Langsam ist aber genug mit dem Viertelfinale. Es wird Zeit, dass das ein Ende findet. Und die gute Nachricht ist heute, es wird ein Ende haben. Zum elften Mal stehen sich Berlin und Köln in dieser Saison gegenüber, beide Mannschaften haben je fünf Spiele gewonnen. Das elfte garantiert den Halbfinaleinzug.
Im Prinzip ist in einem so späten Stadium der Serien über beide Mannschaften schon alles gesagt. Deshalb will ich an dieser Stelle ein paar Dinge aufführen, die vielleicht nicht unbedingt direkt auffallen.
Die meisten dürften mitbekommen haben, dass in dieser Serie immer die Mannschaft gewann, die den ersten Treffer erzielte. In den wenigen Fällen, wo es der Gegner noch schaffte auszugleichen, fiel dieser Ausgleich innerhalb eines Zeitraums von knapp anderthalb Minuten. Die unterlegene Mannschaft hat nie mehr als ein Tor erzielt.
Soweit die Dinge, wie sie noch relativ offensichtlich sind. Gegen wir ein wenig in die Tiefe und schauen uns die einzelnen Drittel an, sprich, wer kommt besser mit der langen, wer kommt besser mit der kurzen Bank aus. Die Stichprobe ist natürlich nicht so wahnsinnig groß bei einer Best-of-Seven. Aber die Frage ist halt taktisch nicht ganz uninteressant. Mir fiel da besonders Spiel 6 auf, als Berlin die Haie fast 20 Minuten im Verteidigungsdrittel festspielte, und zwar so, dass Köln kaum noch zum Wechseln kam. Meines Erachtens hatten die Haie da verdammt viel Glück, wenn vielleicht auch das des Tüchtigen.
Also habe ich mir die einzelnen Drittel angeschaut. Und dann stellt sich das so dar: Dreimal stand es nach dem ersten Drittel (kurze Bank) remis, zweimal führten die Haie, das eben in Spielen, die sie anschließend auch gewannen.
Nach dem Mittelabschnitt stand es zweimal remis, zweimal führten die Haie, anschließend gewannen sie auch, zweimal führten die Eisbären, beide Spiele endeten mit Siegen für die Berliner. Rein gefühlsmäßig hatte ich den Eindruck, dass die Eisbären mit der langen Bank besser zurechtkamen, also habe ich mir die Schussstatistiken für den Mittelabschnitt angeschaut: In der Reihenfolge der Spiele, Berlin wird immer zuerst genannt, sah das so aus: 6:7, 11:15, 18:5, 12:8, 20:11, 23:7. Gesamt sind das Torschüsse Berlin mit langer Bank 90:53. Spiel 1 und 2 scheinen aus dem Rahmen zu fallen. In Spiel 1 hatten die Eisbären ein Powerplay mehr, das passt also nicht ganz in die Theorie. In Spiel zwei hatten sie drei Powerplays mehr gegen sich als Köln. Als Fazit kann man sagen: Berlin ist im Mittelabschnitt im Normalfall dominanter, gewinnt aber nur, wenn man diese Dominanz auch in Tore ummünzt.
Der Schlussabschnitt bietet wiederum Vorteil für die Haie, drei Siege, zwei Remis, eine Niederlage in diesem Drittel. Und wenn die Haie das Schlussdrittel gewonnen haben, dann auch das Spiel. Gesamtbilanz bei den Torschüssen im Schlussdrittel: Auch da schießt Berlin insgesamt häufiger auf das Tor, Köln ist aber effizienter. Aus Berliner Sicht lautet die Bilanz 68:59. Alles nur Zahlen, sicher. Und ich bin natürlich gespannt, ob das siebte Spiel sie bestätigt
Heiner sagt 0:2.