14. Spieltag – DEL 2017/18 – Vorschau

Zwei Spitzenspiele, in Nürnberg und Köln, und zwei Kellerduelle bietet der 14. Spieltag. Und den üblichen Dreikampf an der Spitze. It never gets old. Wird Straubing durch den Trainerrauswurf unkalkulierbar?

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Iserlohn – Bremerhaven

Das DEL-Wochenende wird mit der Partie Iserlohn vs. Bremerhaven eingeleitet. Dafür muss ganz tief in die unteren Gefilden der Tabelle hinabsteigen, aber wie bereits am Dienstag bei Wolfsburg zu sehen war, mit einem einzigen Sieg kann man in diesen Bereichen gewaltige Sprünge machen – Wolfsburg kletterte durch den Dreier bei Straubing um ganze fünf Ränge. Auf Ähnliches kann auch der Sieger der Begegnung am Seilersee hoffen, zumindest bis Freitag. Noch stellen die Roosters auf absehbare Zeit die schwächste Heimmannschaft der DEL, doch mit acht Punkten, sprich drei Siegen aus den letzten drei Partien befinden sie sich definitiv im Aufschwung. Im letzten Heimspiel gab es einen 4:3-Sieg nach Verlängerung gegen die Tigers, es war der erste Heimsieg überhaupt in dieser Saison. Bremerhaven hat die letzten drei Spiele verloren, dasselbe gilt für die letzten drei Auswärtsspiele. Die erste Partie in Bremerhaven am vierten Spieltag endete 2:1 für die Roosters, die gegen Fischtown ihren ersten Saisonsieg einfuhren.

München – Straubing

Spielerisch war es ein Offenbarungseid, den die Tigers am Dienstag gegen Wolfsburg leisteten. Bei den Tigers hat man schnell reagiert und Bill Stewart gefeuert, die zweite Trainerentlassung der Saison innerhalb von acht Tagen. Die Reaktion in Straubing war nach der fünften Niederlage fast unvermeidlich, weniger aufgrund der Negativserie als durch die Art und Weise, wie sich die Niederbayern präsentierten. Die letzten fünf Auswärtsspiele hat Straubing verloren, mit Meister München steht man nun dem im Augenblick formstärksten Teams gegenüber. Fünf Spiele in Folge hat der EHC gepunktet, vier dieser Partien gewonnen – die einzige Niederlage in dieser Phase gab es gegen Nürnberg. Das erste Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften liegt keine Woche zurück. München gewann in Straubing 5:2.

Krefeld – Schwenningen

Vier Mannschaften starten/starteten an diesem Wochenende punktgleich im Tabellenkeller, erst Iserlohn vs. Bremerhaven, dann Krefeld vs. Schwenningen. Es sind zwei direkte Duelle um eine Platzierung in den Preplayoffrängen. Der KEV hat drei seiner letzten vier Heimspiele gewonnen, stellt das Team mit den meisten Gegentoren zuhause. Die Wild Wings stellen eine der besten Defensivformationen der DEL, sie haben ihre letzten drei Spiele verloren. Beim ersten Aufeinandertreffen in Schwenningen gab es ein 5:1 für die Wild Wings.

Nürnberg – Berlin

Die derzeit formstärksten Teams der DEL kommen aus Nürnberg und Berlin. In der Tabelle trennen beide Teams drei Punkte, für die Eisbären könnte ein Sieg in Nürnberg den Rückkehr an die Tabellenspitze bedeuten, so sich München gegen Straubing einen Ausrutscher erlaubt. Es ist auch das Duell der stärksten Heimmannschaft gegen das beste Auswärtsteam. Nürnberg hat trotz der Verletzungsprobleme die letzten fünf Spiele gewonnen, zu Hause haben die Franken in dieser Saison immer gepunktet, erst ein Heimspiel – gegen Mannheim – verloren. Die Heimserie steht derzeit bei vier Siegen am Stück. Die Eisbären haben drei ihrer letzten vier Auswärtsspiele gewonnen, die Serie endete am Wochenende mit einer Niederlage nach Verlängerung beim KEV. Am ersten Spiel standen sich beide Teams bereits gegenüber, die Franken gewannen 4:2 bei den Hauptstädtern.

Wolfsburg – Mannheim

Beim Lazarettduell in Wolfsburg spielen die Adler vor. Keine anderen Mannschaften sind in dieser Saison so von Ausfällen gebeutelt wie die Niedersachsen und die Kurpfälzer, denen beiden mehr als eine komplette Formation mit sicheren Startern fehlt. Ein Grund für die ausgedünnten Kader mag auch die Mehrfachbelastung durch die CHL sein, zumindest dieses Problem, und als solches hat sich die Teilnahme am internationalen Wettbewerb mittlerweile erwiesen, haben die Grizzlys nicht mehr. Die letzten beiden Spiele gegen Teams aus der Top-6 hat Wolfsburg verloren (Ingolstadt, Nürnberg). Bis zur Niederlage am Wochenende gewannen die Grizzlys fünf Heimspiele am Stück. Die Adler beendeten das Wochenende mit einem 3:2-Sieg in Augsburg, vorher kassierten sie Niederlagen gegen München und Iserlohn. Das Aufeinandertreffen vom ersten Spieltag in Mannheim endete 6:3 für die Adler.

Köln – Ingolstadt

Elf Tage nach dem 6:1-Sieg in Ingolstadt treffen die Haie erneut auf den ERC, nur sind sie diesmal der Gastgeber. Der Erfolg bei den Schanzern leitete eine kleine Siegesserie der Kölner ein, es folgte der Erfolg im Derby und ein Dreier in Schwenningen, so wurde der Abstand zur Spitzengruppe wenigstens nicht größer. Mit dem ERC trifft man auf den unmittelbaren Tabellennachbarn. Köln hat die beste Offensive, Ingolstadt die beste Defensive der DEL. Und dennoch gelang den Haien ausgerechnet gegen diesen Gegner der höchste Saisonsieg, der ERC musst zugleich gegen die Haie die höchste Saisonniederlage einstecken. Das sind schon kuriose Zahlen. Die Haie haben vier ihrer fünf Heimspiele gewonnen, der ERC blieb in den letzten beiden Partien ohne Gegentreffer. Goalie Timo Pielmeier konnte in dieser Saison bereits vier Shutouts feiern. Eine Personalie gibt es noch nachzutragen: Durch die Verletzung von Gustaf Wesslau sahen sch die Haie genötigt, mit Justin Peters einen weiteren Goalie zu verpflichten.

Augsburg – Düsseldorf

Die Panther haben ein wenig an Schwung verloren, nur einen Dreier holten sie aus den letzten acht Partien, zu Hause hat der AEV drei der letzten vier Spiele verloren. Die DEG reist mit zwei Niederlagen am Stück gegen Köln und Ingolstadt an. Auch die letzten beiden Auswärtsspiele hat die DEG verloren. Das Duell am ersten Spieltag in Düsseldorf endete 4:2 für den AEV. In der letzten Saison gewann der AEV beide Heimspiele gegen die DEG. Neben den Tigers stellen die Panther das derzeit formschwächste Team der DEL.

Percentage aus den letzten zehn Spielen

Strafenverteilung in der DEL

These: Es werden zu wenig Strafen in der DEL verteilt.

Wie Ihr wisst, führe ich seit Jahren sehr genau Buch über die Strafenverteilung in der DEL. Ich will gar nicht drüber nachdenken, wie lange ich das schon mache. Jedenfalls habe ich mir selten so oft wie in dieser Saison die Frage gestellt, warum gab es in dieser Situation keine Strafe? Also habe ich die aktuelle Saison der letzten gegenübergestellt. Ich gebe zu, dass ich hier rein statistisch argumentiere.

Dazu ein Blick auf das folgende Diagramm. Aufgezeigt wird, wie häufig Spiele in bestimmte Kategorien fielen. Die Kategorien sind die folgenden: Spiele mit 0-6 Strafminuten, 8-14, 16-22, 24-30, 32-38, 40-46, 48-54 und mehr. Und ja, es verändert sich etwas durch die neue Bewertung von „hoher Stock mit Verletzungsfolge“, aber das kann nicht die alleinige Erklärung sein. Beispiel Spalte 1: 13,19 Prozent der Spiele blieben unter acht Strafminuten in dieser Saison, letzte Saison waren es 3,57 usw.  Die meisten Spiele in dieser Saison fallen in die Kategorie 16-22 Strafminuten, letzten Saison war es die Kategorie 48-54 Strafminuten, die überwog. Das ist ein gewaltiger Unterschied. Gibt’s die Ansage, die Spiele mehr laufen zu lassen? Diese Frage stelle ich mir schon. Ist natürlich reine Spekulation. Selbst wenn es in allen Spielen der Kategorie 16-22 5+20 für hohen Stock gegeben hätte, wäre der Unterschied immer noch vorhanden.

Heiner

Iserlohn – Bremerhaven 4:0
Nürnberg – Berlin 1:2
München – Straubing 4:3 n.V.
Augsburg – Düsseldorf 0:1 n.V.
Wolfsburg – Mannheim 1:2 n.V.
Köln – Ingolstadt 3:4
Krefeld – Schwenningen 0:5

2 Kommentare zu „14. Spieltag – DEL 2017/18 – Vorschau

  1. Zur These: Es werden zu wenig Strafen in der DEL verteilt

    Mal abgesehen von der Abschaffung der „Hoher Stock mit Verletzungsfolge“ Regelung (bzw. deren Anpassung), habe ich rein subjektiv auch das Gefühl, dass diese Saison deutlich weniger Strafen verteilt werden und auch deutlich mehr enge Situationen laufen gelassen werden.
    Allerdings denke ich nicht, dass es „zu wenig“ ist, sondern dem Spiel an sich gut tut. Es wird deutlich mehr laufen gelassen, die groben Sachen werden trotzdem noch gepfiffen. Tut dem Spiel an sich gut und macht deutlich mehr Laune beim Zuschauen.

    P.S.: Vielleicht ist auch Pinizzotto schuld. Der konzentriert sich ja inzwischen mehr aufs Tore schießen und vorbereiten, als aufs Pöbeln und Schlägern 😉

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