, dass sich in diesem Falle wirklich die Frage stellt, inwieweit diese Statistik überhaupt sinnvoll ist.

Der Vergleich Perkka Tirkkonen zu Hans Kossmann geht klar zu Gunsten des Schweizers aus, der ohne Spieler deutlich erfolgreicher ist als sein Vorgänger. Das drückt sich weniger im Ranking der Wirkungszeit aus als in der Durchschnittspunktzahl.

Vergleicht man die Zeit von Rob Daum mit der von Jamie Bartman, spielen die Roosters nicht mehr ganz so abenteuerlich, aber auch wesentlich erfolgloser. Also eigentlich halb so erfolgreich. Ganz interessant in diesem Fall: Beide standen für exakt 19 Spiele hinter der Bande beim Vergleichszeitpunkt. Unter Bartman kassieren die Roosters zwar deutlich weniger Gegentreffer, schießen dafür aber noch deutlicher weniger Tore.

Ähnlich fragwürdig, dabei gehe ich natürlich nur das der Erfolgsbilanz, gestaltet sich der Trainerrausschmiss in Berlin. Man könnte die Amtsübernahme durch Stephane Richer  auch als Einbruch betrachten. Seit er in Berlin hinter der Bande steht, ist Berlin das zweitschlechteste DEL-Team.

Heiner

Düsseldorf – Straubing 4:1
Bremerhaven – Ingolstadt 5:1
München – Augsburg 0:5
Nürnberg – Wolfsburg 3:0
Berlin – Mannheim 4:2
Schwenningen – Köln 2:4
Iserlohn – Krefeld 5:3

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