36. Spieltag – DEL 2017/18 – Vorschau

Vorletzter Spieltag vor dem Jahrenswechsel. München auf Rekordjagd, wichtigstes Stichwort: Die obere Tabellenhälfte spielt gegen die untere. Ingolstadt vs. Düsseldorf hat sich da irgendwie reinverirrt. Schwenningen vs. München auch.

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Tippspiel

Über die Weihnachtsfeiertage gab es eine ausgesprochen originelle Aktion der Eishockeynews. Aus gegebenem Anlass durften sich alle Clubs was wünschen. Wen, war die Frage, möchten Sie als ersten Gegner in den Playoffs, falls Sie sie erreichen (zugegeben, in manchen Fällen ist das ein sehr dickes falls)? Die Antworten wiesen eine recht eindeutige Tendenz auf, dreizehn Stimmen fielen auf die Adler. Was auf den ersten Blick wenig verblüffend wirkt, bis man erfährt, dass – die Wunschzettel liegen vor – sich Nürnberg NICHT für Mannheim entschieden hat. Kommste ins Grübeln.

Der Dezember(g) geht in seine entscheidende Phase. Ein guter Dezember war in den letzten Jahren (fünf, weiter bin ich nicht zurückgegangen) immer ein Indikator dafür, ob eine Mannschaft am Ende der Hauptrunde unter den ersten Zehn steht. Nur zwei aus der Dezember-Top-Vier der letzten fünf Spielzeiten verpassten die Playoffs. Und nur ein Dezember-Tabellenletzter war in den Playoffs noch dabei (Mannheim 2015/16).


Alles noch nicht aussagekräftig. Es sind ja noch massig Spieltag im Dezember. Vielleicht kann man ja dieser Statistik mehr Gewicht bemessen? Alle Teams, die im letzten Jahr unter dem Strich standen nach 35 Spieltagen, verpassten die Playoffs.

Nürnberg – Krefeld

Wer geht als Tabellenführer ins neue Jahr? Drei Kandidaten gibt es zur Auswahl. Die Ice Tigers spielen noch gegen den KEV und München. Berlin trifft noch auf Augsburg und Düsseldorf. Der Meister trifft noch auf Schwenningen und wie gesagt Nürnberg. Es könnte auf einen großen Showdown am 30.12. zwischen den Ice Tigers und dem Meister hinauslaufen. Vom Papier her haben die Eisbären das leichteste Programm.

Gerade gegen Spitzenteams scheint der KEV besonders gerne anzutreten, der Vorletzte der Tabelle hat gegen die Top-Vier ein paar erstaunliche Ergebnisse aufzuweisen, die man so nicht unbedingt erwarten würde. Schauen wir nur auf die letzten drei Spiele – im Ernst, wer denkt sich solch ein mörderischen Programm für die Zeit zwischen den Jahren aus? – hießen die Gegner München, Berlin und Wolfsburg.

Der Spielplan meint es wahrlich nicht gut mit den Pinguinen, die innerhalb von zehn Tagen die gesammelte Liga-Elite bespielen müssen. Dabei holten sie bisher einen Punkt gegen München, einen gegen Berlin und in Wolfsburg waren es sogar deren zwei. Und diese engen Resultate waren keine Einstagsfliegen, sondern ziehen sich schon durch die gesamte Saison. Der KEV hat viermal in Folge gepunktet, dabei zwei Siege geholt, im Nachhinein war das 0:7 in Mannheim (gegen MANNHEIM)) einfach ein ganz schwarzer Tag und nicht charakteristisch.

Nun steht ein Besuch bei der besten Heimmannschaft der DEL an. Die Ice Tigers haben die letzten sechs Spiele gewonnen, besser ist zurzeit nur München. Zu Hause hat Nürnberg fünf der letzten sechs Spiele gewonnen, ohne Zähler blieb Nürnberg in dieser Saison erst einmal bei Heimspielen. Die ersten beiden Spiele hat Nürnberg denkbar knapp gewonnen. 3:2 zu Hause und 2:1 nach Penaltyschießen in Krefeld. Apropos KEV: Der hat in dieser Saison schon 12 Verlängerungen gespielt, mehr als alle anderen Mannschaft. Sollten die Pinguine die Playoffs nicht erreichen, haben sie sie rein von der Spielzeit irgendwie sowieso schon gespielt.

Ingolstadt – Düsseldorf

Das sah nicht schlecht aus. Das sah gar nicht schlecht aus, was der ERC da am Dienstag in München zeigte. Und fast, fast hätte man es geschafft, die glorreiche Siegesserie der Münchner zu beenden, trotz der Niederlage kann man den Einstand von Doug Shedden als gelungen betrachten. Oder war es nur ein kurzes Aufflackern, als Reaktion der Mannschaft auf den neuen Trainer, dem man sich zeigen will?

Zweimal in Folge hat der ERC zuletzt gepunktet, nach fünf Auswärtsspielen steht nun das erste Heimspiel für Shedden an. Es scheint angebracht, beim Spiel gegen die DEG von einem Sechs-Punkte-Spiel zu sprechen, schließlich trennen beide Teams nur drei Zähler. Mit einem Dreier kehrt der ERC auf jeden Fall wieder in die Playoffränge zurück. Düsseldorf hat sechs der letzten acht Spiele verloren, punktete zuletzt zweimal in Folge gegen Nürnberg und Iserlohn. Die ersten beiden Partien endeten mit Auswärtssiegen. Düsseldorf gewann 3:1, Ingolstadt 2:0.

Augsburg – Berlin

Gaaanz wichtiges Spiel für den AEV, wenn man vor dem Jahreswechsel wieder in die Playoffränge klettern will. Mit vier Punkten aus den letzten beiden Spielen ließe sich die Lücke zu Mannheim schließen. Bei fünf Siegen aus den letzten sieben Partien darf man in Bezug auf die Panther durchaus von einem Aufwärtstrend sprechen. Zu Hause hat der AEV dreimal in Folge gewinnen können. Mit den Eisbären kommt aber das neben München beste Auswärtsteam auf Besuch.

Die Berliner haben inzwischen ihr kleines Tief überwunden, haben dreimal am Stück gepunktet und die letzten beiden Spiele gewonnen. Fünf der letzten sieben Auswärtsspiele haben die Eisbären siegreich bestreiten können. Beim Duell dieser beiden Teams gab es bisher nur Heimsiege: Berlin gewann 2:1 n.P. gegen den AEV, die Panther gewannen ihr erstes Heimspiel 7:4, die höchste Auswärtsniederlage in dieser Saison für die Eisbären.

Schwenningen – München

Der EHC München jagt den Vereinsrekord aus der letzten Saison, als man neun Siege in Folge einfahren konnte. Eingestellt hat man den am Dienstag beim Penaltysieg gegen den ERC Ingolstadt. Nur noch das Spiel in Schwenningen trennt also vor neuen historischen Höhen. Neben den Eisbären ist München das erfolgreichste Auswärtsteam der DEL, die Bayern schießen die meisten Auswärtstore – auswärts ist das Team von Don Jackson, ohnehin das torgefährlichste der DEL, sogar noch erfolgreicher als zu Hause, was die Torausbeute betrifft.

Und wer hat zu Hause die wenigsten Gegentore kassiert? Genau. Die Wild Wings. Schwenningen darf erstmals nach drei Auswärtsspielen wieder zu Hause spielen, aus der Fremde brachte man fünf Punkte aus den Spielen gegen Wolfsburg und Mannheim zurück. Die beiden Teams treffen zum dritten Mal aufeinander, erstmals in Schwenningen. In München siegte der EHC im ersten Spiel 3:1, in der zweiten Partie überraschten die Wild Wings mit einem 5:2-Sieg.

Wolfsburg – Straubing

Das abgeschlagene Schlusslicht aus Straubing reist zu Besuch nach Niedersachsen. Gerade einmal acht Zähler haben die Tigers als schlechtestes Auswärtsteam in dieser Saison in der Fremde erspielt, wenn dieser Trend sich fortsetzt, dürfte nach dieser kurzen Auswärtstournee, die in Wolfsburg beginnt und über Schwenningen und Krefeld schließlich in Iserlohn endet, die Lage bereits aussichtslos sein. Die Grizzlys schwächeln zurzeit leicht, zwei Niederlagen gab es aus den letzten drei Spielen, beide gab es zu Hause. Gegen Straubing hat Wolfsburg in dieser Saison bereits zweimal gewonnen. Beide Partien fanden bei den Tigers statt. 6:1 und 5:4 n.P.

Bremerhaven – Köln

Die Pinguins haben zurzeit zu kämpfen. Drei Spiele am Stück haben sie verloren, das gab es nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Bedenklich ist aber die Torausbeute in diesen Partien, es reichte bei diesen Niederlagen jeweils nur zu einem Treffer. Zu Gast sind die Haie, die den „Zwischenfall“ gegen München, als man 0:6 unterging, inzwischen als Anomalie entlarvt hat. Sieben Siege holten die Haie aus den letzten zehn Spielen, man ist auf dem besten Wege, eine Platz in der Top-Sechs zu festigen. Auswärts holten die Haie vier Siege hintereinander. Beim Duell Bremerhaven vs. Köln gab es bisher nur Heimsiege. Köln gewann 5:4 n.V. Bremerhaven 3:2. Ergebnisse, die wieder für eine sehr enge Partie sprechen.

Iserlohn – Mannheim

Manchmal wirkt sich ein Trainerwechsel unmittelbar auf die Performance des Teams aus, manchmal nicht. Beim Spiel in Iserlohn lassen sich für beide Optionen Beispiele finden. Seit Rob Daum in Iserlohn am Ruder steht, sind die Roosters ein Top-Sechs-Team, seit Bill Stewart bei den Adlern am Anker hängt … Iserlohn hat allerdings die letzten beiden Spiele verloren, an den letzten Spieltagen war es für die Roosters immer ein Balanceakt zwischen Playoff- und Preplayoffplätzen.

Und die Adler? Stewart hätte ahnen müssen, dass er ein Himmelfahrtskommando antrat, als er in Mannheim mit der Empfehlung aus Straubing für Sean Simpson übernahm. Die Adler haben sieben der letzten acht Spiele verloren. Seit Stewart die Mannschaft trainiert, spielt sie praktisch alle drei Tage. Defizite ausbügeln kann man unter solchen Umständen nicht. Er müsste schon die Mannschaft vom Spielbetrieb abmelden, um beispielsweise Konditionsrückstände aufzuholen. Angesichts der Resultate könnte man da spotten: Hat er das nicht?

Rätselhaft bleibt im Nachhinein das 7:0 gegen den KEV. Gut, es gibt Bilder von diesem Spiel. Aber hat es tatsächlich stattgefunden? Waren die Pinguine wirklich dort? Angesichts der letzten Ergebnisse der Pinguine hege ich Zweifel. Ich glaube, wir sind hier einer ungeheuren Verschwörung auf der Spur. Die bisherigen Ergebnisse gegen den KEV: Mannheim gewann 4:1 und 7:0 zu Hause und unterlag 2:6 in Krefeld. Angeblich. Und die Ergebnisse gegen Iserlohn: 2:5 zu Haue und 0:1 in Iserlohn. DAS hört sich realistisch an.

Percentage aus den letzten zehn Spielen

München und Mannheim spielen zurzeit in einer eigenen Liga.

Heiner

Ingolstadt – Düsseldorf 5:2
Nürnberg – Krefeld 4:5 n.V.
Augsburg – Berlin 5:0
Iserlohn – Mannheim 0:3
Schwenningen – München 5:0
Wolfsburg – Straubing 1:3
Bremerhaven – Köln 3:4

Heiner wollte mal einen raushauen.

4 Kommentare zu „36. Spieltag – DEL 2017/18 – Vorschau

  1. Von 14 Teams wünschen sich also 13 die Adler in den PO? Da mit Nürnberg das 14. Team sich das NICHT wünscht, haben die Adler sich auch die Adler gewünscht?

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