Die DEL hat uns wieder. Es geht in die letzten drei Spieltage. Nach der ganzen Olympia-Aufregung kommt einem der normale Liga-Betrieb fast ein wenig banal vor.
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Tippspiel
Sonntag fand ich das ganz lustig. Ich war nach dem Finale beim Sport – du fragst, welches Finale und ich antworte, bist du sicher, dass du hier auf der richtigen Seite gelandet bist – und alle hatten das Gefühl, mich trösten zu müssen. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich des Trostes nicht bedurfte. Ich hatte noch nie so viel Spaß mit der DEB-Auswahl wie bei diesen Olympischen Spielen. (Und das war eine Riesenhilfe bei den Spielen, weil ich die ganzen Olympianächte durcharbeiten musste.) Once in a lifetime. Ich war aber überrascht, wie viele Leute aus meinem Umfeld tatsächlich morgens um fünf vor dem Fernseher gesessen haben. Vor allem solche, die mit Eishockey ansonsten eher wenig Berührung haben.
Hinsichtlich des Endspurts in der DEL beschäftigt mich am meisten die Frage, was das mit den beteiligten Spielern gemacht hat. War das schon der Höhepunkt der Saison, oder gibt Olympia einen zusätzlichen Schub?
Berlin – München
Für den Meister aus München sind die letzten DEL-Spiele herausragend dafür geeignet, Feinjustierungen Richtung Playoffs vorzunehmen, der Hauptrundensieg ist den Bayern nicht mehr zu nehmen. Für die Eisbären dagegen geht es noch um was. Das Heimrecht zum Viertelfinale ist ihnen nicht mehr zu nehmen, aber das Rennen um Platz zwei wird zum Wettlauf mit den Ice Tigers. Die Berliner gingen mit einem Sieg gegen die Wild Wings in die Olympiapause, von den letzten vier Heimspielen gewannen sie drei. Für die Münchner gab es zuletzt eine Heimniederlage gegen Wolfsburg, davor fuhren sie drei Siege ein. Auswärts hat der EHC die letzten beiden Spiele gewonnen. Bisher gab es bei dieser Paarung nur Heimsiege: Für München 4:2 und 4:1, für die Eisbären 5:4 n.P.
Schwenningen – Mannheim
Als die beiden Teams das letzte Mal aufeinandertrafen, steckten die Adler in einer tiefen Krise, waren kurz davor, unter den Strich abzusinken und die Wild Wings befanden sich im Höhenflug in der Top-Sechs. Inzwischen hat sich das Bild gewandelt. Schwenningen droht kurz vor Saisonende aus den Preplayoffplätzen zu fallen, die Adler haben sich wieder gefangen und am letzten Spieltag vor Olympia an den Wild Wings vorbeigeschoben. Sechs-Punkte-Spiel. Die Wild Wings könnten bei einer weiteren Niederlage aus den Preplayoffplätzen fallen, wenn die DEG in Nürnberg einen Coup landet. Die Wild Wings haben vier der letzten fünf Spiele verloren. Die Adler holten aus den letzten sechs Spielen vier Siege. Das erste Spiel in Schwenningen gewann Mannheim 4:2, zu Hause spielten die Adler 4:3 n.P. und 2:4.
Ingolstadt – Krefeld
Vor keiner überaus schweren Aufgabe scheint der ERC zu stehen, der die Rumpftruppe aus Krefeld empfängt. Die Pinguine haben sich inzwischen von so vielen Spielern getrennt, dass man sich fragt, ob die, die sich nicht losgeworden sind, irgendwie schadhaft sind. Ganz ehrlich, die wollte wirklich niemand haben? Was sagt das über die Zusammenstellung aus? Der KEV kämpft nicht länger gegen die Rote Laterne an, er will sie mit aller Macht. Trotzdem hat er von den letzten sechs Spielen zwei gewonnen. Warum? Der ERC will auch mit aller Macht, und zwar unter die ersten Sechs. In die Olympiapause gingen die Schanzer mit drei Siegen in Folge. Der ERC wird den ersten Sieg diese Saison gegen Krefeld holen, die ersten drei Spiele gingen 3:5, 2:5 (H) und 3:7 verloren.
Wolfsburg – Straubing
Die Grizzlys, denke ich mir, sind eines der Teams, die von der Pause mit am meisten profitieren konnten. Das lief ja in den Wochen vor Olympia wirklich nicht mehr rund beim bald ehemaligen Team von Pavel Gross. Nur zwei Siege aus den letzten neun Spielen. Platz vier wackelt wie ein Zitteraal. Da mag der Tabellenletzte vielleicht ein dankbarer Gegner sein? Hm, immerhin gewannen die Tigers drei ihrer letzten vier Spiele und tun alles dafür, die Hauptrunde nicht als Schlusslicht zu beenden. Bisher gab es in dieser Serie nur Auswärtssiege. Wolfsburg gewann 6:1 und 5:4 n.P., Straubing 4:3.
Augsburg – Bremerhaven
Wird das noch was mit dem AEV? Wird schwierig, wird schwierg. Zwei Punkte braucht Bremerhaven, um aus eigener Kraft sicher die Qualifikation für die Preplayoffs festzumachen, vorzeitig festzumachen, der AEV dagegen steht wie schon vor Olympia vor drei Endspielen, ohne Spielraum für Ausrutscher. Die Pinguins waren vor der Olympiapause das erfolgreichste Team über die Zeitspanne der letzten zehn Partien, war in dieser Phase sogar erfolgreicher als das Top-Trio. Auch wenn die Nordlichter zwei der letzten drei Spiele verloren. Der AEV kassierte drei Niederlagen aus den letzten vier Spielen vor der Pause. Wenn die Panther NICHT gewinnen, könnten die Chance auf die Preplayoffs bereits nach diesem Spieltag auf Null Gesunken sein. Das erste Heimspiel gewann der AEV 3:1 gegen Bremerhaven, in Bremerhaven endeten die Spiele 4:3 und 1:2 aus Augsburger Sicht.
Iserlohn – Köln
Für die Roosters ist das Spiel gegen die Haie fast so was wie eine Art Endspiel, mit einem Dreier ziehen sie mit den Haien gleich, sollte der Dreier dagegen an die Haie gehen, sind die von den Roosters nicht mehr einholbar an den letzten beiden Spieltagen. Vor der Pause gab es für die Roosters zwei Niederlagen am Stück, die Haie, die die Hauptrunde mit vier Auswärtsspielen abschließen (vor der Pause gab es schon ein 2:3 n.V. in Düsseldorf), müssen nach dem Besuch in Iserlohn noch nach Mannheim und Ingolstadt), haben die letzten beiden Spiele auswärts verloren. Bisher gab es in dieser Serie nur Heimsiege. Köln gewann 4:1 und 4:2. Iserlohn 5:4 n.P.
Nürnberg – Düsseldorf
Die DEG muss rechnen. Einerseits muss man in Nürnberg unbedingt punkten, andererseits muss man nach Schwenningen spielen und auf die Adler hoffen. Und dann ist da immer noch dieses verhältnismäßig ungünstige Torverhältnis der Rheinländer. Eigentlich muss die DEG aus den letzten drei Partien vier Punkte mehr als die Wild Wings holen. Aber der Gegner ist kein leichter. Die Franken sind nach München das beste Heimteam der DEL. Kurios dabei: Der letzten Heimdreier der Ice Tigers liegt sechs Spiele zurück! Die letzten drei Auswärtsspiele hat die DEG verloren. Bisherige Resultate: Nürnberg gewann das erste Heimspiel 5:3, in Düsseldorf endeten die Spiele 2:0 und 3:4 n.V. aus Sicht der DEG.
Percentage aus den letzten zehn Spielen
Heiner
Iserlohn – Köln 4:5
Schwenningen – Mannheim 4:2
Nürnberg – Düsseldorf 1:3
Wolfsburg – Straubing 3:4
Augsburg – Bremerhaven 6:5 n.V.
Berlin – München 4:3 n.V.
Ingolstadt – Krefeld 4:3
Ich glaube, Heiner hat die Pause gar nicht gutgetan.
Trösten musste man mich jetzt auch nicht gerade, aber ich kann nicht verhehlen, dass der Sonntag schon im Zeichen dieser verdammten 55 Sekunden standen.
Aber zurück zum Alltag: Denke die Teams mit vielen Olympiafahrern werden ordentlich kämpfen müssen.Die Ankunft des Fliegers war irgendwann Dienstag morgen. Und der normale Schlaf wird da auch noch nicht wieder drin sein.
Blöde Sache, aber konnte ja auch keiner ahnen, dass wir bis Sonntag durchspielen 😀