Spiel 4 im Viertelfinale. Gibt es heute die ersten Abschiedstränen? Wie sehen die Wahrscheinlichkeiten aus, dass Straubing die Serie noch dreht. In welchen Serien kann es am Donnerstag schon die Entscheidung geben? Wer bekommt Osterferien, wer muss am Samstag, am Montag wieder `ran?
Fragen über Fragen. Die mit den Osterferien ist am leichtesten zu beantworten. Sowas gibt es überall außer in Hamburg.
Zunächst ein Blick auf die Wahrscheinlichkeiten. Und vorweg gesagt, ich beziehe mich wieder nur auf bisher ausgespielte Viertelfinalserien in der DEL. Im Prinzip sind das 84 an der Zahl.
München – Straubing
In diesem speziellen Falle ist es reichlich sinnlos, alle Viertelfinal-Playoffserien mit einzubeziehen, klar, eine Best-of-Five beim Stand von 3:0 kann schließlich nicht noch gedreht werden. Würde ich die miteinbeziehen, das Ergebnis wäre verzerrt.
Wir haben also 48 Best-of-Seven-Serien. Elf mal führte eine Mannschaft 3:0, neun Mal das Heimteam, zweimal das Gastteam, gedreht wurde sowas noch nie, es gab acht Sweeps, dreimal holte sich das unterlegene Team noch ein Extraspiel. Und dieses Extraspiel holte man sich IMMER zuhause. So gesehen ist nicht ausgeschlossen, dass Straubing heute gewinnt. Aber die Erfahrung zeigt, die Serie werden sich die Tigers nicht mehr zurückholen.
Wolfsburg – Düsseldorf und Berlin – Köln
Einen identischen Verlauf haben bisher diese beiden Serien genommen. Heimspielniederlage – Auswärtssieg – Heimsieg. Ich habe das das letzte Mal schon erwähnt. Bei Serien, die mit Heimniederlage, Auswärtssieg begannen, setzt sich am Ende immer die Mannschaft durch, die Spiel 3 gewann. Man kann das jetzt als bloße Statistik abtun, und in Düsseldorf und Köln täte man gut daran, an die Sache so heranzugehen. Aber vermutlich liegen solchen Werten auch immer Entwicklungen oder, wenn man so will, Aussagen über Mannschaften zugrunde, die man möglicherweise nicht richtig in Worte fassen kann. Acht solcher Serien gab es, das ist nicht sonderlich viel. Und wenn man dann auch noch weiß, dass es solche Serienverläufe bei Best-of-Seven erst dreimal gab, dann ist das nicht gerade eine Menge, bei der man schon von Signifikanz sprechen sollte. Nur eine Serie aus dieser Auswahl ging über die volle Distanz: Und zwar 02/03, Köln gegen Kassel. Die anderen beiden Best-of-Seven endeten 4:1, Sieger war immer Berlin (05/06 und 07/08).
Iserlohn – Nürnberg
Etwas anders sehen die Wahrscheinlichkeiten bei der vierten Serie aus: Heimsieg -Auswärtsniederlage – Heimniederlage. Diesen Serienverlauf ab es schon wesentlich häufiger, nämlich 14 Mal. Wer gewann die Serie: Sechs Mal das Heimteam, acht Mal die Gastmannschaft. Damit sind die Chancen für die Ice Tigers nach dem Sieg in Iserlohn also noch einmal gewaltig gestiegen. Bei der letzten Vorschau waren es schon 34%, inzwischen liegen sie bei 57%. Nehmen wir aber die Best-of-Fiver `raus aus der Rechnung, dreht sich das wieder ein wenig. Dann bleiben nämlich nur noch sieben Serien mit diesem Verlauf, vier gingen an die Mannschaft mit dem Heimvorteil. Dann wären die Chancen der Franken nur auf 43% gestiegen. Wie stehen die Chancen für den Gewinner von Spiel 4? Wenn die Roosters gewinnen, gewinnen sie auch die Serie, sagt die Erfahrung. Gab es bisher dreimal. Wenn die Ice Tigers gewinnen, liegen die Chancen auf den Seriensieg bei 75%.
Alles nur Zahlen, ich weiß, ich weiß. Aber dahinter liegen 21 Jahre Playofferfahrung.
Straubing Tigers – EHC Red Bull München
Beeindruckend ist die Dominanz, mit der die Münchner in dieser Serie bisher auftragen. Dass sie sich noch aus der Hand nehmen lassen, diese Möglichkeit betrachte ich inzwischen als verschwindend gering. Wenn für die Tigers etwas zu holen ist, dann, das hat das erste Heimspiel gezeigt, zuhause, als sie lange erfolgreich dagegenhalten konnten, spät fiel der Ausgleich in der regulären Spielzeit, was folgte, war eine kurze Verlängerung. Die Tigers haben die Fähigkeit, die Münchner noch einmal zu verärgern. Aber selbst bei einem Sieg gehe ich davon aus, dass am Donnerstag die Serie zu Ende geht.
Nürnberg Ice Tigers – Iserlohn Roosters
Im Nachhinein ist man immer schlauer. Die Franken, könnte man sagen, haben das erste Spiel in Iserlohn mehr oder weniger abgeschenkt und dabei den Gegner auf`s trefflichste analysiert. Und mit ihrem schnellen Umschaltspiel die Roosters zwei Mal mit den eigenen Waffen geschlagen. Jetzt sind sie die einzige Mannschaft im Viertelfinale, die schon zwei Mal in Iserlohn gewinnen konnte! Interessant dürfte werden, ob die Roosters es verstehen, sich ihrerseits an den Gegner anzupassen. Wenn sie die Serie noch ausgleichen wollen, ist das dringend nötig. In dieser Saison haben die Roosters noch nicht in Nürnberg gewonnen.
Düsseldorfer EG – Grizzlys Wolfsburg
Die deutliche Niederlage in Wolfsburg vom Sonntag war auch noch schwer erkauft mit den Verletzungen von Eduard Lewandowski und David van der Gulik, für letzteren könnte es sogar der letzte Einsatz in diesem Jahr gewesen sein. Dafür, dass sich in dieser Serie zwei der besten Defensivformationen gegenüberstehen, fallen überraschend viele Tore. Die DEG MUSS heute einen Sieg holen, wenn man sich nicht auf seinen Nimbus als beste Auswärtsmannschaft der DEL verlassen will. Denn das hat am Sonntag in Wolfsburg auch nicht viel genutzt.
Köln – Berlin
Richtig heiß wurde es am Sonntag in Berlin eigentlich nur auf der Strafbank, die Berliner waren kaltschnäuziger vor dem Tor, mit 5:1 fiel der Sieg der deutlich aus. 114 Strafminuten prägten die Partie, der durch die vielen Strafen der rechte Spielfluss schnell verloren ging. Von den drei Heimspielen in dieser Saison haben die Haie nur eines verloren, aber das, mit dem die Eisbären die Serie ausglichen. Wie die DEG brauchen die Kölner den Heimsieg, um am Donnerstag nicht bereits mit dem Rücken zur Wand zu stehen.
Heiner
Straubing – München 0:1
Köln – Berlin 4:1
Nürnberg – Iserlohn 3:4
Düsseldorf – Wolfsburg 3:4 n.V.
IEC vs. NIT VF1:
Heiner: Iserlohn – Nürnberg 3:5
Ergebnis: 4:0
IEC vs. NIT VF2:
Heiner: Nürnberg – Iserlohn 4:5 n.V.
Ergebnis: 4:2
IEC vs. NIT VF3:
Heiner: Iserlohn – Nürnberg 5:1
Ergebnis: 1:4
IEC vs. NIT VF4:
Heiner: Nürnberg – Iserlohn 3:4
Ergebnis: 7:1
IEC vs. NIT VF5:
Heiner: Iserlohn – Nürnberg 4:1
Ergebnis: ?
Was will uns das sagen? Ich mag Heiner. Er darf gerne weiter gegen Nürnberg tippen. Je länger und je höher je iieber…
Ups, sollte eigentlich zum QF5-Eintrag. 😦
Hat dies auf olafedig rebloggt.