Freezers Abschied

Ist es das mittlerweile übliche Sommertheater – okay, ein paar Jahre war es ja verhältnismäßig ruhig – oder ist das in Hamburg wirklich ernst. Die Freezers haben auf ihrer Webseite den Rückzug aus der DEL verkündigt. Mein erster Gedanke war, die sind gehackt worden.

Das war gestern, Dienstag:

Ein paar Stunden später sieht es so aus:

Bei den Deutschlandtrends bei twitter ist eine Eishockeymannschaft, eine deutsche Eishockeymannschaft, ganz weit oben. Folgendes war passiert:

Paukenschlag ist da aber noch ein sehr milder Ausdruck. Wenn man sich mit Eishockey beschäftigt, läuft man vielleicht seit Tagen mit einem leichten Grinsen im Gesicht durch die Gegend. Wem ich das erst noch erklären muss, der oder die liest dies hier sowieso nicht.

Wie gesagt, meine erste Reaktion war, die sind gehackt worden. Meine zweite: Das ist die Rache der Amerikaner für die Niederlage. Und: Super Nachrichten für Jerome Flaake.

Aber um die Spieler, abgesehen davon, dass sie sich in der Stadt etabliert haben, mache ich mir noch die geringsten Sorgen. Die Hamburger hatten (?) ein gutes Teams, die Akteure auf dem Eis werden sicherlich schnell unterkommen.

Eine vage Hoffnung gibt es für den Fortbestand der Freezers noch. Die Lizenzunterlagen müssen bis zum 24. Mai eingereicht werden. Bis dahin hat man noch Chancen, einen Käufer zu finden.

Selbst für die unmittelbar Beteiligten kam die Nachricht wohl ziemlich überraschend:

Ein Super-Umgang mit den Betroffenen. Die Zuschauer bei den Freezers gehen seit Jahren nach oben. Daran konnte auch die Tatsache nichts ändern, dass es bei den Hamburgern in dieser Saison sportlich nicht sonderlich gut lief. In den letzten acht Spielzeiten war der Besuch in Hamburg nur in der Saison 2011/12 besser.

Der Vorfall zeigt einmal mehr, was für ein zerbrechliches Gefüge die DEL letztendlich ist. Sommer (dabei hat der noch gar niuchgt angefangen) ohne Chaos sind die Ausnahme. Erinnern wir uns an die Haie, den KEV, das Aus der Scorpions, um nur ein paar zu nennen. In diesem Jahr war das drohende Aus der DEG DAS Thema nach den Playoffs – allerdings hatte ich da nie das Gefühl, dass es tatsächlich zu Ende gehen könnte, was vor allem daran lang, dass das Thema relativ offen diskutiert wurde. Die Geschichte konnte man auf halbangst.de gut verfolgen.

Der Schock sitzt tief, auch bei der Konkurrenz.

Eine Reaktion auf die jüngsten Ereignisse …

Ich finde es schon eigenartig, vor ein paar Tagen wurden noch Neuverpflichtungen verkündet, der Tausch Wolf/Buchwieser war gerade über die Bühne gegangen. Was haben die so lange gemacht? Gebetet?

Dazu passt gut:

Die Tatsache, dass es in der DEL künftig keine Mannschaft mehr in Hamburg gibt, finde ich ziemlich bedrückend. Hat wahrscheinlich nicht wenig damit zu tun, dass ich in Hamburg wohne. Es gab engagierte Fans, ein sehr erfolgreiches Fanradio, bei dem die Herrschaften wohl in Zukunft nicht mehr so viel Zeit auf den Autobahnen verbringen werden. Und den Unterpunkt Physioraum auf der Homepage unter News fand ich großartig.

Die DEG scheint ja mittlerweile gerettet zu sein. Hoffnung für die Freezers? Einfach Klaus-Michael Kühne erzählen, dass man bei den Freezers Fußball spielt. Das Geld, das der jedes Jahr in den HSV steckt, reicht für Jahrzehnte.

Und boah, das mitten in die WM. Wo ich so ein positives Gefühl hatte. Und jetzt? Sooo einen Hals.

3 Kommentare zu „Freezers Abschied

  1. Wirklich ganz bittere Geschichte.

    Und auch traurig, dass z.B. die Huskies gar nicht erst die Lizenz WOLLEN. Das stellt auch so ein bisschen die Frage nach Abstieg/Aufstieg, wenn man vorher unten mal nachfragen muss, ob die denn überhaupt in die DEL wollen…

    Es hätte natürlich ein wenig von tragischer Comedy, wenn die Freezers durch Fischtown ersetzt würde, manch einer würde da wohl die gleiche Stadt hinter vermuten 😛

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