Den ersten Streich haben die Eisbären geschafft. Nun müssen sie „nur noch“ zu Hause nachlegen. Und dann, dann ganz offensichtlich, müsste München sich erstmals in einer Finalserie richtig strecken. Erstmals in einer Playoffserie sogar …
In seiner ersten Saison in München (2014/15) führte Don Jackson die Münchner gleich als Hauptrundenzweiter ins Viertelfinale. Brutal wurden sie von den Grizzly Adams gesweept. Seitdem haben die 38 Playoffpartien bestritten, wovon sie sechs verloren. Die erste Partie der Finalserie gegen Berlin ist dabei noch nicht eingerechnet. Das ist eine Erfolgsbilanz, die sich wirklich sehen lassen kann.
Niederlagen sind eine seltene Erfahrung für die Münchner, die die von den letzten acht Playoffserien sechs 4:1 gewannen, zweimal konnten sie den Gegner sweepen. Nun haben die Eisbären die Serie mit einem Auswärtssieg eröffnet, damit ist schon das Maximum dessen erreicht, was München für gewöhnlich in Serien so abgibt. Die Frage ist nun, kann Berlin in Spiel zwei nachlegen. Und muss sich der Meister auf dem Weg zum dritten Titel erstmals wirklich strecken?
Aus Eisbärensicht begann die Serie vielversprechend. Mit einer der besten Saisonleistungen gelang ein ausgesprochener Auftritt zum Serienauftakt, der tatsächlich unnötigerweise am Ende noch einmal spannend wurde. Über sechzig Minuten gesehen waren die Eisbären die bessere Mannschaft, einzig an der Chancenverwertung hätte man noch Kritik anmelden können, ansonsten war es ein rundum gelungener Auftritt.
Wo lag für den Meister das Problem? Gegen die Adler war es die Stärke der Münchner, vor allem aus dem Slot für Torgefahr zu sorgen. Gerade in diesem Bereich gelang es den Eisbären jedoch sehr gut, die Offensivpower Münchens im Zaum zu halten. Natürlich ist München nicht über sechzig Minute völlig auszuschalten. Aber gelingt es den Eisbären mit einer ähnlichen Leistung wie am Freitag, die Zone unmittelbar vor Vehanen sauber zu halten, spricht nichts dagegen, dass sie nachlegen können.
In Spiel eins war Berlin mit vier Treffern aus dem Slot erfolgreich, die Münchner kamen auf drei. Dabei hatten die Eisbären auch deutlich mehr Abschlüsse aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich vor dem gegnerischen Tor. Ein weiterer Hinweis darauf, dass das Berliner Konzept für die Defensive aufging, ein Konzept, das auch für einige sehr gefährliche Breaks sorgte.
Von die 23 Finalserien in der DEL gingen 70 Prozent an das Team, das die erste Partie gewann. Zwölf an die Mannschaft mit Heimvorteil. Und zehn von elf an DIE Mannschaft, die die ersten beiden Begegnungen gewann. Geht da was, Berlin?
Heiner
Berlin – München 4:5