Viertelfinale – 4. Spieltag – DEL 2016/17

München vor dem Sweep. Und drei Serien, die noch offen sich. Die vierte Runde des Viertelfinales steht an.

Liveticker Augsburg vs. Nürnberg

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Die Haie stehen unter Druck. Die Haie stehen NICHT unter Druck, weil sie in der Serie gegen Wolfsburg 1:2 hintenliegen. Das tut jeder Mal. (also hintenliegen, nicht gegen Wolfsburg hintenliegen). Sie stehen unter Druck, weil sie so spielen, wie sie spielen. Wenn man das spielen nennen kann.

Ein Blick auf die bisherigen Begegnungen bzw. die Serien: Bremerhaven spielt im Rahmen seiner Möglichkeiten und hält die Spiele, wenn auch nicht die Serie spannend. Die Pinguins sind und bleiben ein extrem unangenehm zu spielender Gegner. Ihr bester Auftritt gelang in Spiel 3 bei der knappen Niederlage in München. Ich schätze mal, dass ohne die frühe Spieldauer gegen Jeremy Welsh in Spiel 2 auch diese Partie einen anderen, nicht so deutlichen Verlauf genommen hätte. Reine Spekulation, ich weiß, selbst wenn der Neuling rausgesweept wird, mag zunächst die Enttäuschung überwiegen, war die erste DEL-Saison eine gute. Die Pinguins haben einen Gameplan, aber München ist individuell besser besetzt, spielerisch stärker und dürfte zu Recht als erste Mannschaft ins Viertelfinale einziehen.

Für mich die positivste Überraschung, fast uneingeschränkt, sind die Eisbären. Wer hätte gedacht, dass die Eishockey spielen können. Selbst beim bisher besten Spiel der Adler, Spiel 3 in Mannheim, schafften es die Adler nicht, sich abzusetzen. Am Ende war es ein knappes 3:2. Hätte auch noch in die Verlängerung gehen können … Vor der Serie hätte ich es für ausgeschlossen gehalten, dass Mannheim die Serie verliert, inzwischen halte ich es immerhin für möglich, obgleich immer noch nicht für sehr wahrscheinlich. Dabei mag auch eine Rolle spielen, dass in nach der Hauptrunde der Berliner nachtragend bin.

Die größte Enttäuschung bisher stellen für mich die Haie dar. Selten habe ich mir bei einer Partie so oft entsetzt an die Stirn gefasst wie in Spiel drei. Die Grizzlys hatten einen klar erkennbaren Plan. Die Haie hatten wahrscheinlich auch einen, aber keinen, der einen eventuellen vorhandenen Gegner einkalkulierte. Was zur Folge hatte, dass man den Eindruck gewann, da spielte eine Mannschaft Erwachsener gegen eine Kinderschar. Köln misslangen die einfachsten Dinge, die schlichtesten Pässe. Wolfsburg nutzte seinen Powerplays, kassierte selbst nur eine einzige Strafe und verwaltete geschickt, routiniert und unterkühlt seinen Vorsprung, enorm abgeklärt. Ich interpretiere das so, dass die Grizzlys sich haarklein an die Vorgaben von Pavel Gross hielten, bis ins kleinste Detail. Spiel drei war ein überaus beeindruckender Auftritt der Niedersachsen. Punktum.

Und dann wäre da noch die Serie zwischen Nürnberg und Augsburg. Macht immer Spaß zuzuschauen. Und sie wäre wahrscheinlich noch interessanter, wenn beide Mannschaften nicht so sehr mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hätten. Wer gewinnt? Schwer zu sagen, kommt darauf an, wer seine Stärken besser ausspielen kann. Bisher war das Nürnberg mit seiner ersten Sturmreihe. Die Panther gewannen Spiel eins vor allem wegen ihres starken Powerplays. Und das kam  in Spiel drei beispielsweise gar nicht zum Zuge, als Nürnberg nur einmal in Unterzahl spielen musste. Angesichts einiger Gegentreffer, die der AEV kassierte, fand ich die Herangehensweise mit dem aggressiven Forechecking der Panther eigentlich ein wenig naiv, zu sehr wurde so die Defense für Breakaways anfällig, allerdings kann man nicht abstreiten, dass die Panther damit auch einen gewissen Erfolg hatten.

Wir haben vier Serienverläufe vorliegen. Werfen wir einen Blick darauf, wie Serien, die in der Vergangenheit ähnlich verlaufen sind, schließlich endeten. Berücksichtigt werden nur die bisherigen 52 Viertelfinalserien im Best-of-Seven-Modus.

Aufgeführt sind die Serien aus Sicht der Heimmannschaft. Wir sehen, eine 3:0-Führung wurde im Viertelfinale noch nie gedreht. Die Chancen der Pinguins liegen praktisch bei 0 Prozent. Wenn die Heimmannschaft das erste Spiel gewann, wie im Falle der Haie, und die nächsten beiden abgeben musste, setzte sie sich in der Serie noch in 50 Prozent der Fälle durch. Der Serienverlauf, der dem Verlauf der Serie Adler vs. Eisbären entspricht, endete in 79 Prozent der Fälle mit dem Sieg der Heimmannschaft. Sogar ein Prozent besser stehen die Chancen für Nürnberg. Und nach diesen Zahlen dürfte die Serie zwischen den Adlern und den Eisbären am längsten dauern.

Heiner

Augsburg – Nürnberg 0:3
Berlin – Mannheim 0:3
Bremerhaven – München 3:4
Wolfsburg – Köln 1:3

2 Kommentare zu „Viertelfinale – 4. Spieltag – DEL 2016/17

  1. „Und nach diesen Zahlen dürfte die Serie zwischen den Adlern und den Eisbären am längsten dauern.“

    Sicher? Immerhin gibt es eine 50%-Chance, dass die Serie 4-1 ausgeht.

    Nach diesen zahlen ist es am wahrscheinlichsten, dass die Köln-Serie am längsten geht^^ (Nur 25% auf 5 Spiele). Selbst Nürnberg hat ne größere Chance, länger zu gehen, da es bei dem Serienverlauf immer mind. 6 Spiele gab!

    Denke wenn die Adler heute gewinnen machen sie es auch am Freitag klar. Sollte Mannheim heute verlieren gehts in Spiel 7

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