24. Spieltag – DEL 2017/18 – Vorschau

Spitzenspiel in München (vs. Wolfsburg), Trauerspiel in Mannheim (vs. Straubing), vielleicht gibt es einen neuen Tabellenführer? (Berlin). Ein Spieltag reich an dramatischen Möglichkeiten steht bevor. (Wild Wings vs. Haie, hallo!?!)

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Tippspiel

Mannheim – Straubing

Der größte Fehler, den man bei den Adlern in den letzten 20, 30 Jahren gemacht hat, war es, Geoff Ward zu verpflichten. Der hat nämlich deutlich gemacht, was möglich wäre. Ein Blick auf Utopia. Die Partie gegen Straubing ist für die Mannschaft von Sean Simpson ein must-win. Die Niederlage unter der Woche gegen München war erwartbar (wie gering meine Erwartungen an die Adler mittlerweile sind, wurde mir daran deutlich, dass mich der zwischenzeitliche Ausgleichstreffer durch Luke Adam zum 1:1 völlig überraschte!), die Bayern spielen in einer anderen Liga (bitter, aber wahr), doch die beiden Pleiten davor gegen den KEV und Iserlohn fallen da schon in eine andere Kategorie.

Seit der Länderspielpause haben die Kurpfälzer noch keinen Zähler geholt; dass sie IN die Länderspielpause mit fünf Siegen in Folge gingen, löst angesichts der letzten Auftritte ein mildes Staunen aus. Da ging es ja auch, und an der Verletzungssituation hat sich seitdem nichts großartig verändert.

Ein paar Aussagen Mannheimer Spieler nach den letzten Partien, es lohnt sich in diesem Zusammenhang absolut, sich die Gamereports noch einmal zu Gemüt zu führen. Mathias Plachta nach dem München-Spiel: „Wir spielen am Freitag wieder. Wenn wir gewinnen, wird’s gut sein, wenn wir verlieren, wird’s schlecht sein. So ist das halt.“ Und Sinan Akdag nach dem Gastspiel beim IEC:  „Gut gespielt ist vielleicht eure Ansicht. Mit unserer Mannschaft musst du eigentlich viel mehr Druck machen gegen solchen Teams. Wir können nicht einfach nur hinten stehen und so wenig Tore schießen.“ Und er fügt hinzu: „Es liegt nicht am Trainer, es liegt an uns Spielern.“ Frappierend bei diesen Interviews war aus meiner Sicht die absolute Hilflosigkeit der Mannheimer, fast ließ sich da schon Resignation erkennen. Ein erschütternder Anblick.

Es ehrt Akdag zu sagen, es läge nicht im Trainer, gleichzeitig klingt in seiner Aussage aber auch der Vorwurf einer gewissen Konzeptlosigkeit an, und die hat absolut etwas mit dem Trainer zu tun. Ich meine, ganz ehrlich, was soll er sagen?

„Herr Akdag, erreicht der Trainer noch die Mannschaft.“
„Gute Frage, da legen Sie den Finger genau in die Wunde.“
„Wie meinen Sie das?“
„Naja, gegen Iserlohn hatten wir zwar nur drei Reihen zur Verfügung, aber es gibt Teams in der DEL, die so praktisch die gesamte Saison spielen. Der Trainer ist nicht dazu in der Lage, aus talentierten Einzelspielern eine geschlossene Mannschaft zu formen. Um auf Ihre Frage zurückzukommen, der Trainer erreicht die Mannschaft nicht (mehr).“
„Das sind klare Worte, Herr Akdag!“
„Ja, gell!“

Oder hast Du schon mal von einem Spieler gehört, der sowas über seinen Trainer sagt. Genau. Das hat zwei Gründe, erstens sagt ein Spieler sowas nicht. Und zweiten, wenn er es sagt, bekommt er nie mehr die Gelegenheit, sowas zu sagen. Nirgends.

Wenn die Adler, die Haie schlecht spielen, ist das auch schlecht für die DEL, Rekordmeister Berlin hat ein paar Hungerjahre hinter sich gebracht, inzwischen hat man bei den Eisbären wieder ein richtig gutes Team zusammen (man schaut ihnen wieder gerne zu). Woran liegt’s? An den Coaches? Peter Draisaitl versucht, natürlich nicht explizit, genau dies gerade in Köln nachzuweisen. Bei den Adlern könnte man sich vorstellen, dass auch da ein neuer Steuermann ans Ruder kommt, sollte es gegen die Tigers nicht zu einem Erfolg reichen. Selbst die Art des Erfolges könnte eine Rolle spielen.

Ach herrje, und über Straubing habe ich noch gar nichts gesagt …

Seit dem Trainerwechsel geht es steil bergauf mit den Tigers. Sie verlieren ihre Spiele zwar immer noch, aber nicht mehr so hoch. Wenn das kein Fortschritt ist. Aktuell haben die Niederbayern fünf Niederlagen am Stück kassiert. Sie sind der Krisenbarometer der Liga. Wenn du gegen die Tigers verlierst, hast du ein echtes Problem. Wie das gemeinst ist? Von den letzten 16 Spielen haben die Tigers drei gewonnen. Gegen Köln, Ingolstadt und Augsburg. So ist das gemeint.

Und Straubing hat in dieser Saison noch zwei weitere Spiele gewonnen. Gegen Ingolstadt (sic) und … Mannheim (sicsic). In der ersten Partie in Straubing setzten sich die Tigers mit 3:2 durch. Außerdem: Von den Mannschaften, gegen die die Tigers in dieser Saison gewonnen haben, verfügen nur noch Augsburg und Mannheim über die Trainer, mit denen sie in die Saison gegangen sind.

P.S. Natürlich hat es dieses Interview mit Akdag nie gegeben, um hier erst gar nicht Missverständnisse aufkommen zu lassen.

Hm, für ´ne schlichte Vorschau ist das vielleicht ein bisschen lang geraten.

Iserlohn – Krefeld

Seit Rob Daum die Zügel in Iserlohn in die Hand genommen hat, haben nur zwei Mannschaften mehr Punkte als die Sauerländer geholt: München und Wolfsburg. Unter Daum haben sie bisher ein Heimspiel verlorenv on fünf, gegen die Grizzlys. Aus den letzten sieben Spielen holten die Roosters sechs Siege (u.a. gegen München). Emotionaler Höhepunkt dürfte der Sieg vom Mittwoch gegen die Haie gewesen sein, als sie die Partie nach einem 0:3-Rückstand noch drehen konnten. Unter dem Strich sind die Roosters eine Macht, mit der wieder zu rechnen ist.

Der KEV hat hat seine letzten beiden Spiele verloren, beide knapp, und beide gegen Mannschaften, Berlin und Nürnberg, die ganz oben mitspielen. So gesehen geht es diesmal wieder gegen einen „normalen“ Gegner. Auswärts sind die Pinguine seit vier Spielen sieglos. Das erste Spiel in Krefeld gewannen die Roosters 5:3.

Berlin – Düsseldorf

Schnappen sich die Eisbären heute die Tabellenführung? Ein Ausrutscher der Münchner ist schließlich nicht auszuschließen, der Spitzenreiter muss immerhin gegen die Grizzlys antreten. Die Eisbären haben ihre letzten vier Spiele gewonnen, von den letzten sieben Heimspielen haben sie nur eines verloren. Mit der DEG kommt ein Gegner in die Hauptstadt, der genau wie die Berliner seit der Länderspielpause noch ohne Punktverlust ist. Von ihren letzten fünf Auswärtsspielen hat die DEG allerdings vier verloren. Mit einem Erfolg würden sich die Rheinländer wieder ins Mittelfeld katapultieren. Das erste Spiel in Düsseldorf gewannen die Eisbären 4:2.

München – Wolfsburg

Wenn die beiden besten Mannschaften der letzten Wochen aufeinandertreffen, kann man getrost von einem Spitzenspiel sprechen, ganz ohne Blick auf die Tabelle. Die versorgt einen nur mit zusätzlicher Munition. Schauen wir uns zunächst die Münchner an: Vier Siege aus den letzten fünf Spielen, darunter der Ausrutscher gegen Schwenningen, was anderes war das im Nachhinein betrachtet nicht. Und die Grizzlys? Holten sieben Siege aus den letzten acht Spielen.

Schon vor der Partie ist klar, dass Wolfsburg als Tabellenvierter dastehen wird, mit einem Sieg hätten sie die Chance, den Rückstand zum Top-Trio zu verkürzen und gleichzeitig den Meister von der Tabellenspitze zu schießen. Dass die Niedersachsen den EHC schlagen können, haben sie beim ersten Aufeinandertreffer nachgewiesen, das sie 4:3 nach Verlängerung gewannen. Allerdings war das ein Heimspiel. Diesmal treten sie bei der zweitbesten Heimmannschaft an.

Bremerhaven – Augsburg

Es fing für den AEV SO gut an nach der Länderspielpause, als sie die Haie 7:4 niedermetzelten. Nach Niederlagen gegen Wolfsburg, noch wichtiger, gegen Ingolstadt sieht die Welt aber schon wieder ganz anders aus. Jetzt sind es dann doch wieder fünf Pleiten in den letzten sechs Partien. Schlägt hier bald der Tigers-Fluch (s.o.) zu? Spielerisch war die Niederlage gegen Ingolstadt ein ziemlicher Tiefpunkt diese Saison. Vielleicht können sie ja etwas bei den angeschlagenen Pinguins richten?

Fischtown durchläuft nämlich auch gerade eine kleine Krise, den Ausdruck könnte man vielleicht etwas abmildern, wenn man betrachtet, dass sie bei den Niederlagen gegen Nürnberg, Schwenningen und Berlin aber auch auf Gegner trafen, die zurzeit ziemlich heiß sind. Das erste Spiel in Bremerhaven gewannen die Panther 4:3.

Schwenningen – Köln

Vielleicht geht es nur mir so,  aber ich hatte den Eindruck, dass die Haie bei der Niederlage in Iserlohn, der Spielverlauf spräche dafür, leichte konditionelle Schwächen offenbarten. Der Penalty von Justin Shugg, ach herrje. So setzte es nach einer 3:0-Führung die dritte Niederlage am Stück, dabei kassierten sie insgesamt 18 Gegentreffer! Inzwischen steht die beste Defense der letzten Saison bei 78 Gegentoren (gesamt letzte Saison: 109!, das schaffen sie diese Saison schon vor Weihnachten), nur die Tigers schneiden in dieser Kategorie schlechter ab! Wenigstens haben sie in dieser Saison keine Offensivprobleme, könnte man sich in Köln trösten.

Die Generalprobe unter Peter Draisaitl ging ins Auge, ein Zähler hilft den Haien in dieser Situation kaum weiter. Nun geht es gegen die Wild Wings, DAS Überraschungsteam in dieser Saison. Die wurden zwar am Mittwoch nach einer Serie von vier Siegen gestoppt, aber von Wolfsburg. Und das war zudem eine äußerst enge Geschichte. Das erste Spiel in Schwenningen gewannen die Haie 2:1. Es war zugleich der letzte Auswärtssieg der Haie in dieser Saison.

Percentage aus den letzten zehn Spielen
 

Heiner

Iserlohn – Krefeld 1:4
Berlin – Düsseldorf 4:3
München – Wolfsburg 1:3
Schwenningen – Köln 5:2
Bremerhaven – Augsburg 1:0
Mannheim – Straubing 3:0

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