Sechs Spiele bietet der 24. Spieltag, die Partie zwischen München und Köln findet erst am 1.1.2017 (oh, come on!) statt, damit das neue Jahr mit einem Feuerwerk beginnen kann. Auf dem Plan diesmal steht unter anderem ein Derby in Nürnberg und die Kellerduelle Wild Wings vs. DEG bzw. KEV vs. Tigers.
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Mit Brandon Prust haben die Ice Tigers einen neuen Spieler verpflichtet. Dass neue Spieler in die DEL kommen, ist an sich nichts Neues. Aber in diesem speziellen Falle finde ich das ganz spannend, deswegen widme ich ihm ein paar Extrazeilen. Stichwort „Enforcer“. Im Eishockey ist ein Enforcer das, was Star Wars für Ronald Reagan hätte werden sollen. Ich gehe zwar davon aus, dass die, die auf dieser Seite landen, das sowieso wissen, aber um sicherzugehen, dass wir tatsächlich vom selben sprechen, habe ich es hier noch einmal extra definiert.
Es gibt nämlich einen wunderbaren Text von Prust unter dem Titel „Why we fight“, in dem er seine Entwicklung zum Enforcer beschreibt, den ich hier allen nur wärmstens empfehlen kann.
„I was a walk-on for the London Knights and I wasn’t as good as the skill players, but I also wasn’t much of a fighter“, beschreibt sich Prust selbst als 18-Jährigen. Also beschloss er, dies zu ändern und wandte sich an seinen besten Freund: „Hey bud, I’m really thinking about being a fighter. How do I do that?“ Die Antwort: „Well, you get your ass beat a couple times and then hopefully you figure it out.“ Diesen Rat nahm sich Prust zu Herzen und prügelte sich regelmäßig nach dem Training mit seinem Kollegen Chris Bane.
Was den Text so faszinierend macht, ist, dass Prust einen tiefen Einblick in das Enforcertum beim Eishockey gewährt. Es geht nicht einfach nur um Prügeln, dahinter steht eine ganze Philosophie, die, so erläutert, ein fester Bestandteil des Spiels ist und sich an einem Ehrenkodex orientiert. Prust erklärt ausführlich, warum gekämpft, wann gekämpft wird und wer gegen wen. Und welche Auswirkungen Kämpfe auf Spiele haben können. Wenn man diesen Text so liest, hat man das Gefühl, mit Prust einen regelmäßigen Gast in der Kühlbox kennengelernt zu haben. Eines wird klar, es ist ein neuer Sheriff in der Stadt, die DEL heißt. Ich bin echt gespannt. Und wie gesagt: Lest euch diesen Text einmal durch, der trieft nur so vor reflektiertem Testosteron.
Augsburg – Berlin
Geht es um die heißesten Teams der Liga, führt zur Zeit am AEV kein Weg vorbei, auch wenn der zuletzt, erheblich verletzungsgeschwächt, sich mit einem Punkt bei der Niederlage in Mannheim zufriedengeben musste. Nach fünf Siegen am Stück war das ein kleiner Rückschlag, mit dem man bei den Schwaben angesichts der Kaderschwächung jedoch zufrieden sein müsste. Zu Gast sind die auswärtsschwachen Eisbären, die gerade eine kleine Heimserie absolviert haben, drei Spiele, zwei Siege, und wieder oben mitspielen. Auswärts haben die Berliner sieben der letzten acht Spiele verloren. Das erste Spiel gegen den AEV gewannen die Eisbären 6:4 zuhause. Spielleiters sind der Schwede Andreas Harnebring (DEL-Debüt) und Daniel Piechaczek.
Bremerhaven – Mannheim
Zum zweiten Mal in dieser Saison spielen die Pinguins gegen die Adler, die zu der verschwindenden Minderheit gehören, gegen die der Neuling noch nicht gewonnen hat. Beim ersten Spiel in Mannheim gab es nämlich einen 2:4-Niederlage. Die Nordlichter haben vier ihrer letzten sechs Spiele gewonnen, zwei davon zuhause. Zuletzt gab es in eigener Halle zwei Niederlagen gegen Spitzenteams, sprich München und Wolfsburg. Die Adler stehen derzeit auf dem dritten Platz, was auf den ersten Blick fast erstaunlich ist angesichts ihrer Spielweise, der Erfolg lässt sich jedoch nicht leugnen. Die Adler haben fünf Spiele in Folge gepunktet und die letzten vier Spiele gewonnen. Dabei kann man hervorheben, dass sich die Defense ganz offensichtlich gefangen hat. Zu Beginn der Saison sah das noch ganz anders aus, aber in den letzten vier Spielen hat Mannheim maximal einen Gegentreffer kassiert, ein Shutout war darunter. Angekündigt für diese Partie ist das DEL-Debüt von Neuzugang Carlo Colaiacovo, einem lange angekündigten Verteidiger, der in die DEL kommt, damit der Abgang von Matt Dzieduszycki endlich kompensiert werden kann. Die Spielernamen wurden einfach zu leicht. Spielleiter sind Stephan Bauer und Markus Krawinkel.
Iserlohn – Wolfsburg
Für die Roosters geht es beim Gastspiel der Grizzlys darum, wieder den Sprung über den Strich zu schaffen. Auswärts bringen die Roosters nicht viel zustande, doch zuhause sind sie immer noch eine Macht. Mit Wolfsburg kommt das nach München beste Auswärtsteam ins Sauerland. Iserlohn hat die letzten beiden Heimspiele gegen Schwenningen und Köln gewonnen. In den letzten neun Heimspielen blieben sie nur einmal punktlos, zwei Spiele gingen verloren. Wolfsburg hat vier der letzten sechs Spiele verloren und droht bei einer erneuten Niederlage aus den Playoffrängen herauszufallen. Auswärts gab es zuletzt, nach Niederlagen in Nürnberg und Augsburg, einen Sieg in Bremerhaven. Das erste Spiel in Iserlohn gewannen die Grizzlys 6:1. Spielleiter sind Gordon Schukies und Jens Steinecke.
Krefeld – Straubing
Ein Kellerduell findet in Krefeld statt: Die schwächste Heimmannschaft der DEL empfängt das schlechteste Auswärtsteam der Liga. Der KEV konnte am letzten Wochenende nach zehn Heimpleiten am Stück erstmals wieder einen Heimsieg einfahren beim 3:1 gegen die Wild Wings. Die Tigers haben sieben der letzten neun Auswärtsspiele verloren. Insgesamt kassierten die Tigers zuletzt sechs Niederlagen am Stück, eine Serie, die sie am Mittwoch in Berlin beenden konnten. Das erste Spiel in Straubing gewann der KEV 7:3, was der bislang höchste Saisonsieg der Pinguine ist. In der letzten Saison gewannen die Tigers beide Spiele in der Seidenstadt. Spielleiter sind Roland Aumüller und Christoffer Hurtik.
Schwenningen – Düsseldorf
Ein weiteres Kellerduell steht in Schwenningen an, wo das Tabellenschlusslicht die DEG zu Gast hat. Von den letzten 15 Spielen haben die Wild Wings nur zwei gewonnen. Am erstaunlichsten war dabei der Erfolg gegen Nürnberg am vorletzten Spieltag, als man eines der heißesten Teams der Liga 2:1 in der Verlängerung schlagen konnte. Die DEG beendete am selben Wochenende eine Serie von sechs Auswärtsniederlagen mit einem Sieg bei den Tigers in Verlängerung. Wie in Krefeld ist es ein Duell eines der schwächsten Heimteams (13.) gegen eines der schlechtesten Auswärtsteams (12.). Das erste Spiel in Düsseldorf gewann die DEG 3:2 nach Penaltyschießen. Spielleiter sind Marian Rohatsch und Markus Schütz.
Nürnberg – Ingolstadt
Derbyzeit in Nürnberg. Und das ist für die Franken in dieser Saison fast immer eine gute Zeit. Gut, die ersten beiden am ersten und dritten Spieltag, gegen Augsburg und Straubing – DIE gingen noch verloren. Aber seitdem: Ein Siege gegen Ingolstadt, zwei gegen München – und was war das für ein Auftritt am Sonntag – einer gegen Augsburg, einer gegen Straubing. Kurzum, mittlerweile laufen die Franken bei Derbys zu großer Form auf, was aber zur momentanen Verfassung der Ice Tigers passt. Neun der letzten zehn Spiele haben sie gewonnen, und auch bei der Niederlage, ausgerechnet gegen den Dauertabellenletzten, Schwenningen, nahmen sie noch einen Punkt mit. Zu Gast sind angeschlagene Schanzer, die ihre letzten vier Spiele verloren haben. Auswärts holten sie sich drei Niederlagen aus den letzten vier Spielen ab. Beim ersten Spiel in Nürnberg kassierte man eine 0:2 Niederlage. Nürnberg hat mit Brandon Prust einen neuen Angreifer verplichtet, der seit Dienstag beim Team ist. Ob er gegen die Schanzer schon zum Einsatz kommt, bleibt abzuwarten. Spielleiter sind Marian Rohatsch und Markus Schütz.
Percentage aus den letzten zehn Spielen
Drittelstatistik
Nürnberg im ersten Drittel! München im zweiten! Düsseldorf im ersten und dritten!
Das war der November
Mit dem Spiel in Berlin ist die letzte Partie des Novembers Geschichte, Gelegenheit, einen Blick auf das Abschneiden der Mannschaften im abgelaufenen Monat zu werfen. Drei Teams aus Bayern streben die Weltherrschaft an. Was einen ohnehin gepflegten Verdacht bezüglich Bayerns nur bestätigt. Verlierer des Monats waren die Wild Wings und die DEG, die gut ohne November ausgekommen wären. Auffällig: München hat nur zwei Zähler liegengelassen.
Heiner
Augsburg – Berlin 5:3
Bremerhaven – Mannheim 1:0
Iserlohn – Wolfsburg 4:0
Krefeld – Straubing 3:2
Nürnberg – Ingolstadt 3:0
Schwenningen – Düsseldorf 5:1
Heiner hat echt `ne Shutout-Periode.