Spiel 5 steht auf dem Plan, und nach dem Auswärtssieg der Adler ist alles wieder in der Reihe. Man kann sich über diese Finalserie wirklich nicht beschweren. Sie macht deutlich, was wir an Best-of-Seven-Serien haben: Mannschaften erleiden Rückschläge, haben aber auch die Gelegenheit zu lernen, zu adaptieren. Sportlich macht es das umso interessanter.
Letztes Mal gab es Beschwerden, dass ich keine Grafiken verwendet hätte. Subtil verpackt, das gebe ich zu. Doch die Kritik ist angekommen. Außerdem gibt es ein Bilderrätsel.
Zwanzig Jahre DEL, das sind 20 Finalserien, wenn man genau nachrechnet. Genau sechs davon standen nach vier Spielen 2:2.
(Das musste einfach sein.)
Bei der Hälfte davon waren die Adler involviert. 50 Prozent der Serien gingen an die Mannschaft, die Spiel 1 gewann. 83 Prozent der Serien gingen an die Mannschaft, die Spiel 2 gewann. Beim Sieger von Spiel 3 sinkt der Wert wieder auf 66 Prozent. Die Sieger im vierten Spiel gewannen wiederum in 50 Prozent der Fälle die Serie. Diese Werte sprechen von deutlichen Vorteilen für den ERC.

Was haben wir am Freitag gesehen? Zu allererst kann man wohl feststellen, die Adler sind lernfähig. Ganz offensichtlich hatte man die Fehler aus den vorigen Partien sorgfältig analysiert, sie vielleicht nicht ganz abgestellt, aber ganz ohne Zweifel lieferten sie ihre bisher stärkste Partie der Serie ab. Sie haben schon das ein oder andere starke Drittel gespielt, aber konstant über 60 Minuten war ihnen das vorher nicht gelungen. Man könnte mit Fug und Recht behaupten, die Adler seien endgültig in der Finalserie angekommen.
Besonders hervorheben möchte ich dabei, dass Ingolstadt nicht schlecht gespielt hat. Das Endergebnis unterschied sich nicht wesentlich von Spiel 4, das Zustandekommen war jedoch völlig anders. Während die Adler in Spiel 4 förmlich vorgeführt wurden, über lange Phasen des Spiels richtiggehend plan- und hilflos wirkten, zogen sich die Panther bei ihrer Heimniederlage trotz eines ähnlich deutlichen Ergebnisses doch besser aus der Affäre.

Nur diesmal hatten die Adler auf viele Probleme aus den letzten Spielen eine adäquate Antwort. Sie waren körperlich präsenter, nach ein paar Anfangsschwierigkeiten kam auch ihr Pass- und Aufbauspiel entlaufen. Als entscheidenden Unterschied könnte man vielleicht die Torausbeute ausmachen. Auf den ersten Blick würde das Scoreboard das hergeben. In meinen Augen von wesentlich größerer Bedeutung war jedoch das verbesserte Defensivverhalten Mannheims.
Da hat man von den Besten gelernt, und das waren bisher die Panther. Nicht, dass Ingolstadt nicht zu Chancen kam. Aber Mannheim stand in der Verteidigungszone wesentlich kompakter, enger am Slot, nicht zufällig ähnelten sich die Wert bei geblockten Schüssen beider Teams erstmals in dieser Serie. Das hatte auch Auswirkungen auf das Goalie-Spiel von Dennis Endras, der auf mich in den ersten Partien, besonders den letzten beiden, nicht immer den sichersten Eindruck machte. Doch mit der Mannschaft steigerte auch er sich, während Timo Pielmeier keinen ganz optimalen Tag hatte.

Den Panthern gelang es bei weitem nicht so gut wie in den letzten beiden Spielen, das schnelle Aufbauspiel Mannheims zu unterbinden. Die Adler fanden immer wieder Lücken für ihre Pässe, agierten aber diesmal auch wesentlich schneller, mit zügigen Abschlüssen ließen sie dem ERC des Öfteren wesentlich weniger Zeit zu reagieren.
Die Spielweise des ERC ist kraftraubend und ich fragte mich zwischenzeitlich, ob es vielleicht daran läge, dass die Panther nicht so gut in die Partie kamen. Aber dafür ist es mir in der Serie noch zu früh.
Man sollte nicht vergessen: Für Ingolstadt war es lediglich eine Niederlage, mehr nicht. Und die Serie ist wieder ausgeglichen. Wirkten die Adler in Spiel 2 ausgecoacht, war das wohl die Antwort von Geoff Ward an Larry Huras. Mehr ist nicht passiert. Die Panther stünden nicht im Finale, wenn sie mit solchen Situationen nicht umgehen können. Man darf auf die Reaktion gespannt sein. Und wie schnell die Adler dann reagieren. Ich verspreche mir von der Serie noch einiges.
Tipp (H):
Mannheim – Ingolstadt 5:4 n.V.
Lösungen:
(1) Geoff Ward ist unzufrieden
(2) Geoff Ward freut sich
(3) Geoff Ward in Extase
P.S.
Letztes Mal habe ich die Adler ja mit Tipps förmlich überschüttet, um das auszugegleichen ein einfacher Hinweis an den ERC. Ich weiß, es ist nicht einfach. Aber ihr müsste aktiver werden. Ein eigenes Spielkonzept den Adlern aufzwingen. Spiel 4 war zu viel Reaktion, zu wenig Aktion. Das war’s auch schon.
MATCHBALL
Läuft grad sehr gut, Adler führen, Fed-Cup steht 2:2
eyy, ullmann hat meine überschrift geklaut! unverschämt
Siehste ma, dafür hast DU bunte Statistiken, die hat Ulle nicht!
weiß mans?
Wow, dass mit Mauer ist echt ne krasse Geschichte. Zwischen „Beinbruch“ und „nicht so schwerwiegend, kann im nächsten Match wieder ran“ ist ja schon ein kleiner, aber feiner Unterschied 😀
„Letztes Mal gab es Beschwerden, dass ich keine Grafiken verwendet hätte. Subtil verpackt, das gebe ich zu. Doch die Kritik ist angekommen“
Ach gebs doch zu, DU WOLLTEST ES DOCH AUCH 😀
Zum Bilderrätsel:
1: Ich am Dienstag nach dem Adlerspiel.
2. Ich am Mittwoch nach dem Kloppo-Hammer
3. Alle Adler-Fans nach der Mauer-Nachricht. wobei das sah eher so aus 😦
Und:
4. Kamui nach dem heutigen Spiel 😉
Nachdem das Viertelfinale eine Heimserie war, sich im Halbfinale schon die Wende angekündigt hat, ist das Finale scheinbar eine Auswärtsserie.