Jedes Jahr ist es im Prinzip dasselbe. Vor der Saison können wir lesen, welche Mannschaften sich auf welcher Position verbessert haben. Das geht, seit ich mich erinnern kann, von Spielzeit zu Spielzeit so. Inzwischen spielt die DEL auf einem Wahnsinnsniveau. Irgendwie komisch, dass sich die Tabellen am Ende doch irgendwie immer ähneln. Andererseits auch wieder nicht. Denn wenn sich immer alle Teams gleichmäßig verstärken, bleiben die Abstände natürlich dieselben. Aber natürlich mittlerweile auf einem Wahnsinnsniveau.
Wenn man sich die Kader kurz vor Saisonstart betrachtet, scheint sich die DEL neu erfinden zu wollen. Vor der letzten Spielzeit gab es vor dem ersten Spieltag knapp 110 Neuzugänge (im Laufe der Saison kamen da natürlich noch ein paar dazu, aber das wird diese Spielzeit nicht anders sein). Diesmal sind es praktisch zwei komplette Kader mehr!
Je nachdem, wo ein Team in der Nahrungskette hängt, hat die Anzahl der Transfers eine andere Bedeutung. Hängst du ganz unten, musst du dich dran gewöhnen, dass die besten Spieler abgeworben werden. Hängst du in der Mitte, mag es damit zusammenhängen, dass der neue Trainer auch ein neues Konzept mitgebracht hat. Stehst du ganz oben, kümmerst du dich nur noch um den Feinschliff – wenig Wechsel – oder hast nicht unbedingt ein Konzept, aber dafür aber jede Menge Kohle und kannst +/- Statistiken und Scoringlisten lesen. Bitte nicht falsch zu verstehen, es ist nichts Verwerfliches daran, jede Menge Kohle zu haben.
Hier gib es wieder das Tippspiel.
Fischtown Pinguins Bremerhaven
Fischtown geht es, wie es allen kleineren Mannschaften geht, dasselbe habe ich wahrscheinlich bei den Pinguins schon letztes Jahr geschrieben. Wenn sich Spieler beim neusten DEL-Zugang bewährt haben, fallen sie die Treppe rauf, das heißt, sie werden abgeworben, bleiben dabei gerne der Liga treu. Siehe Cody Lampl (Mannheim), Jason Bast (Nürnberg) oder Wade Bergmann (Wolfsburg), und nur drei der zehn Abgänge zu nennen. Das kennen die Nordlichter schon aus der letzten Saison, als Jerry Kuhn, Jeremy Welsh oder Jack Comb bei der Konkurrenz unterkamen. Oh, hat man damals gesagt, wie wollen sie das kompensieren? Nun, sie überkompensierten: Mit einem Platz besser und 11 Punkten mehr. Da kann man wahrlich nicht meckern.
Der Verlust der beiden Defender Bergmann und Lampl ist aber für die Bremerhavener trotzdem ganz schön heftig. Den zehn Abgängen, im Übrigen unter anderem Marjan Dejdar, der bei den Pinguins immerhin seit 2009 gespielt hat, stehen vorerst neun Neuzugänge gegenüber, hauptsächlich hat sich Fischtown in Nordamerika umgeschaut, DEL-Erfahrung hat lediglich Justin Feser. Die Lücken in der Defense sollen Maxime Fortunus (ein Name, als wäre der 2,18m), Curtis Gedig und Will Weber. Bisher hatte Thomas Popiesch immer ein gutes Händchen, warum sollte Fischtown nicht zum dritten Mal in Folge die Hauptrunde überstehen?
Testspiele
12.08. Bremerhaven – Löwen Frankfurt 4:0
18.08. Glasgow Clan – Bremerhaven 0:3
19.08. Nottingham Panthers – Bremerhaven 2:1
25.08. Dresdner Eislöwen – Bremerhaven 2:5
26.08. Bremerhaven – Fehervar AV19 19 5:1
01.09. Düsseldorfer EG – Bremerhaven 1:4
02.09. Bremerhaven – Krefeld Pinguine 6:3
07.09. Bremerhaven – EHC Visp 4:1
08.09. Bremerhaven – Stavanger Oilers 3:4
Grizzlys Wolfsburg
Der Umbruch bei den Grizzlys, gefühlt begann er schon tief in der letzten Spielzeit mit der Ankündigung des Abgangs von Pavel Gross. Zehn Spieler haben sich bei den Niedersachsen verabschiedet, trotz der Namen (Robbie Bina, Mark Voakes, Jimmy Sharrow, Tyler Haskins, Kamil Kreps, Stephen Dixon usw.), viele dieser Spieler haben das Gesicht der Grizzlys über Jahre geprägt (Haskins seit 2010!), stellt der Abgang von Gross doch alles in den Schatten.
Den zehn Abgängen stehen vorerst zwölf Neuzugänge entgegen, nicht alle geschahen freiwillig, aber nachdem feststand, dass Felix Brückmann wahrscheinlich für die gesamte Spielzeit ausfällt, musste Wolfsburg natürlich auch für die Goalie-Position noch einmal tätig werden. Die Wahl fiel auf David Leggio. Für Wolfsburg ist die neue Spielzeit tatsächlich so was wie ein Paradigmenwechsel. In den letzten Spielzeiten war es eher so, dass die Mannschaft lediglich punktuell und behutsam umgebaut wurde (vor Saisonbeginn im letzten Jahr wurden lediglich vier Neuzugänge vermeldet) – diesmal kann man fast von einem Generationswechsel sprechen. Das gab es in Wolfsburg zum letzten Mal im zweiten Jahr von Pavel Gross als Hauptverantwortlicher bei den damals noch unter dem Namen Grizzly Adams Wolfsburg firmierenden Niedersachsen. Für die Defense kamen William Wrenn und Wade Bergmann (Fischtown), aus der DEL kennen wir unter anderem schon Nick Latta, Eric Valentine (Köln), Valentin Busch, Marius Möchel (beide Nürnberg) und Spencer Machacek (DEG). Aus der AHL für den Angriff u.a. Cole Cassels, Corey Elkins und John Albert. Für Gross übernimmt Pekka Tirkkonen (als Spieler unter anderem für den AEV aktiv) das Zepter, wenn der mit Wolfsburg nur halb so erfolgreich wie sein Vorgänger, haben sie in Wolfsburg nicht viel falsch gemacht. Gross bekam in Wolfsburg aber auch viel Zeit für die Entwicklung eingeräumt. Auf die neue Handschrift darf man gespannt sein.
Testspiele
17.08. Wolfsburg – ERC Ingolstadt 4:3 n.P.
19.08. Straubing Tigers – Wolfsburg 4:1
21.08. Rapperswil Jona-Lakers –Wolfsburg 1:3
29.08. Kloten Flyers – Wolfsburg 1:4
31.08. Wolfsburg – Kölner Haie 2:4
02.09. Wolfsburg – Kassel Huskies 4:2
07.09. Wolfsburg – Stavanger Oilers 2:3
08.09. Wolfsburg – HC Visp 1:4
Eisbären Berlin
Die Eisbären gehen wie die Grizzlys mit einem neuen Coach in die Spielzeit 2018/19. Der Kanadier Clément Jodoin ist nämlich die Nachfolge von Uwe Krupp angetreten. So ganz unbekannt ist er in Berlin natürlich nicht, arbeitete er doch seit letzte Saison als Co von Krupp. Er ist in der Organisation der Berliner also kein unbekannter.
Fünf Abgänge haben die Eisbären bisher zu vermelden, dabei bleibt außen vor, dass sich eventuell auch noch Marcel Noebels Richtung NHL endgültig verabschiedet. Der Verlust von Petri Vehanen, der seine Karriere beendet, wiegt wahrscheinlich am schwersten. Außerdem gehen Blake Parlett, Sven Ziegler (Straubing). Rihards Bukarts (Schwenningen) und Nick Petersen.
Ganz spannend finde ich, dass die Eisbären mit Marvin Cüpper und Maximilian Franzreb auf zwei junge Goalies setzen werden. Sollte das funktionieren, könnte dieses Duo über Jahre hin das Berliner Torhüterspiel prägen. Neu dazu kommen für die Defense Florian Kettemer (München) und Mark Cundari (AEV). Für den Angriff hat man unter anderem aus Nordamerika Brendan Ranford und Colin Smith (beide AHL) verpflichtet, aus Iserlohn ist Jason Jaspers an die Spree gewechselt als möglicher Ersatz für Noebels.
Die Eisbären sind auf jeden Fall ein Kandidat für die Top-Sechs. Aber das Ergebnis der letzten Saison zu toppen, wird schwer. Viel Luft nach oben ließen sie sich mit der Vizemeisterschaft ja nicht gerade. Interessant finde ich bei einer Mannschaft mit wenigen Wechseln, aber einem neuen Coach vor allem, dass man beobachten kann, was ein anderer Coach mit ähnlichen Mitteln erreicht oder nicht erreicht. Aus Weiterkommen in der CHL haben die Eisbären übrigens keine Chance mehr nach drei Niederlagen. Ihr Schade muss das nicht unbedingt sein.
Testspiele u. CHL
12.08. Berlin – Lausitzer Füchse 4:1
16.08. Berlin – HC Admiral Vladivostok3:2
17.08. Berlin – Slovan Bratislava 4:0
18.08. Berlin HC – Dynamo Pardubice 3:2
24.08. Berlin HC – Verva Litvinov 3:1
31.08. Berlin – EV Zug 3:5 (CHL)
02.09. Berlin – HC Kometa Brno 2:3 (CHL)
09.09. HC Kometa Brno – Berlin 3:2
Düsseldorfer EG
Viertes Team ist die DEG. Und wir sprechen schon vom dritten Club, der mit einem neuen Trainer an den Start geht. Viel mehr werden es allerdings nicht mehr. Einem neuen alten Trainer. Harold Kreis stand schon bei der letzten richtig erfolgreichen Saison der DEG hinter der Bande: 2008/09, schon ganz schön lange her.
Die DEG hat zwei Hungerjahre hinter sich und hat in den letzten Jahren ein paar Trainer verschlissen. Hinter der Bande hat jetzt Harold Kreis übernommen, der zuletzt in der Schweiz gearbeitet hat. Seine letzte Trainerstation in der DEL war in Mannheim, und das war alles andere als überzeugend. Hätten die Düsseldorfer mich gefragt, hätte ich ja vermutet, er habe seine beste Zeit schon hinter sich. Aber wer weiß, viel schlechter als Platz 11 kann es irgendwie auch nicht gehen. Jedenfalls nicht viel.
Vierzehn Abgänge gibt es bei der DEG, unter anderem Tim Conboy – brauchts dann überhaupt noch eine Kühlbox für die Heimmannschaft, Alexej Dmitriev (IEC), Spencer Machacek (Wolfsburg), Rob Bordson, Jeremy Welsh, Maxi Kammerer (NHL) um nur einige dieser Abgänge zu nennen. Dafür sind bisher 13 neue Spieler gekommen. Während die Defense mit zwei Neuzugängen weitgehend gleich geblieben ist, mit Patrick Köppchen (Nürnberg) und Ryan McKiernan gibt es lediglich zwei Neu-Düsseldorfer, sieht es in der Offense anders us. Mit Calle Ridderwall, der schon bei seinem ersten Aufenthalt in Düsseldorf einen herausragenden Eindruck hinterließ, und Ken André Olimb gibt es zwei Rückkehrer, vom Meister ist Jerome Flaake gekommen. Aber dass man Philip Gogulla mal im Trikot der DEG sehen würde, das kommt einem fast so vor, als hätte Daniel Kreutzer die Rheinseite gewechselt. Aus der DEL wechselten auch Christian Kretschmann und Patrick Buzas zur DEG.
Testspiele
11.08. Moskito Essen – Düsseldorf 0:4
18.08. EV Zug – Düsseldorf 2:1
19.08. HC Bozen – Düsseldorf 2:0
23.08. SC Rapperswil-Jona – Düsseldorf 1:2 n.V.
25.08. EHC Kloten – Düsseldorf 1:6
01.08. Fischtown Pinguins Bremerhaven – Düsseldorf 4:1
02.09. Düsseldorf – Team Niederlande 4:0
07.09. Krefeld Pinguine – Düsseldorf 1:2
09.09. Iserohn Roosters – Düsseldorf 2:4
Krefeld Pinguine
Der KEV hat sich im Sommer neu aufgestellt. Erst das Theater um die Halle Ende letzter Spielzeit, im Sommer kamen gar Gerüchte um den Lizenzverkauf auf. Irgendwo schon das Übliche, wenn der Sommer lang und länger wird und der Ligabetrieb ruht.
Inzwischen hat sich die Lage geklärt, die Spielstätte der Pinguine wird im Laufe der Saison einen neuen Namensgeber erhalten, Pate steht ein in Krefeld ansässiges Unternehmen. Und außerdem hat der KEV mit Mikhail Pomomarew, seines Zeichens Vereinspräsident beim KFC Uerdingen (ein Fußballclub, glaube ich), einen neuen Gesellschafter erhalten, dem man nach bisherigen Erfahrungen nachhaltiges Arbeiten unterstellen kann. Die künftigen Sommer in Krefeld könnten langweilig werden.
Nicht langweilig dagegen war die Kaderplanung beim KEV. Letzte Saison begann der KEV mit elf Neuzugängen, diesmal waren es zwölf, und wenn man ganz ehrlich ist, sind es mit Jordan Caron eigentlich sogar 13. Aus der Saison 2016/17 übrig: Patrick Klein, Martin Schymainski und Daniel Pietta. Abgänge waren unter anderem Mikko Vainonen, Kurt Davis, Markus Nordlund, Justin Feser, Dragan Umicevic.
Bei so vielen Veränderungen, fünf neue für die Defense, sieben (eigentlich acht) für die Offense, wird die Mannschaft schon ein wenig Zeit brauchen, um sich auf die neue Zusammenstellung einstellen zu können. Zumal es auch beim Übungsleiter eine Veränderung gegeben hat. Brandon Reid hat übernommen, ganz ehrlich, nach Rick Adduono konnte es eigentlich nur noch nach oben gehen. Wenn Reid hinter der Bande nur halb so viel Qualitäten entfaltet wie einstmals für die DEG auf dem Eis (bei den Freezers fand ich ihn nicht mehr ganz so gut), könnte das sehr unterhaltsam werden. Reid wurde zuletzt in Dänemark Meister und Pokalsieger (POKAL, ja, ja, so was gibt’s), es ist wahrscheinlich kein Zufall, dass in dieser Saison drei Spieler im Kader des KEV stehen, die in der letzten Spielzeit noch bei unserem nördlichen Nachbarn gespielt haben. Zugänge des KEV aus der DEL: Jamie Bettauer (Straubing), Chad Costello (IEC) und Philip Riefers (Wolfsburg).
Testspiele
12.08. Krefeld – Kölner Haie 7:4
17.08. Iserlohn Roosters – Krefeld 3:2 n.P.
25.08. Krefeld – Fehervar AV19 3:4 n.P.
26.08. Dresdner Eislöwen – Krefeld 1:10
01.09. Krefeld – Team Niederlande 3:2 n.p.
02.09. Krefeld -Fischtown Pinguins Bremerhaven 3:6
07.09. Krefeld – Düsseldorfer EG 1:2
9.09. Löwen Frankfurt – Krefeld 3:4 n.P.
Iserlohn Roosters
Keinen neuen Trainer gibt es bei den Roosters, aber warum auch. Schließlich hatte man im Verlaufe der letzten Spielzeit den Coach gewechselt, sogar zu einem relativ frühen Zeitpunkt, Rob Daum übernahm den IEC als Schlusslicht und führte sie am Ende der Hauptrunde auf Platz acht. In den Preplayoffs war dann aber ziemlich schnell gegen Bremerhaven Schluss.
Diesmal trägt Daum die Verantwortung von Anfang an. Das heißt auch, dass er ein Wörtchen bei der Mannschaftszusammenstellung mitzureden hatte.
Vor allem macht sich das im Altersdurchschnitt bemerkbar. Da hätte aber alleine schon der Abgang von Jason Jaspers, der zu den Eisbären wechselte gereicht. Weitere prominente Abgänge: Alexander Bonsaksen, Oscar Eklund, Chad Costello (Krefeld), Blaine Down, Jack Combs, Cad Bassen … insgesamt zwölf Spieler den Verein verlassen, elf haben neu bei den Roosters unterschrieben.
Die größte Überraschung für mich war Jon Matsumoto, der ja jetzt beim Meister tatsächlich keine schlechte Saison gespielt hat (wie haben die das eigentlich geschafft?). Vier neue Verteidiger haben die Roosters geholt, so ist unter anderem Dylan Yeo von den Tigers ins Sauerland gewechselt. Schon einmal unter den Neuzugängen befand sich Jordan Smotherman bei den Roosters, zwei Jahre ist das her. Damals kam er aber aus gesundheitlichen Gründen zu keinem einzigen Einsatz bei den Roosters. Weitere Neuzugänge aus der DEL: Alexej Dmitriev, der zu seinen Wurzeln zurückkehrt, in Iserlohn begann er 2005 seine DEL-Karriere. Mit Evan Trupp hat man aus Augsburg einen spielstarken Center geholt.
Neu: 13.09. Keaton Ellerby (V)
Testspiele
17.08.Iserlohn – Krefeld Pinguine 3:2 n.P.
29.08 HC Fribourg-Gottéron – Iserlohn 3:2
30.08. Lausanne HC – Iserlohn 3:1
01.09. HC Servette Genf – Iserlohn 7:4
09.09. Iserlohn– Düsseldorfer EG 9.9. 4:2
Wenig Testspiele, was?
ERC Ingolstadt
In einer Hinsicht ist die Situation beim ERC ähnlich wie in Iserlohn. Während der letzten Saison gab es einen Trainerwechsel, wenn auch deutlich später als im Sauerland. Und mit der Übernahme durch Doug Shedden wurde aus dümpelnden Schanzern eine echte Mannschaft. Ich habe es ja schon letzte Saison mehrfach erwähnt, während der Dienstzeit von Shedden war keine Mannschaft erfolgreicher als der ERC, wenn wir uns mal rein auf die Punktausbeute beschränken. Auch wenn den Bayern in den Playoffs schnell die Luft ausging.
Wie Daum hatte auch Shedden allerdings diesmal den Vorteil, bei der Kaderplanung mit einbezogen werden zu können.
Eine der wichtigsten Personalien könnte gewesen sein, dass man Ville Koistinen halten konnte. Damit wäre nicht unbedingt zu rechnen gewesen. Acht Spieler haben sich aus Ingolstadt verabschiedet, am schwerwiegendsten dürfte der Verlust von John Laliberte ausfallen, der seine Karriere beendet hat. Der DEL erhalten bleiben Kael Mouillerat und Benedikt Schopper (Straubing) sowie Pat McNeill (Augsburg). Zwei Spieler sind nach Straubing gegangen, zwei hat man von dort geholt: Maury Edwards und Colton Jobke. Kein schlechtes Geschäft. Für die Offense, sechs Spieler, hat man drei geholt, die einen gewissen NHL-Hintergrund haben: Jerry D’Amigo, Ryan Garbutt und Patrick Cannone (grandioser Name für einen Angreifer!). Ich bin ausgesprochen gespannt, wie sich die Schanzer in dieser Saison schlagen, weil ich Shedden echt viel zutraue.
Testspiele
17.08. Ingolstadt – Grizzlys Wolfsburg 3:4 n.P.
19.08. Ingolstadt – Nürnberg Ice Tigers 1:2
24.08. Ingolstadt HC Bozen 5:0
26.08. EC Klagenfurt – Ingolstadt 1:2 n.P.
31.08. Ingolstadt – Augsburger Panther 1:3
04.09. Dornbirn Bulldogs – Ingolstadt 3:1
09.09. Ingolstadt – ESV Kaufbeuren 3:2 n.P.
Nürnberg Ice Tigers
Für die Franken war es ein verlustreicher Sommer. Unfreiwillig mussten sie sich von Rob Wilson trennen, den aus privaten Gründen zurück nach Kanada zog. Mit Dave Steckel und vor allem aber Steven Reinprecht haben zwei prägende Spieler der letzten Jahre die Schlittschuhe an den Nagel gehängt. Und Yasin Ehliz, dessen Vertragsverlängerung in der letzten Saison noch so gefeiert wurde, hat sich in Richtung NHL verabschiedet. Von einer der besten Angriffsreihen der letzten Jahre ist nur Patrick Reimer in Nürnberg geblieben. Mit John Mitchell ist ein weiterer Spieler weitergezogen, und wenn man weiß, wohin er gegangen ist, nach München, weiß man auch, dass es eine weitere wesentliche Schwächung ist. Weitere der zwölf Abgänge waren unter anderem Patrick Björkstrand, Nichlas Torp oder Patrick Köppchen (Düsseldorf), die vielleicht nicht ganz so ins Gewicht fallen.
Unter dem Strich kündigt sich eine Umbruchsaison für die Ice Tigers an. Unter dem neuen Trainer Kevin Gaudet bleibt es in der Verteidigung, was Veränderungen betrifft, noch relativ übersichtlich, drei neue Verteidiger kommen, allesamt junge Deutsche, die noch Zeit brauchen werden. Relativ wichtig dürfte werden, dass Milan Jurcina und Colton Teubert diese Saison mal ohne Verletzungen überstehen.
Wichtiger sind die Veränderungen in der Offense, angesichts der Abgänge aber auch kein Wunder. Mit Brandon-wenn-ich-Lust-habe Buck hat man jemanden verpflichtet, der sich letzte Saison vom vermeintlich sinkenden Schiff aus Ingolstadt verabschiedet hatte, was nicht für seine Instinkte spricht. Dass er das Potential hat, hat er allerdings beim ERC schon gezeigt. Weitere Verpflichtungen aus der DEL: Chris Brown (Iserlohn), Jason Bast (Bremerhaven), Daniel Weiß (Düsseldorf) und Mike Mieszkowski (Krefeld). Und der wichtigste von allen: Will Acton (Schwenningen), der seit er bei den Wild Wings als Nachverpflichtung auflief, aus Schwenningen nicht mehr wegzudenken war. Und dies Verpflichtung finde ich von allen tatsächlich am interessantesten: Wie schlägt sich Acton in einer Mannschaft, die ganz oben mitspielen kann?
Die Vorbereitung stand unter keinem guten Stern, ohne auf die Ergebnisse eingehen zu wollen. Zu Saisonbeginn hat man bereits mehrere Verletzungen zu beklagen, Petr Pohl, Kevin Gaudet, Dane Fox und Mike Miezkowski werden zum Teil längere Zeit fehlen. Inzwischen hat man darauf reagiert und mit dem vergangene Saison in Köln gefeuerten Shawn Lalonde und Chad Bassen noch einen Verteidiger und einen Angreifer nachverpflichtet.
Testspiele
17.09. Straubing Tigers – Nürnberg 4:3
19.09. ERC Ingolstadt – Nürnberg 1:2
24.08. Nürnberg – Vienna Capitals 5:0
26.08. Nürnberg – BK Mlada Boleslav 3:4 n.V.
31.08. Mountfield HK – Nürnberg 1:2 (CHL)
02.09. Kärpät Oulu – Nürnberg 9:3 (CHL)
07.09. Nürnberg – Kärpät Oulu 4:3 n.V. (CHL)
Schwenninger Wild Wings
Der Star ist die Mannschaft, das trifft vielleicht auf keine DEL-Mannschaft mehr zu als auf die Wild Wings. Und nie war diese Aussage zutreffender als in der kommenden Spielzeit. Schwenningen verfügte in den letzten Jahren mit Will Acton über einen absoluten Ausnahmspieler (jedenfalls für Schwenninger Verhältnisse, ob Acton auch in einem anderen Umfeld gedeiht, wird man in Nürnberg noch sehen). Mit Acton hat sich als einer von fünf Spielern auch Damien Fleury verabschiedet, für Schwenninger Verhältnisse ist das ein Verlust massiver Offensivpower.
Umso mehr muss sich die Mannschaft von Pat Cortina auf das konzentrieren, was sie neben Dustin Strahlmeier in der letzten Saison bis in die Preplayoffs trug: Die Kompaktheit, die Defensivstärke, das geschlossene Auftreten. Fünf Abgänge, fünf Neuzugänge. Die Defense bleibt praktisch so bestehen, sie sie in der letzten Saison so vorzüglich funktionierte: Nur München und Nürnberg hatten weniger Gegentreffer. Für den Angriff gab es vier Neuzugänge, Philip McRae (USA) und Ville Korhonen (FIN) wechseln aus Finnland in den Schwarzwald, mit Rihards Buharts hat man einen interessanten jungen Spieler aus Berlin geholt, der so was wie spielerisches Flair bringen könnte. Könnte. Natürlich sind die Wild Wings durch den Abgang von Acton ein wenig gesichtsloser geworden. Aber eigentlich passt das ja ganz gut ins Konzept von Cortina. In der Defense mag das vielleicht helfen, aber ich bin mir nicht sicher, wie sie den Abgang von Acton kompensieren wollen. Wird eine schwierige Saison.
Testspiele
11.08. EHC Freiburg – Schwenningen 2:3 n.P.
18.08. Towerstars Ravensburg – Schwenningen 4:5 n.V.
19.08. Kloten Flyers – Schwenningen 3:2
25.08. Schwenningen – Rapperswil-Jona Lakers 4:2
30.08. EHC Biel – Schwenningen 5:1
02.09. Schwenningen – Adler Mannheim 2:5
08.09. HC Ambri-Piotta – Schwenningen 1:2 n.V.
Kölner Haie
Wenn ich mir die Bilanz der Haie für die letzten drei Jahre anschaue (Halbfinale, Viertelfinale, Viertelfinale), bin ich überrascht. Die ist ja gar nicht SO schlecht wie gefühlt. Die Frage stellt sich, was entspricht der Realität mehr. Das Gefühl oder die blanken Zahlen. Ich tendiere ja dazu, das Gefühl den Ausschlag geben zu lassen. Und in Bezug auf die Haie beinhaltet das so einen unterschwelligen Eindruck der Enttäuschung, im Hintergrund schwingt die immer mit. Ähnliches könnte man für die Adler vermerken, aber ganz ehrlich? In Mannheim ist einfach immer viel mehr Drama. Das hat auch einen Eigenwert.
Vielleicht habe ich einfach Vorurteile, aber bisher hat sich mir noch nicht erschlossen, in wiefern Peter Draisaitl den Haien wirklich weiterhilft.
Wie für Iserlohn oder Ingolstadt gilt, auch Draisaitl kam letztes Jahr erst im Laufe der Saison zu den Haien. Auch er hat erstmals die Gelegenheit, die Kaderplanung zu gestalten. Und das macht sich bemerkbar an den Abgängen. Christian Ehrhoff hat seine Karriere beendet. Mit Daniar Dshunussow und Justin Peters sind zwei Goalies weitergezogen. Verabschiedet haben sich auch Fredrik Eriksson (Straubing), Nico Krämmer (Mannheim), Dylan Wruck (Straubing) oder Philip Gogulla (Düsseldorf). Insgesamt haben sich zwölf Spieler aus Köln verabschiedet. Mit Steve Pinizzotto hat man aus München den Drecksack der Liga geholt, das kommt bestimmt in der Karnevalszeit besonders gut. Marcel Müller ist zurück nach Köln gewechselt, aber bis der bereit sein wird, wieder das Haie-Trikot zu tragen, wird noch eine ganze Weile vergehen. Insgesamt gilt es 14 neue Spieler zu integrieren, nicht ganz so viele wie in Straubing, aber das geht nahe ran an einen kompletten Neuaufbau. Aus der DEL dazugestoßen sind außerdem Alex Oblinger, Mike Zalewski (beide Straubing), Fabio Pfohl (Wolfsburg). Außerdem scheinen sich die Haie vor allem in Schweden umgeschaut zu haben, Morgan Ellis und Jason Akeson haben dort letzte Saison gespielt. Ich bin gespannt, aber (noch) nicht überzeugt.
Testspiele
12.08. Köln – Krefeld Pinguine 4:7
16.08. Köln SCL Tigers 2:3
18.08. Köln – Örebro Hockey 1:3
19.08. Köln – Rögle BK 1:3
25.08. Köln – Klagenfurter AC 3:1
26.08. Köln – HC Bozen 1:4
31.08. Grizzlys Wolfsburg – Köln 2:4
04.09. Köln – Löwen Frankfurt 3:1
09.09. Köln – Adler Mannheim 5:1
Straubing Tigers
Denkbar einfach ist die Teamvorstellung der Tigers, vergessen wir einfach alles, was wir schon vorher über die Tigers wussten. Neuaufbau tritt es in dieser Saison nicht ganz. Das ist praktisch ein neues DEL-Team. Aus der letzten Spielzeit sind geblieben: Sebastian Vogl, Alex Dotzler, Max Renner, Thomas Brandl, Stefan Loibl, Jeremy Williams und Sandro Schönberger sowie Mike Connolly. Zufrieden war man letzte Saison offensichtlich nur mit der ersten Sturmreihe.
Die Verteidigung hat man bei den Niederbayern komplett umgebaut. Riskant, fand ich vor zwei Jahren, als man das in Nürnberg versuchte – aber wie man damals sah, kamen die Ice Tigers damit prima zurecht. Bereits aus der DEL bekannt sind Stephan Daschner (Düsseldorf), Benedikt Schopper (Ingolstadt), Fredrik Eriksson (Köln) für die Verteidigung. Für den Angriff kommen T.J. Mulock (Köln), Christoph Kiefersauer und Kael Mouillierat (beide Ingolstadt), Marco Pfleger (Nürnberg), Sven Ziegler (Berlin) und Dylan Wruck (Köln). Einfach ist so ein Neuanfang sicherlich nicht. Aber die Resultate aus der Vorbereitung klingen jetzt nicht direkt nicht vielversprechend.
Testspiele
17.08. Straubing – Nürnberg Ice Tigers 4:3
19.08. Straubing – Grizzlys Wolfsburg 4:1
25.08. Straubing – HK Mlada Boleslav 4:6
26.08. Vienna Capitals – Straubing 0:6
02.09. Straubing – Augsburger Panther 4:0
07.09. Straubing – HC Tiroler Wasserkraft Innsbruck 6:5
09.09. HC Tiroler Wasserkraft Innsbruck – Straubing 0:4
Red Bull München
Arme Münchner, dachte ich. Wenn du vom Meister weggehst, kannst du eigentlich nur nach oben fallen oder in die NHL wechseln. Diesen Weg haben Dominik Kahun und Brooks Macek genommen. Keith Aucoin hat die Schlittschuhe an den Nagel gehängt, Jon Matsumoto, der MVP der Playoffs, ist nach Iserlohn gewechselt. Der Qualitätsverlust, mit dem der Titelverteidiger in die neue Saison geht, sucht in der Liga seinesgleichen. Anderseits brauchen sie durch den Abgang von Pinizzotto jetzt auch nicht mehr Unterzahl trainieren. Hat auch seine Vorteile. Aber dieser Wechsel ist auch so was wie der Verlust des emotionalen Leaders.
Kurz gesagt, die Münchner müssen sich neu aufstellen. Und ich hätte vor der Saison gedacht, dass das vielleicht einen Tick schwerer wird. Die Defense ist bis auf die Verpflichtung von Andrew Bodnarchuk eigentlich ganz die alte geblieben. Für die Offense kamen Justin Shugg, Mark Voakes (Wolfsburg), Trevor Parkes (Augsburg), John Mitchell (Nürnberg) und Matt Stajan. Das finde ich angsichts der Abgänge als einigermaßen zurückhaltend. Aber der Weg von Don Jackson kann so verkehrt nicht sein, was doch alleine daran schon deutlich wird, dass sich München bereits vorzeitig für die K.o.-Runde in der CHL qualifiziert hat. Wieder ein Titelkandidat? Na klar.
Testspiele und CHL
17.08. München – SC Bern 1:4
18.08. München – Sparta Prag 1:8
31.08. München – Yunost Minsk 4:3 CHL
02.09 München – TPS Turku 5:1 CHL
06.09. TPS Turku – München 5:3 CHL
09.09. Yunost Minsk – München 0:3 CHL
Augsburger Panther
Verhältnismäßig bescheiden fallen die Veränderungen beim AEV aus. Neuzugänge im einstelligen Bereich! In der Spielzeit 2018/19 fällt das schon fast in die Kategorie „Man vertraut auf die Mannschaft der letzten Saison“. Gegangen ist das Torhüterduo Ben Meisner und Jonathan Boutin, Mark Cundari ist nach Berlin weitergezogen, Trevor Parkes ist in München untergekommen, Evan Trupp nach Iserlohn weitergezogen, Michael Davies hat sich verabschiedet. Insgesamt sind zwölf Spieler gegangen und bisher nur neun Neue gekommen.
Aus Mannheim kamen Christoph Ullmann, um seine Karriere ausklingen zu lassen (nicht böse gemeint), und John Rogl, um sie richtig in Schwung zu bringen. Mit Henry Haase, Patrick McNeill und Rogl kamen drei neue Verteidiger, die schon DEL-Erfahrung haben.
Im Angriff war man da schon zurückhaltender, zwei Spieler, Adam Payerl und Gill Sahir, beide ohne Europa-Erfahrung kamen aus der AHL, insgesamt verzeichnet die Augsburger Offense fünf Neuzugänge.
Für den Saisonstart werden die Panther wohl auf Haase und T.J. Trevelyan verzichten müssen, die verletzungsbedingt fehlen.
Testspiele
17.08. Augsburg – HC Bozen 3:0
19.08. Augsburg – EV Zug 5:1
24.08. Augsburg – Graz 99ers 0:1
26.08 Kassel Huskies – Augsburg 0:6
31.08. ERC Ingolstadt – Augsburg 1:3
02.09. Straubing Tigers – Augsburg 4:0
07.09. Augsburg – Black Wings Linz 4:2
Adler Mannheim
Der Beginn einer neuen Ära? Pavel Gross ist jedenfalls kein Trainer für die Drehtür. Er wird in Mannheim sicherlich nicht die Zeit bekommen, die er in Wolfsburg hatte. Dafür sind die Ansprüche zu unterschiedlich. Bei den Grizzlys hat er gezeigt, wie er mit bescheidenen Mitteln, relativ gesehen, über Jahre eine Mannschaft formen kann. Und die finanziellen Möglichkeiten bei den Adlern sehen doch ein wenig anders aus.
13 Spieler haben sich aus Mannheim verabschiedet. Als da wären Mark Stuart, Carlo Colaiacovo, Mathieu Carle, Ryan Mac Murchy, Daniel Sparre, Devin Setoguchi oder Aaron Johnson, um nur einige zu nennen. Demgegenüber stehen bisher elf Neuzugänge. Und wenn Gross seiner Arbeitsweise treu bleibt, könnte dies der größte Umbruch in seiner Mannheimer Zeit bleiben, egal, wie lange er nun bei den Adlern hinter der Bande stehen wird.
Aus der DEL hat man lediglich zwei Akteure nach Mannheim geholt: Die Verpflichtung von Cody Lampl (Bremerhaven) und Nico Krämmer (Köln) waren schon sehr früh bekannt.
Komplett wurde die Defense umgebaut, lediglich Denis Reul, Sinan Akdag und Thomas Larkin sind geblieben. Fünf neue sind gekommen, Mark Katic hat schon einen Stint bei den Eisbären hinter sich, Janik Möser war für die Adler bereits in der DEL aktiv.
Dafür war man bei der Neuformierung des Angriffs etwas zurückhaltender. Die relative Jugend einiger Neuzugänge (Markus Eisenschmid, Samuel Soramies, Tim Bernhardt, die beiden letztgenannten immerhin mit Mannheimer DNL-Vergangenheit) scheinen mir eher perspektivisch zu sein, Tommi Huhtala und Ben Smith könnten dagegen auch sofort ihre Wirkung entfalten. Ich bin echt gespannt. Neben Don Jackson ist Gross für mich der beste Coach in der DEL. Ich habe weiter oben schon Shedden hervorgehoben, aber der ist einfach noch nicht so lange in der DEL.
Testspiele
10.08. EHC Olten – Mannheim 3:5
18.08. HC Ambri-Piotta – Mannheim 1:5
19.08. Vityas Podolsk – Mannheim 3:1
25.08. Mannheim – HC Lugano 4:1
26.08. Mannheim – EV Zug 1:2
31.08. Mannheim – EHC Biel 3:4 n.V.
02.09. Schwenningen Wild Wings – Mannheim 2:5
07.09. Mannheim – Löwen Frankfurt 7:4
09.09. Kölner Haie – Mannheim 5:1