37. Spieltag – DEL 2017/18 – Vorschau

Letzter Spieltag vor dem neuen Jahr. Als Knallbonbon gibt’s München vs. Nürnberg. Als Aperitif Mannheim vs. Bremerhaven quasi auf nüchternen Magen, hart. Die Adler-Fans können gleich durchtrinken. Krefeld vs. Iserlohn kommt, wenn alle schon beschwipst sind.

Hier geht’s zum Ticker
Chat
Tippspiel

Bevor ich beginne, muss ich noch was loswerden. Spieltag für Spieltag schaue ich mir mehrere Spiele an. Da lernt man mit der Zeit die Kommentatoren ganz gut kennen. Okay, man weiß, sie kommen nicht alle vom Eishockey, ich bin geduldig.

Aber was Thomas Wagner da am Donnerstag vor sich hin kommentierte, stellte meine Geduld auf eine harte Probe. Wir sprechen hier vom Spiel der Adler in Iserlohn. Ein paar Beispiele: Als Dennis Endras, der jetzt nicht seinen allerbesten Tag hatte, beim Spielstand von 1:3 vor Beginn des zweiten Drittels ausgewechselt wurde, konnte sich Wagner ein Drittel lang nicht darüber beruhigen. Als würde man ein Denkmal demontieren. In 100 Variationen. Abgesehen davon, dass ich das ziemlich despektierlich gegenüber Chet Pickard fand. Stattdessen werden praktisch alle Verdienste von Endras seit seiner Geburt aufgezählt.

Ich hatte irgendwie den Eindruck, als wäre Pickard Wagner überhaupt nicht bekannt. Er schien ihn dann in der Statistik zu finden und meinte noch, seine Fangquote sei jetzt auch nicht so schlecht. Hm. Oder: „Also, dass ein Christoph Ullmann nur auf der Tribüne sitzt …“ Das war immerhin mal ein verdienter Spieler des Volkes. Betonung auf war. Ja, aber hallo, wo leben Sie denn Herr Wagner. War das Ihr erstes Adler-Spiel überhaupt? Man kann nicht vor einer Partie ein paar Statistiken studieren und kennt eine Mannschaft. Setzen. Schwach. Gut, dass niemand mitbekommt, was ich beim Tippen während eines Livetickers so vor mich hin murmele. Herrn Wagner jedenfalls habe ich ziemlich verunglimpft. Aber die Sache hat auch ein Gutes. Er ist nicht Tobi Fischbeck. Der schreit bei jedem gelungenen Pass. Kann ich nicht ab. Das sind keine Wunder, das wird trainiert. Dafür werden die bezahlt. Ich habe irgendwie noch nie das Spiel gesehen, das er kommentiert. Aber hey, vielleicht gefällt das ja anderen. Ist nur meine Meinung.

Berlin – Düsseldorf

Knapp haben die Eisbären am Donnerstag den Sprung zurück an die Tabellenspitze verpasst, das könnte sich heute ändern, da fast parallel München und Nürnberg gegeneinander antreten. Die Eisbären haben ihre letzten drei Spiele gewonnen. Mit der DEG trifft man auf einen Gegner, der zurzeit zu kämpfen hat. Nur zwei Siege aus den letzten neun Spielen kann Düsseldorf vorweisen, die letzten beiden Auswärtsspiele gingen verloren. In Ingolstadt am Donnerstag blieben die Rheinländer sogar torlos. Es ist das dritte Aufeinandertreffer der beiden Teams, bisher gewann immer die Auswärtsmannschaft, Berlin 4:2, Düsseldorf 4:3 n.P.

Ingolstadt – Augsburg

Drei Spiele in Folge hat Ingolstadt gepunktet, dem starken Auftritt in München, wo es nur für einen Zähler reichte, folgte beim Trainerdebüt von Doug Shedden ein souveränes 4:0 gegen die DEG, das ziemlich ungefährdet war. Sind die Schanzer also auf dem Wege der Besserung. Vieles deutet darauf hin. Eine wesentliche Rolle könnte dabei das zweite von drei Heimspielen in Folge spielen. Der AEV befindet sich noch in Rufweite, könnte aber mit einem weiteren Sieg distanziert werden. Augsburg unterlag am Donnerstag zu Hause den Eisbären 2:4. Nach Straubing sind die Panther das schwächste Auswärtsteam der DEL. Andererseits ist der ERC auch das schwächste Heimteam. Die ersten beiden Spiele gewann Ingolstadt. 4:2 zu Hause und 2:1 n.P. in Augsburg.

Schwenningen – Straubing

Irgendwie nutzt sich der Ausdruck „Überraschungsmannschaft“ irgendwann ab. Und dennoch kann man ihn nicht oft genug mit den Wild Wings in Verbindung bringen, die am Donnerstag DAS überragende Team der letzten Wochen nach einer Siegesserie, die sich über neun Spiele erstreckte, stoppten. Sie hätten kaum auf eine bessere Weise deutlich machen können, dass sie in dieser Saison eine direkten Playoffplatz beanspruchen. Die Wild Wings gewannen drei ihrer letzten vier Spiele. Nun ist das schwächste Auswärtsteam der DEL zu Gast. Das hat aber am Donnerstag ähnlich überrascht wie die Wild Wings mit ihrem Sieg gegen den Meister. In Wolfsburg fuhren sie nämlich ihren dritten Auswärtssieg dieser Saison ein und beendeten damit eine Serie von drei Niederlagen. Die Wild Wings konnten Straubing in dieser Saison schon zweimal schlagen, 5:3 zu Hause und 4:3 nach Penaltyschießen in Straubing.

Mannheim – Bremerhaven

Sechs-Punkte-Spiel in Mannheim. Mit einem Dreier könnten die Adler verhindern, den Jahreswechsel sicher unter dem Strich zu verbringen, weil die Pinguins bei drei Punkten mehr das noch schlechtere Torverhältnis haben. Es müsste aber schon ein Sieg mit drei Toren Unterschied her. Die Adler zeigten ein interessantes Spiel in Iserlohn. Das war eigentlich gar nicht so schlecht. Auf 51 Torschüsse kamen sie, das kann sich sehen lassen. Drei Treffer erzielten sie damit. Das nicht.

Sie scheiterten an der eigenen Abschlussschwäche und katastrophalem Defensivverhalten. Das Gesamtpaket stimmt nicht. Und so gesehen war die Partie dann doch auch nicht sonderlich nicht schlecht. Bremerhaven dagegen kam gegen formstarke Haie zweimal zurück, nach einem 0:1 und einem 1:3 und rettete noch einen Punkt. Bremerhaven kassierte die fünfte Niederlage in Folge, das hat man mit den Adlern gemeinsam. Die im Augenblick schwächsten Teams der DEL treffen auseinander.

Die Adler holten aus den letzten neun Spielen nur einen Sieg. Schauen wir auf die nächsten Gegner der Adler: München, Köln, Nürnberg und Berlin. Na, dann guten Rutsch. Die ersten beiden Spiele gewann Bremerhaven. 4:2 in Mannheim und 2:1 zu Hause nach Penaltyschießen.

Köln – Wolfsburg

Die zurzeit erfolgreichste Mannschaft der DEL nach München und Nürnberg kommt aus Köln. Aus den letzten elf Partien holten die Haie immerhin acht Siege und sich dadurch wieder einen Platz in der Top-Sechs erobert. Auf der anderen Seite steht ein Gegner, der gerade zwei überraschende Heimniederlagen kassiert hat, wobei natürlich die Verletzungsausfälle eine Rolle gespielt haben. Aber gegen Krefeld UND Straubing? Vor dem Jahreswechsel ist Platz vier noch nicht in Gefahr. Doch danach könnte es ziemlich schnell gehen. Zumal sie gegen die Haie in dieser Saison noch nichts ernten konnten. Sie unterlagen zu Hause 2:4 und in Köln 1:5.

München – Nürnberg

Das Spiel der Spiele an diesem Spieltag findet in München statt. ‚Trifft auf die Partie in Köln die Bezeichnung „kleines Spitzenspiel“ zu, ist die Begegnung in München in dieser Saison schon ein Treffen der Giganten. München kassierte am Donnerstag überraschend eine Niederlage bei den Wild Wings, es war die erste nach neun Siegen am Stück. Jetzt sind wieder die Franken die Mannschaft mit der besten aktiven Serie: Sie haben sieben Partien in Folge gewonnen. Es ist ein Duell der besten Offensive (München) gegen die beste Defensive. Ehre, wem Ehre gebührt: München hat die zweitbeste Defense der DEL. Zwei Duelle gab es bisher, beide in Nürnberg, beide gewannen die Franken: 2:1 n.V. und 5:1. Und in der letzten Saison gewannen die Ice Tigers alle vier Hauptrundenvergleiche mit dem amtierenden Meister.

Krefeld – Iserlohn

Zum Abschluss des Spieltages gibt es noch das Duell zwischen dem KEV und dem IEC. Ob die Roosters den Jahreswechsel auf einem direkten Playoffplatz verbringen, entscheidet sich bei dieser Partie und der in Köln. Einen Punkt brauchen sie aber mindestens. Der KEV blieb am Donnerstag erstmals seit vier Spielen ohne Punkte, machte die Partie in Nürnberg aber mal wieder spannend. Zu Hause hat der KEV fünf der letzten sechs Spiele verloren, nur Straubing hat weniger Punkte in eigener Halle geholt als die Pinguine. Die Roosters gewannen am Donnerstag etwas glücklich 5:3 gegen die Adler. Auswärts haben sie drei ihrer letzten vier Spiele verloren. Gegen den KEV holten sie in dieser Saison bereits zwei Siege, 5:1 gewannen sie am Seilersee, 5:3 in der Seidenstadt.

Percentage aus den letzten zehn Spielen

Heiner

Mannheim – Bremerhaven 2:1 n.V.
Schwenningen – Straubing 3:0
Berlin – Düsseldorf 3:5
Ingolstadt – Augsburg 1:4
Köln – Wolfsburg 5:4 n.V.
München – Nürnberg 2:4
Krefeld – Iserlohn 0:4

Ein Kommentar zu „37. Spieltag – DEL 2017/18 – Vorschau

  1. Gebe dir absolut Recht Olaf. Habe zwar am Donnerstag das Spiel von Mannheim nicht gesehen. Habe den Herrn Wagner aber schon öfter gehört. Der hat einfach keine Ahnung von Eishockey und das merkt man jede Sekunde. Und Emotionen hat er für mich auch null

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s