Es ist Freitag. Und es gibt sieben Spiele. S-I-E-B-E-N. Fanprosteste überflüssig. Alle Spiele sind sogar gleichzeitig, wenn sich keiner verfährt. Wie früher.
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Tippspiel
Das war der November …
Die großen Verlierer kommen aus Bayern, die Haie verdanken ihre gute Position einem kleinen Zwischenspurt nach dem Trainerwechsel. Für die Roosters und die Eisbären war der Monat gülden.
Mannheim – Wolfsburg
Vorweg: Bei den letzten Trainerentlassungen in Mannheim hatten die Grizzlys immer die Hand im Spiel. Harold Kreis wurde am 31.12.2013 nach einem 0:5 gegen Wolfsburg in die Freiheit geschickt, Greg Ireland am 11.02.2016 nach Pleiten gegen Augsburg und Wolfsburg. Mal nur so als Information. Völlig ohne Hintergedanken. Völlig. Denn immerhin haben die Adler zwei der letzten drei Spiele gewonnen, gegen den Letzten und den Vorletzten – also kein Grund zur Besorgnis. Zu Gast sind angeschlagene Grizzlys, die am Dienstag schon wieder verloren haben, es war bereits die zweite Pleite für die Mannschaft von Pavel Gross aus den letzten elf Spielen! Krise? Das mag sein, aber auswärts haben die Grizzlys sechs Spiele in Folge gewonnen. Es ist bereits das dritte Aufeinandertreffen in dieser Saison, immer gewann das Heimteam: Mannheim 6:3, Wolfsburg 6:2.
Schaut man sich die letzten Partien beider Mannschaften an, trifft hier eine geölte Maschine auf ein Maschinenbastelset (645 Teile, ein paar fehlen, eigentlich also 650 Teile, jedenfalls ungefähr, MAN WEISS ES NICHT), das man einem dreijährigen Kind vorlegt, dem man als einziges Werkzeug einen Vorschlaghammer in die Hand drückt – bis März wird das Ding niemals fertig. Und kann das den überhaupt heben? Das kommt ja noch dazu!
Andererseits, wenn man die Einzelteile des Bastelsets oft genug hochwirft, entsteht vielleicht irgendwann irgendetwas durch Zufall. Bei Daktari – erinnert sich wahrscheinlich kein Mensch mehr dran – gab es mal eine Folge, da hieß es, wenn man eine Million Schimpansen eine Million Jahre lang vor eine Million Schreibmaschen (schwer zu erklären, was das ist, eine Art Tastatur mit eingebautem Drucker) setzt, entstehen irgendwann die gesammelten Werke von Shakespeare. Oder waren es 1.000? Anyway, you get my drift.
Aber auch Bastelsets sind gefährlich, man kann sich an Einzelteilen schneiden, wie das Tor von Devin Setoguchi gegen Augsburg klargemacht hat (solche Sets sind allerdings NICHTS für Dreijährige!!, Reminder. Bald ist Weihnachten). Doch die geölte Maschine hat natürlich klar Vorteile, wenn nicht eines dieser gefährlichen Einzelteile ins Getriebe gerät.
Die Partie wird wahrscheinlich wieder in andächtig-gelähmter Mannheimer Stille über die Bühne gehen. Klick, Pling, Klock, Woshhhhhhhh. Und bei Pfostentreffern schallt ein Klong durch die Halle. Schätze, das Spiel gegen Augsburg hat mich mehr geschockt als ich dachte.
Ingolstadt – Straubing
Die Schanzer sind wieder wer. Drei Siege aus den letzten vier Spielen, Höhepunkt dürfte der 2:1-Erfolg vom Dienstag in Wolfsburg gewesen sein, jedenfalls scheint der ERC wieder eine Kraft zu sein, mit der zu rechnen ist. Wirklichkeit nähert sich wieder dem Anspruch an. Die Tigers geben ein Gastspiel. Mittlerweile haben die den Status „huch, die haben gewonnen?, echt jetzt?, glaub‘ ich nicht, zeig mal“ erreicht. Acht Pleiten am Stück gab es für die Niederbayern, diesmal könnten sie den Saisonrekord des ERC einstellen, dessen Niederlagenserie, zwei Wochen ist es her, sich über neun Partien erstreckte. Straubing ist die schwächste Auswärtsmannschaft, Ingolstadt (wegen des besseren Torverhältnisses) nach Straubing das schwächste Heimteam. Zwei Spiele mit dieser Paarung bereits, beide gewann Straubing. 2:1 n.P. zu Hause und 4:2 in Ingolstadt.
Krefeld – Köln
Die Pinguine klappern die Nachbarschaft ab (bzw. werden abeklappert). Nach dem Derby gegen die DEG sind nun die Haie zu Gast. Der KEV hat vier der letzten fünf Spiele verloren, nahm aber aus den letzten vier Heimspielen immer Punkte mit. Bei den Haien stellen sich nach dem Trainerwechsel langsam auch die ersten Erfolge ein. Peter Draisaitl trat sein Amt mit zwei Niederlagen an, zuletzt gab es aber Siege gegen die DEG und Straubing. Die Haie spielen wieder mit System, nicht, dass sie das unter Cory Clouston nicht getan hätte, aber es ist ein System, dass die Mannschaft offensichtlich auch umsetzen kann. Langsam könnte man sich bei den Kölnern wieder Richtung Playoffplätze orientieren, der KEV fällt in dieser Hinsicht in die Kategorie „Aufbaugegner“. Bisher gewann bei diesem Duell immer das Heimteam, Krefeld 5:3, Köln 3:2.
München – Augsburg
Wenn der Meister einmal verliert, runzelt man die Stirn. Und blättert weiter. Verliert er zweimal, hatte er wohl einfach ein schlechtes Wochenende erwischt. Ab dreimal ist es eine Serie. Beim vierten Mal wird man von einer längeren Durststrecke sprechen, damit man das Wort Krise noch für den AEV übrig hat. Der hat nämlich sogar die letzten fünf Spiele verloren. Auswärts gab es für die Panther sogar sieben Niederlagen in Folge. Alles startete mit der Pleite in Straubing. Und der AEV hat ein happiges Programm vor sich, die nächsten Gegner nach München sind Nürnberg und Iserlohn! Während sich die Münchner Durchhänger leisten können, sorgt jede weitere Niederlage des AEV dafür, dass ein eventueller Preplayoffplatz noch ernsthafter in Gefahr gerät. Die beiden ersten Spiele gegen München hat der AEV verloren, 0:3 zu Hause und 2:5 in München.
Der AEV hat am Donnerstag aus Crimmitschau mit Olivier Roy einen zusätzlichen Goalie verpflichtet.
Nürnberg – Schwenningen
Nach fünf Siegen in Folge gab es für die Ice Tigers am Mittwoch erstmals wieder eine Niederlage, vier Tore ließ sich die beste Defense vom Team der Stunde aus Iserlohn einschenken, das kostete die Tabellenführung. Nun hat die beste Heimmannschaft der DEL, neun Siege aus den letzten zehn Heimspielen, die Wild Wings zu Gast, die unter der Woche aus den Rängen geflogen sind, die direkt zur Teilnahme an den Playoffs berechtigen. Ihre Niederlage bedeutete zugleich die Tabellenführung für die Eisbären, vielleicht werden die Wild Wings heute erneut zu den Königsmachern, und Nürnberg holt sich gegen die Schwarzwälder die Tabellenführung zurück? Die Ausgangssituation spricht für Nürnberg. Das erste Spiel in Nürnberg gewannen die Ice Tigres 3:0, das zweite in Schwenningen 4:2. Die Torausbeute wird etwas knapper bemessen sein, wenn sich zwei der besten Defensivformationen der DEL gegenüberstehen.
Bremerhaven – Düsseldorf
Die Pinguins haben zwar zurzeit ein wenig zu kämpfen, aber dass sie das können, haben sie am Mittwoch gegen München gezeigt, als sie im Schlussdrittel aus einem 0:2 noch einen Sieg machten. Fischtown blieb nur in einem der letzten sieben Heimspiele ohne Zähler – gegen den aktuellen Tabellenführer aus Berlin, bemerkenswert. Mit der DEG ist eine Mannschaft zu Gast, die seit sechs Partien in regulärer Spielzeit ungeschlagen ist, aus diesen Spielen fünf Siege holte und im Fernduell mit dem ERC den Preplayoffplatz verteidigen will. Durch einen Sieg könnten die Rheinländer Bremerhaven überholen und sich im Mittefeld etablieren. Die DEG gewann die ersten beiden Spiele gegen Bremerhaven, beide fanden in Düsseldorf statt, 3:2 und 4:0.
Iserlohn – Berlin
Spitzenspiel in Iserlohn! Schon wieder. Das reißt ja gar nicht mehr ab. Seit Rob Daum die Trainerposition bei den Roosters übernommen hat, sind die Roosters die beste DEL-Mannschaft.
Die Roosters haben ihre letzten fünf Spiele gewonnen, zu Hause fuhren sie sechs Siege in Folge ein. Zuletzt gab es ein beeindruckendes 4:0 gegen Nürnberg, immerhin die Mannschaft mit der besten Defense der Liga. Mit den Eisbären kommt der frischgebackene Tabellenführer an den Seilersee, zugleich die beste Auswärtsmannschaft der DEL. Die Berliner holten zuletzt Siege in Schwenningen, Bremerhaben und Wolfsburg, dem einzigen Team, das zurzeit noch mit Iserlohn und Berlin mithalten kann. Die Ergebnisse bisher: Immer gewann die Auswärtsmannschaft: Berlin 6:3 in Iserlohn, die Roosters 3:2 in Berlin.
Percentage aus den letzten zehn Spielen
Heiner
Krefeld – Köln 0:2
Mannheim – Wolfsburg 3:1
Nürnberg – Schwenningen 3:1
München – Augsburg 1:0 n.V.
Ingolstadt – Straubing 3:4 n.V.
Iserlohn – Berlin 4:5
Bremerhaven – Düsseldorf 3:5
Du alter Clarence, du! Gemäß der Serie müsste das heute ein lockeres 6:1 geben.
Er kennt’s!