Genau zum Ende der ersten Hälfte der Saison 2018/19 kommt es zum Aufeinandertreffen des Tabellenführers und seines unmittelbaren Nachbarn. Als hätte das jemand geplant. Wenn dem so war, herzlichen Glückwunsch. Gutes Timing. Dazu gibt’s Derbys ist Süden, Westen und Osten.
Konferenz am Sonntag
Vorweg ein kurzer Rückblick auf den Freitag mit ein paar Zahlen: Die meisten Abschlüsse hatte München (82) vor Mannheim (72) und Berlin (71). Zwischen 50 und 60 Prozent davon kamen tatsächlich aufs Tor. Die wenigsten Abschlüsse hatte dagegen der ERC (23), davon kamen 20! aufs Tor. Kann man sich mal drüber Gedanken machen, von wegen jede Scheibe zum Tor ist eine gute Scheibe.
Berlin – Wolfsburg
Am Freitag verloren die Grizzlys nicht nur ein weiteres Spiel, sondern auch zwei weitere Spieler mit Gerrit Fauser und Alex Weiß. So erhöhten sich die Ausfälle während der Partie gegen den KEV wieder auf einen zweistelligen Wert. Die Spielzeit 2018/19 ist und bleibt wohl eine Saison zum Vergessen für die Niedersachsen. Von den letzten sieben Spielen haben die Grizzlys bis auf die Partie gegen die Adler alle verloren, auswärts haben sie fünf Spiele am Stück abgegeben. Nach Schwenningen und Iserlohn ist Wolfsburg das schwächste Auswärtsteam der DEL.
Auch für die Eisbären, die zu Hause zu den besten Teams der DEL gehören, begann das Wochenende mit einer Niederlage. Nach dem Sieg in Mannheim gingen sie im Sauerland leer aus. Aber eigentlich konnten sie sich in dieser Saison immer auf ihre Heimstärke verlassen, bis zur Niederlage gegen die Haie vom letzten Wochenende hatten die Berliner zu Hause sechs Spiele in Folge gewonnen. Das erste Aufeinandertreffen fand ebenfalls in Berlin statt, die Partie wurde erst nach Penaltyschießen entscheiden. Dabei setzt sich die Eisbären 3:2 durch.
Schwenningen – Bremerhaven
Beide Teams starteten mit einer 1:3-Niederlage ins Wochenende. Die Wild Wings unterlagen am Donnerstag in Köln, damit haben sie bereits wieder drei Pleiten am Stück kassiert, die Pinguins dagegen verloren am Freitag zu Hause gegen die Tigers. Nachdem sie sieben Spiele in Folge gepunktet hatten, sechs dieser Spiele sogar gewannen, gab es also erstmals nach mehreren Wochen für die Nordlichter wieder einen Rückschlag. Das erste Spiel in Schwenningen gewannen die Pinguins 3:2. Damit haben sie bei den letzten drei Besuchen bei den Schwarzwäldern immer alle Punkte mitgenommen.
München – Mannheim
Es hätte das Spiel der Spiele werden können, und vom Tabellenstand ist es da ja auch immer noch. Aber nicht mehr angesichts der jüngsten Ergebnisse beider Teams. Die Adler kriseln erstmals unter Pavel Gross, gerade haben sie das vierte Spiel in Folge verloren, aber da auch München am Freitag eine Pleite einstecken müsste, dürfte die Tabellenführung zumindest für diese Spieltag noch sicher bleiben.
München hat zwei der letzten drei Spiele verloren, hat aber nebenbei noch die CHL-Verpflichtung, die angesichts der Verletzungsausfälle der Mannschaft von Don Jackson ganz schön an die Substanz geht. Einen klaren Favoriten gibt es so vor dem Gipfeltreffen tatsächlich nicht. Das erste Aufeinandertreffen könnten einen Hinweis geben? München gewann in Mannheim 5:4 n.P. Nein, das hilf nicht wirklich weiter. Die letzten fünf Spiele gewannen immer die Münchner.
Düsseldorf – Ingolstadt
Mit dem 5:2 in Mannheim hat die DEG am Freitag ein Ausrufezeichen gesetzt. Die Rückkehr an die Tabellenspitze scheint in dieser Form nur noch eine Frage der Zeit. Theoretisch könnte es bereits am nächsten Wochenende soweit sein. Drei Siege am Stück holten die Rheinländer zuletzt, darunter Erfolge gegen München und Mannheim, da hört sich der ERC doch geradezu einfach an.
Allerdings scheint der sich gerade aus seiner Formkrise zu schießen. Nach Siegen gegen Schwenningen und Augsburg, letzter war der Grund, warum die DEG am Freitag wieder auf Platz drei kletterte, geht es bei den Schanzern wieder aufwärts. Mit der DEG trifft Ingolstadt auf das nach Mannheim torgefährlichste Team der DEL. Das erste Spiel in Ingolstadt gewann der ERC 3:2 nach Verlängerung.
Krefeld – Köln
Die derzeit erfolgreichste Mannschaft der DEL sind die Haie. Sieben Spiele am Stück haben sie gepunktet, die vier letzten Partien haben sie gewonnen. Ein weiterer Dreier könnte sie an diesem Sonntag ins Spitzenquartett katapultieren, der AEV wäre aufgrund der Tordifferenz bereits überholbar. In fünf der letzten sechs Begegnungen kassierten die Haie nur ein Gegentor, inzwischen haben nur die Münchner weniger Gegentreffer kassiert (einen), allerdings haben die auch eine Partie weniger ausgetragen.
Für den KEV startete das Wochenende mit einem Sieg in Wolfsburg, mit dem die Seidenstädte eine Serie von vier Auswärtsniederlagen beendeten. Zu Hause gewannen sie zuletzt gegen Iserlohn und Nürnberg. Das erste Spiel in Köln endete 3:2 für den KEV.
Augsburg – Iserlohn
Die Unterschied zwischen den Heim- und Auswärtsleistungen der Roosters ist immer noch einer wie zwischen Tag und Nacht. Nur Mannheim und München haben zu Hause mehr Punkte geholt als die Sauerländer, aber 13 DEL-Teams haben eine bessere Auswärtsbilanz als die Roosters vorzuweisen. Das sind praktisch … alle anderen. Theoretisch auch. Und mit dem AEV trifft man auf das drittbeste Heimteam der DEL.
Die Roosters haben drei ihrer letzten vier Spiele gewonnen, starteten ins Wochenende mit einem 3:2 gegen die Eisbären. Der AEV unterlag nach Verlängerung beim ERC und musste Platz drei abgeben. Die letzten sechs Heimspiele haben die Panther gewonnen. Das erste Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften fand in Iserlohn statt, der AEV setzte sich in der bisher torreichsten Begegnung der Saison 7:6 durch. Zugleich war das die erste Heimniederlage der Roosters in dieser Spielzeit.
Straubing – Nürnberg
Mit bemerkenswerten Ergebnissen ließen die beiden Mannschaften vor dem Tigers-Derby aufhorchen. Die Straubinger beendeten die Erfolgsserie der Pinguins. Und das in Bremerhaven! Und die Franken zeigten ihr bisher bestes Saisonspiel gegen München, da fragt dann hinterher auch keiner mehr danach, wie viele Ausfälle die Münchner zu verkraften hatten, nicht, dass die Ice Tigers keine hätten, oder ob der Meister zwei Tage vorher noch in der CHL aktiv war. Drei Punkte sind drei Punkte.
Die Tigers haben ihre letzten drei Heimspiele gewonnen. Die Franken beendeten mit dem Sieg gegen München eine Niederlagenserie von drei Partien. Auswärts gab es für die Ice Tigers zuletzt sieben Niederlagen am Stück. Der letzte Auswärtserfolg ist fast zwei Monate her. Den letzten Auswärtsdreier holten die Ice Tigers übrigens vor genau zwei Monaten: Beim 7:3 in Straubing.
Percentage aus den letzten zehn Spielen
Die Haie sind eine Klasse für sich.
Heiner
Gelacht haben sie über Heiner am letzten Spieltag. Hohn und Spott erntete er. Und? Hatte das zweitbeste Ergebnis. So siehts nämlich aus.