Man stelle sich das in einen Boxring vor. In der linken Ecke ein Hahn (Küken, wahrscheinlich männlich), in der rechten ein Zwergpinguin. Realität in der DEL am 38. Spieltag. Da werden die drei Spitzenspiele praktisch zur Nebensache.
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Schwenningen – Ingolstadt
Platz 11 gegen Platz 7. Wild Wings gegen Schanzer. Noch steht der ERC in Tabellenregionen, wo die Schwenninger gerne hinwollen. Aber wie lange noch, wenn sich der Trend bei den Bayern fortsetzt? Nach zuletzt vier Niederlagen ist Platz sechs für Ingolstadt in weite Ferne gerückt, langsam muss man sich an den Verfolgern orientieren, sonst gerät auch das Heimrecht für die Preplayoffs noch in Gefahr. Für die Wild Wings ist Platz 10 das, was für den ERC Platz 6 ist. Weit weg, aber noch nicht völlig ausgeschlossen. Im Augenblick haben die Tigers acht Punkte mehr. Mit einem 6-Punkte-Spiel in Iserlohn hat das Wochenende für die Wild Wings begonnen, vier Zähler konnten sie vom Seilersee mitbringen. Für Schwenningen war es der zweite Auswärtssieg in Folge. Zuhause haben die Schwarzwälder die letzten drei Spiele verloren. Die ersten beiden Partien fanden in Ingolstadt statt. Der ERC gewann am ersten Spieltag 4:0, am 25. 6:5 nach Verlängerung.
Bremerhaven – Berlin
Kann man das, was sich zur Zeit in Berlin abspielt, eigentlich als Krise bezeichnen? Oder gibt es ein besseres Wort dafür, wenn es bei einer Mannschaft überhaupt nicht läuft, das Saisonziel unerreichbare Ferne gerückt ist und langsam auch der Preplayoffplatz bedroht ist. Wohl kaum. Sechs Spiele in Folge hat der Rekordmeister verloren. Auswärts gab es fünf Pleiten am Stück. Zu Gast ist man bei einem der Overachiever der Saison, den Pinguins, die sich beharrlich auf eine Preplayoffplatz behaupten können. Beide Mannschaften starteten mit Niederlagen ins Wochenende, wobei das 3:4 der Pinguins in Mannheim von ganz anderem Kaliber war als die 3:6-Niederlage der Eisbären in Straubing. Die Bilanz zwischen beiden Teams ist ausgeglichen, bisher gab es nur Heimsiege. Bremerhaven gewann 3:1 und die Eisbären 4:2. Bei einem Sieg könnten sich die Pinguins in der Tabelle vor die Eisbären setzen.
Augsburg – Mannheim
Die Top-6 bleibt an diesem Wochenende unter sich. Parallel zum Spiel zwischen Wolfsburg und Köln läuft in Augsburg die Partie des Vierten gegen den Sechsten. Mannheim startete mit einem umkämpften Sieg gegen Bremerhaven ins Wochenende, die Panther kamen bei den mit Mannheim punktgleichen Haien unter die Räder. Für den AEV war es die erste Niederlage nach fünf Siegen in Folge. Von den letzten zehn Heimspielen hat der AEV nur eines verloren. Mit den Adlern kommt ein Team, nach Augsburg, das sich im Höhenflug befindet, zuletzt gewannen die Mannheimer fünf Spiele am Stück, von den letzten acht Partien haben sie eine verloren. Gegen den AEV hat Mannheim die ersten beiden Spiele gewonnen, beide zuhause. Mit 5:3 und 2:1 nach Verlängerung.
Düsseldorf – Straubing
Ein 6-Punkte-Spiel um Platz 10 darf auch an diesem Wochenende nicht fehlen. Ort des Geschehens ist diesmal Düsseldorf. Die DEG auf Platz elf hat vor dieser Partie bei einem Spiel weniger als die Tigers bereits fünf Zähler Rückstand. Mit einem Sieg wäre man wieder im Preplayoffrennen. Allerdings begann das Wochenende mit einer 3:7-Heimniederlage gegen München alles andere als verheißungsvoll. Von den letzten sieben Spielen hat die DEG sechs verloren. Den einzigen Sieg in dieser Phase holte man gegen die Roosters. Derweil befinden sich die Tigers auf einem kleinen Höhenflug, nach drei Siegen am Stück hat man sich im Rennen um Platz 10 sogar etwas Luft verschaffen können. Die Tigers sind gewarnt. Gegen die DEG haben sie bereits zweimal verloren. Zuhause mit 2:3 n.P. In Düsseldorf mit 2:4.
Krefeld – Iserlohn
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Krefeld gegen Iserlohn. Der Dreizehnte empfängt den punktgleichen Vierzehnten. Unterschied in der Tordifferenz: 4. Unterboten wird die Torausbeute beider Teams nur noch von den Wild Wings. Es handelt sich um eine Partie, die die Verlängerung praktisch schon aufgedruckt hat. Die Schlagzeile MUSS hinterher lauten: x beendet Negativserie. Für x = Krefeld / Iserlohn. Und das ist deshalb: Der KEV ist die schlechteste Heimmannschaft der DEL, Iserlhn die schlechte Auswärtsmannschaft. Und in diesen Kategorien haben beide Teams einen gar stolzen Vorsprung. Der KEV hat von den letzten 17 Heimspielen 16 verloren! Die Roosters haben zwölft Auswärtsspiele am Stück verloren! Einen ihrer zwei Auswärtssiege diese Saison holten die Roosters natürlich in Krefeld. (4:2). Außerdem gewann Iserlohn sein Heimspiel gegen den KEV 4:1.
Wolfsburg – Köln
Neben den Ice Tigers sind die Haie das derzeit erfolgreichste Team der DEL. Eines ihrer besten Saisonsiege zeigten sie zum Auftakt des Wochenendes gegen die AEV, den sie mit einer 1:6-Packung nachhause schickten. Gerade im neuen Jahr kennen sich die Haie mit Spitzenspielen besonders aus, weil sie sieht man vom Spiel gegen die Eisbären ab, keine anderen mehr bestritten haben. Im Augenblick beläuft sich ihre Serie auf fünf Sieg am Stück. Nur den Adlern sind sie in dieser Phase aus dem Weg gegangen. Trotz Verletzungsproblemen lief der Auftakt des Wochenendes auch für die Grizzly perfekt, wie ein 6:3-Sieg in Ingolstadt unterstreicht. Nach drei Niederlagen fängt Wolfsburg wieder an zu punkten, zuletzt mit Siegen gegen Bremerhaven und eben Ingolstadt. Von den letzten vier Heimspielen haben die Grizzlys drei gewonnen. Im Duell mit den Haien gab es bisher in dieser Saison nur Auswärtssiege. Köln gewann 5:3 in Wolfsburg, die Grizzlys 3:2 in Köln. Zu beachten. Es stehen sich die zwei besten Defensivformationen gegenüber. Tendenz: Taktik statt Tore.
München – Nürnberg
Es ist das Spiel der Spiele des 38. Spieltages, wenn Tabellenführer München den Verfolger aus Nürnberg empfängt. Und nicht nur, weil sich beide Teams beim letzten Aufeinandertreffen eines der packendsten Duelle dieser Saison lieferten. Die Franken könnten bei einem Sieg bis auf einen Zähler zum Meister aufschließen. Stehen sich in Wolfsburg die beiden besten Defensivformationen gegenüber, liefern sich in München die beiden besten Angriffsformationen einen Schlagabtausch: Nach München hat Nürnberg in dieser Saison die meisten Treffer erzielt. Beide Mannschaften haben sich am Freitag für das Top-Duell warmgeschossen. Die München gewannen 7:3 in Düsseldorf, Nürnberg setzte sich zuhause 5:0 gegen den KEV durch. München hat von den letzten fünf Spielen nur zwei gewonnen. Andererseits kassierten die Bayern in den letzten elf Heimspielen nur gegen Köln eine Niederlage. Für die Franken gab es aus den letzten zehn Partien nur eine Niederlage. Gegen die Haie. Bei den bisherigen Partien hatten die Franken die Nase vorne. In München gewannen sie 4:2, bei der der denkwürdigen Begegnung in Nürnberg stand am Ende ein 6:5-Sieg nach Verlängerung.
Tabelle Top 6
Was bietet sich an einem solchen Spieltag mehr an, als ein Blick auf die Tabelle der Spiele der Dauer-Top-Sechs untereinander?
Umso interessanter, weil mittlerweile alle gleich viele Spiele untereinander ausgetragen haben. Frappierend die deutlichen Vorteile der Haie. Und so gesehen bleiben heute eigentlich nur die beiden Spiele auf Augenhöhe in München und Augsburg. Während es in Wolfsburg nur einen logischen Sieger geben kann. Nach dieser Tabelle wäre der Sieg der Grizzlys nachgerade eine Sensation. Offensichtlich spielen die Haie schon die ganze Saison im Playoffsmodus. Sie gewinnen, wenn es drauf ankommt.
Percentage aus den letzten zehn Spielen
Heiner
Schwenningen – Ingolstadt 4:1
Bremerhaven – Berlin 1:3 (Heiner, die treue Seele)
Augsburg – Mannheim 3:4 (alter Opportunist)Düsseldorf – Straubing 2:3 (wahre Worte, wahre Worte)
Krefeld – Iserlohn 1:0 (oh, come on, hatter die Vorschau gelesen)
Wolfsburg – Köln 2:5 (ist halt leicht zu beeindrucken)
München – Nürnberg 2:1 (hat wohl die Spiele in Wolfsburg und München verwechselt?)