Schwächelnde Adler empfangen die DEG, dümpelnde Ice Tigers haben den Meister zu Gast. Der AEV könnte den Coup in Ingolstadt landen … Spannend wird es in der Spitzengruppe. Und plötzlich scheinen sich da sogar die Haie einmischen zu können. Sie haben den Vortritt gegen die Wild Wings am Donnerstag.
Echt ein schöner Spieltag. Zwei Derbys in Bayern mit theoretisch viel Feuer, ein Spitzenspiel in Mannheim, die Roosters spielen zu Hause, das ist zumindest immer spektakulär. Ein bisschen liegt mir im Magen, dass die Haie ein Einzelspiel am Donnerstag haben, man nehme sich, trotz der Erfolgsserie, am besten ein gutes Buch mit. Anderseits: Die Wild Wings spielen mittlerweile durchaus spektakulär. Vielleicht wird es ja doch ein unterhaltsamer Abend. Für das Spiel der Grizzlys hält man am besten eine Packung Mitleid bereit. Vielleicht laufen die mit Petr Pohl auf, der unter der Woche in Wolfsburg vorgespielt hat? Und der schlägt gleich voll ein? Oder schießen die Pinguine endlich wieder ein Auswärtstor?
Konferenz am Freitag
Köln – Schwenningen
Da kommt man jetzt auch nicht unbedingt direkt drauf, wenn die Frage gestellt wird, wer die erfolgreichste Mannschaft aus den letzten zehn Spielen war: Denn die Antwort ist: Köln. 23 Zähler haben die Haie aus den letzten zehn Spielen geholt, in dieser Zeit haben sie gegen alle vier Teams aus dem Spitzenquartett gespielt, gegen den AEV gab es einen klaren Sieg, gegen München und Düsseldorf holten sie je einen Punkt. Lediglich gegen die Adler gingen sie ganz leer aus. Man kann es nicht anders sagen: Die Haie befinden sich im Aufwind.
Zu Gast sind die Wild Wings, die gerade erstmals unter Paul Thompson zwei Spiele in Folge verloren haben, dennoch, Schwenningen ist nicht mehr dasselbe Team wie beim ersten Aufeinandertreffen mit den Haien, das sie 1:3 in Köln verloren. Vor allem offensiver sind die Schwarzwälder gefährlicher geworden. Die Torausbeute hat sich unter Thompson im Schnitt fast verdoppelt, Ausdruck für die viel proaktivere Spielweise der Wild Wings unter dem neuen Coach.
Zu Hause haben die Haie in den letzten vier Spielen gepunktet, die Wild Wings haben ihre letzten beiden Auswärtsspiele gewonnen.
Iserlohn – Berlin
Ein interessantes Wochenende haben die Eisbären hinter sich. Eine Niederlage gegen die Haie, bei der sie ziemlich blass blieben. Und dann holten sie in Mannheim einen Dreier, einmal mehr zeigte Kevin Poulin eine glänzende Leistung gegen die Kurpfälzer. Er scheint zur Zeit der Goalie zu sein, der für seine Mannschaft auch Spiele gewinnen kann.
Gegen die torgefährlichen Roosters, zweigefährlichster Angriff nach Mannheim, könnte das durchaus erneut zum Faktor werden. Die Eisbären haben vier ihrer letzten fünf Spiele gewonnenen. Für die Roosters ging am Sonntag eine Miniserie zu Ende nach zwei Siegen am Stock. Nach dem ersten Auswärtssieg der Saison am Mittwoch in Ingolstadt folgte am Sonntag prompt der Rückschlag bei den Pinguins. Von den letzten sechs Heimspielen haben die Sauerländer vier gewonnen. Das erste Spiel in Berlin endete 4:3 für die Eisbären.
Nürnberg – München
Fast genau zwei Jahre ist es her, als die Ice Tigers gegen München einen 1:5-Rückstand noch in der Verlängerung zu einem 6:5 drehten. Es scheint Ewigkeiten her. Und dass die Franken in der derzeitigen Verfassung ein solches Kunststück wiederholen könnten, scheint fast absurd. Der umgekehrte Fall scheint wahrscheinlicher, siehe das Spiel vom Sonntag gegen die DEG, als Nürnberg ein 0:2 im Schlussdrittel aus der Hand gab, aber dafür müssen die Franken erstmal fünf Tore schießen.
Nürnberg hat von den letzten zehn Spielen nur drei gewonnen, zuletzt gab es drei Niederlagen am Stück, ein Lichtblick mag sein, dass es die drei Siege alle bei Heimspielen gab. Wie unterschiedlich eine Saison verlaufen kann, wenn eine Mannschaft von Verletzungen gebeutelt ist, lässt sich an den Münchnern erkennen, bei denen die Ausfälle allerdings auch eher Angreifer betreffen.
Der Meister hat in den letzten 14 Partien nur einmal, gegen die DEG, nicht gepunktet. Der EHC war in dieser Saison bereits einmal in Nürnberg zu Gast. Damals gab es ein 4:1 für die Münchner.
Wolfsburg – Krefeld
Die Grizzlys haben gegen den KEV beste Chancen, als erste Mannschaft in dieser Saison die magische 100 bei den Gegentreffern zu knacken. Von ihren letzten sechs Partien haben die Grizzlys fünf verloren, ausgerechnet gegen die Adler holten sie in dieser Phase den einzigen Sieg. Aber es geht halt nicht jeden Tag gegen den ehemaligen Coach.
Wie wahrscheinlich ist es, dass der KEV den Grizzlys den 100. Gegentreffer einschenkt. Betrachtet man die jüngsten Ergebnisse der Pinguine, muss man vielleicht vorsichtig werden. Der KEV hat seine letzten vier Auswärtsspiele verloren, die letzten drei davon blieben die Seidenstädter sogar ohne eigenen Torerfolg. Mit Mannheim, München und Augsburg mussten man dabei aber auch bei den drei Teams antreten, die zur Zeit die Tabelle anführen. Zugleich sind das übrigens auch die drei Teams mit den wenigsten Gegentreffern. Das erste Spiel in Krefeld gewann der KEV 4:3.
Ingolstadt – Augsburg
Zweites Pantherduell dieser Saison, und auch dieses zweite findet in Ingolstadt statt. Das erste gewann der AEV 3:1. Es war zugleich die erste Heimniederlage des ERC in dieser Saison. Vielleicht gelingt ja eine kleine Revanche?
Am Sonntag beendeten die Schanzer eine Serie von vier Niederlagen mit einem Sieg bei Schlusslicht Schwenningen. Zu Hause haben sie die letzten drei Spiele verloren.
Der AEV dagegen schlägt sich zur Zeit ziemlich erfolgreich. Von den letzten sechs Spielen haben die Panther nur eines verloren, dabei nahmen sie in Straubing aber immerhin einen Punkt mit. Mit ein wenig Beihilfe durch die Ice Tigers könnte der AEV an München vorbei auf Platz zwei klettern.
Bremerhaven – Straubing
Das derzeit erfolgreichste Team nach Köln und München stellen die Pinguins. Sieben Spiele in Folge haben sie gepunktet, dabei München und Düsseldorf geschlagen, lediglich gegen den Adlern mussten sie sich in dieser Phase nach Verlängerung geschlagen geben. Von den letzten vier Heimspielen hat Bremerhaven drei gewonnen.
Die Tigers blieben zuletzt zweimal in Folge auswärts erfolglos. Bereits die erste Partie zwischen beiden Teams fand in Bremerhaven statt. Da gewannen die Pinguins 3:1. Die Tigers spielen zum neunten Mal überhaupt gegen Bremerhaven, nur das allererste Aufeinandertreffen haben die Niederbayern gewonnen. Seitdem gab es acht Siege für Bremerhaven. IN Bremerhaven haben die Tigers noch nie gewonnen.
Mannheim – Düsseldorf
Wahrscheinlich können die Adler nur darauf hoffen, dass sie in den Playoffs nicht auf die Eisbären Poulin treffen. Nach zwei schwächeren Auftritten gegen Schwenningen und Wolfsburg zeigten sich Adler zwar gegen die Berliner am Sonntag wieder verbessert, dennoch gab es für den Tabellenführer die dritte Niederlage am Stück, zwei dieser Partien beendete man punktlos. Die Adler befinden sich in einer Ergebniskrise. Mehr ist es vorerst noch nicht.
Gegen drei Mannschaften haben die Kurpfälzer in dieser Saison noch nicht gewonnen. Da wären die Eisbären, am Sonntag gab es bereits die zweite Niederlage, nun folgen am Freitag die DEG und zur Krönung am Sonntag das Spiel gegen den amtierenden Meister. Die könnte dann tatsächlich zur Wachablösung an der Tabellenspitze führen.
Mit einer Niederlage starteten die Adler in die Saison, die DEG entführte damals zwei Punkte nach einem 2:1-Verlängerungssieg. Die DEG hat ihre kleine Krise bereits hinter sich: Nach drei Niederlagen gegen Berlin, Straubing und Bremerhaven folgten zuletzt Siege gegen München und Nürnberg, wobei man bei den Franken im Schlussdrittel noch ein 0:2 dreht. In den letzten fünf Auswärtsspielen blieb die DEG nur einmal ohne Punkt. Während die Adler das beste Heimteam der DEL stellen, ist die DEG nach den Adlern das beste Auswärtsteam der DEL.
Percentage aus den letzten zehn Spielen
Köln!
Heiner
Köln – Schwenningen 5:0
Nürnberg – München 5:0
Mannheim – Düsseldorf 3:5
Ingolstadt – Augsburg 5:0
Wolfsburg – Krefeld 5:3
Bremerhaven – Straubing 3:5
Iserlohn – Berlin 2:5
Gibt diesmal ’ne ganz komische Fixierung auf fünf Toren beim Heinerle? Ich glaube, der zinkt.
Heiner mein Held ♡
Das Ergebnis nehm‘ ich!
Komische Tipps vom Heiner, hat wohl ein Herz für die (statistischen) Underdogs.
Heiner wieder ;D