Der 38. Spieltag ist zweigeteilt. Und beginnt am Dienstag mit dem Ferntriell um die Tabellenspitze mit München, Nürnberg und Berlin. Alle drei Teams haben Heimspiele. Als Zugabe steht das rheinische Derby an. Der Mittwoch beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Tabellenkeller.
Frohes neues Jahr!
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Tippspiel
Zuvor ein kurzer Rückblick auf den Dezember. Die Tabelle für den abgelaufenen Monat bietet keine großen Überraschungen. Obwohl ich doch ein wenig gestaunt habe, wie GUT der Monat für die Tigers verlief. Schließlich haben die Niederbayern immer noch die Rote Laterne fest im Griff. Aber sie begannen den Monat mit 16 Punkten Rückstand auf Platz 10. Jetzt sind es nur noch neun. Das Spitzentrio steht an der Spitze, was für viel Beständigkeit spricht. Die großen Verlierer waren Mannheim und Bremerhaven.
München – Mannheim
Zehn Siege aus den letzten elf Spielen gab es für den Meister, der das alte Jahr mit einem Verlängerungssieg gegen Nürnberg abschloss. Die Münchner sind nach Nürnberg das beste Heimteam der DEL. Zu Hause haben sie sechs Spiele in Folge gewonnen. Zu Gast sind die Adler, die sich ebenfalls mit einem Sieg aus dem alten Jahr verabschiedeten, ob man den Erfolg gegen Bremerhaven wirklich als Befreiungsschlag bezeichnen kann, steht auf einem ganz anderen Blatt und schießt mir über das Ziel hinaus (wie etwa beim Darts, wenn man den Pfeil mit verbundenen Augen in die Luft wirft. Peng, steckt er im Kopf). Auswärts sind die Adler seit acht Spielen ohne Sieg und ohne Punkt. Die ersten beiden Spiele gewann München, 4:1 in Mannheim und 4:2 zu Hause. Ein Sieg der Adler wäre die wohl größte Überraschung des Spieltages, egal, was noch kommen würde.
Nürnberg – Iserlohn
Mit einem Schnitt von 2,44 Punkten sind die Franken das beste Heimteam der Liga (München weist im Vergleich einen Schnitt von 2,16 auf). Nürnberg hat siebenmal in Folge zu Hause gepunktet, sechs Spiele davon gewonnen und blieb in dieser Saison nur zweimal ohne Punkt in einem Heimspiel. Nach sieben Siegen am Stück kassierten die Franken am vergangenen Samstag erstmals wieder eine Niederlage – in München. Die Roosters gewannen ihre letzten beiden Partien gegen Mannheim und Krefeld. Dabei kamen sie in Krefeld nach einem 2:4-Rückstand noch einmal zurück. Bisher gewann immer das Heimteam. Iserlohn 4:0 und Nürnberg 4:1.
Berlin – Schwenningen
Nach drei Siegen in Folge mussten die Eisbären in der letzten Partie 2017 überraschend eine Heimniederlage gegen die DEG einstecken und verpassten so den Sprung an die Tabellenspitze. Gerade zu Hause schwächelten die Berliner zuletzt ein wenig, drei der letzten vier Partien auf heimischem Eis gingen verloren. Jetzt kommen die Wild Wings, die gerade gegen die Teams von der Spitze besonders gut aussehen. Zuletzt gab es unter anderem Siege gegen München, Wolfsburg und Nürnberg, die letzte Niederlage gegen eine Mannschaft aus dem Spitzenquartett gab es gegen die Eisbären. Die Wild Wings beendeten das alte Jahr mit einer überraschenden Niederlage gegen das Schlusslicht, nachdem sie einen Spieltag vorher den Tabellenführer gestürzt hatten. Die Eisbären gewannen die ersten beiden Spiele gegen die Wild Wings, 3:1 zu Hause und 1:0 in Schwenningen.
Köln- Düsseldorf
Es ist das 218. rheinische Derby. Drei Zähler trennen die Haie und die DEG. Düsseldorf kann durch einem Sieg mit den Haien in der Tabelle gleichziehen, sie aber nicht überholen, dafür ist das Torverhältnis der DEG zu schwach. Die Haie waren in den letzten Wochen nach München und Nürnberg das erfolgreichste Team, daran endete auch die Niederlage gegen Wolfsburg zum Jahresabschluss nichts. Gegen die Mannschaften aus der Spitze tun sich die Haie schwer, gegen die direkte Konkurrenz um die Plätze fünf bis zehn punkten sie jedoch regelmäßig. Die letzten beiden Heimspiel hat Köln verloren. Die DEG holte sich im letzten Auswärtsspiel des Jahres drei Punkte in Berlin, sicherlich eine der Überraschungen am letzten Spieltag. Der Besuch in Köln ist das dritte von vier Auswärtsspielen in Folge. Die ersten beiden Spiele gewannen die Haie, jeweils 3:2 nach Verlängerung, eines in Düsseldorf und eines zu Hause.
Ingolstadt – Wolfsburg
Mit dem ERC ist wieder zu rechnen. Die Formkurve zeigt zurzeit steil nach oben. Seit Doug Shedden hinter der Bande steht, haben sie fünf von sechs möglichen Punkten geholt, vier Spiele in Folge haben die Schanzer gepunktet. So haben sie gerade noch rechtzeitig vor Jahresabschluss wieder den Sprung über den Strich geschafft. Mit Wolfsburg kommt eines der besten Auswärtsteam zu Besuch. Die Grizzlys tun sich zwar im Augenblick etwas schwerer, doch das liegt vor allem an einer leichten Heimschwäche. Das alte Jahr beendeten sie mit einem Sieg in Köln, es war bereits der dritte Auswärtssieg am Stück. Von den letzten zehn Auswärtsspielen hat Wolfsburg nur eines verloren. Gegen die Grizzlys ist Ingolstadt in dieser Saison noch ohne Punktverlust: 3:0 gewannen sie immer ersten Heimspiel und 2:1 in Wolfsburg. Und das, nachdem sie in den Jahren zuvor acht Spiele in Folge gegen Wolfsburg verloren.
Krefeld – Straubing
Ob die Tigers-Fans auch die Rote Laterne mitgebracht haben? Sie werden sie auf jeden Fall wieder mitnehmen müssen. Nach Punkten kann Straubing zwar mit dem KEV gleichziehen, aber noch ist die Tordifferenz eine unüberwindliche Hürde. Während Straubing zu den Top-Teams des abgelaufenen Monats gehörten, bleibt der KEV ein Team der verpassten Chancen. Vier der letzten fünf Spiele haben die Pinguine verloren, viermal mussten sie in die Verlängerung, nur gegen die Grizzlys konnten sie nach Penaltyschießen gewinnen. Sechs der letzten sieben Heimspiele hat der KEV verloren. Die Tigers holten vier Sieg aus den letzten fünf Spielen. Außerdem gewannen sie ihre letzten beiden Auswärtspartien. Straubing hat in dieser Saison noch kein Tor gegen den KEV geschossen. Das erste Spiel in Straubing gewann der KEV 1:0 nach Penaltyschießen. Sein Heimspiel gewann der KEV 4:0.
Augsburg – Bremerhaven
Mit zwei Niederlagen beendete der AEV das alte Jahr, das neue beginnt mit zwei Heimspielen, mit denen man, wenn alles gut läuft, die Lücke zu den Preplayoffplätzen aber wieder ganz schnell schließen könnte. Zumal man mit Bremerhaven einen der großen Verlierer des Dezembers zu Gast hat. Sechs Spiele in Folge haben die Nordlichter verloren, das gab es erstmals in dieser Saison für das jüngste DEL-Mitglied. Auswärts sind die Pinguins seit fünf Spielen ohne Zähler. Die ersten beiden Spiele fanden in Bremerhaven statt. Augsburg gewann Spiel eins 4:3, im zweiten Spiel unterlagen die Panther 1:2.
Percentage aus den letzten zehn Spielen
Man beachte: München + Mannheim = 100 Prozent! Köln + Düsseldorf auch. Wahnsinn! Unheimlich! Das bedeutet bestimmt irgendwas.
Heiner
Nürnberg – Iserlohn 5:6 n.V.
Köln- Düsseldorf 3:2 n.V.
Berlin – Schwenningen 5:1
München – Mannheim 3:0
Ingolstadt – Wolfsburg 2:1
Krefeld – Straubing 5:2
Augsburg – Bremerhaven 4:5
Der neue Monat wird hart. An 17 von 31 Tagen wird gespielt. Wer die DEL intensiv verfolgt, sollte sich vielleicht für die nächste Zeit von Freunden, Verwandten und Familie verabschiedet. Es geht in den Tunnel. Und diese Zeit ist wirklich relevant. Nach der Olympia-Pause gibt es nur noch drei Spieltage. Für jede Art von Rettungsaktion ist das definitiv zu wenig. Die beste Zeit zum Trainerfeuern ist zwischen dem 11. und 14. Da ist der Spielbetrieb für ZWEI Tage eingestellt (Gott, was mach ich in der Zeit?).
Zum Abschluss noch eine Spielerei. Wir sind uns, glaube ich, einig, dass Nürnberg, München und Berlin die besten drei Teams stellen, ich habe dazu noch den Tabellenvierten aus Wolfsburg genommen. Die Tabelle stellt dar, wie sich die einzelnen Teams gegen die Top-Clubs geschlagen haben, geordnet nach Punkteschnitt. Man kann das in mehrere Richtungen interpretieren: Wer hatte bisher das schwerste Programm. Aber auch, dabei muss man den aktuellen Tabellenstand heranziehen, wer tat sich gegen die schwächeren Teams besonders schwer. Nach dieser Tabelle würde ich dem ERC vom Potential her die größte Steigerung zutrauen. Und die Tigers wären eine Art Kanonenfutter in den Playoffs, sollten sie die Preplayoffs erreichen oder gar überstehen. Die Haie haben gegen die Großen echt nichts zu lachen. Wie gesagt, nur eine Spielerei. Ich höre mir gerne andere Interpretationsmöglichkeiten an.
„Ob die Tigers-Fans auch die Rote Laterne mitgebracht haben? Sie werden sie auf jeden Fall wieder mitnehmen müssen.“
Schön geschrieben! 🙂
Die Tiger können die Laterne ja schon mal vorzeigen, frei nach Oliver Kahn: da ist das Diiiiing! Vielleicht ist das aber auch eher kontraproduktiv und man motiviert Krefeld damit zusätzlich? Ob das hilft, wenn man die rote Laterne schwarz-gelb anmalt? Quasi nach dem Motto „der Tiger im Pinguin-Pelz“?
Fragen über Fragen, Gott sei dank ist heute wieder Eishockey.