Aller guten Dinge … – Spiel 3 – Halbfinalvorschau

Zwei Spiele in den Halbfinalserien haben wir hinter uns und es schälen sich gewisse Muster heraus. In einer Serie gewinnt nie die Heimmannschaft, in der anderen liegt das Siegerteam zu irgendeinem Zeitpunkt immer 0:3 zurück. Aber von Mustern nach zwei Spielen zu sprechen ist natürlich Quatsch, macht aber Spaß.

Hier geht es zum Liveticker.

Die Zahlen: Wer die ersten beiden Spiele in Halbfinalserien gewann, hat in 25 von 26 Fällen auch die Serie gewonnen. In 17 Fällen, sprich 65 Prozent, endeten die Serien mit einem Sweep. Die Adler führten unabhängig von der Playoffrunde Serien insgesamt 17 Mal 2:0 an – ihre Erfolgsquote dabei liegt bei 100 Prozent. Mit anderen Worten: Die Adler habe noch nie in den Playoffs eine Serie nach einer 2.0-Führung noch verloren.

Ganz allgemein gilt: Mannschaften, die das zweite Spiel gewannen, schafften es bei Halbfinalserien zu 82,50 Prozent ins Finale. Mannschaften, die das zweite Spiel gewann, NACHDEM sie das Auftaktmatch verloren hatten, schafften es zu 57 Prozent ins Finale. Die Chancen in der Serie Ingolstadt – Düsseldorf sind also verhältnismäßig ausgeglichen, während in der Mannheim-Wolfsburg-Serie, so man aus der Vergangenheit Schlüsse ziehen kann, schon entschieden ist.

Was bisher geschah …

Adler Mannheim – Grizzly Adams Wolfsburg

Die Comeback-Qualitäten der Adler sind höchst erstaunlich. Womit wir bei Mustern wären. Sie spielen ihren Stiefel `runter, egal, was der Gegner macht, lassen sich auch von einem klaren Rückstand nicht beeindrucken, bleiben weiter geduldig und am Ende können sie jubeln. Einmal ein 0:3 zu drehen, mag man noch als Zufall abtun – aber wenn das gegen einen solch starken Gegner wie Wolfsburg gelingt, hat es mit Zufall nicht mehr viel zu tun. Ich möchte nicht so weit gehen, von einem Plan zu sprechen, um den Gegner zu brechen. Aber es hinterlässt zweifelsohne Spuren beim unterlegenen Konkurrenten. Wer bei den Grizzlies das nächste Mal das 3:0 erzielt, wird wahrscheinlich aus dem Dorf gejagt.

 

Die große Stärke der Niedersachsen, das Powerplay, ist gegen die Adler bisher noch kein Faktor gewesen. Im Gegenteil, die große Schwäche der Adler, das Powerplay, spielte die größere Rolle in dieser Serie. Mannheim bisher mit vier Powerplaytoren (!), die Grizzlies kommen gerade einmal auf eines. In dieser Serie kommt Mannheim auf eine höchst erstaunliche Überzahlquote von 42 Prozent, Wolfsburg auf 14 Prozent: Das ist schlicht und ergreifend verkehrte Welt. DASS Mannheim stark in Unterzahl ist, war zwar schon vorher bekannt, aber gegen das beste Powerplay der DEL aus der Hauptrunde ist es schon eine besondere Erwähnung wert. Dabei spielt auch eine große Rolle, dass die Adler weitgehend von der Strafbank fernbleiben, und wenn Adler sich in die Kühlbox begeben, müssen sie in der Regel nicht alleine runter.

Nach der ersten Partie hob ich ein paar Mannheimer Spieler hervor, machte bei Frank Mauer dabei leicht Abstriche. Nach dem Spiel in Wolfsburg scheint mir das nicht mehr haltbar zu sein. Ob die Grizzlies noch einmal zurückkommen können? Ausgeschlossen ist das natürlich nicht, aber ich bezweifele stark, dass sie noch einmal eine Chance bekommen, auch wenn ich mir noch nicht vorstellen kann, dass sie ohne einen einzigen Sieg aus der Serie gehen. Das ist keine Adler-Mannschaft wie damals bei der Serie gegen Berlin, als man die sichergeglaubte Meisterschaft noch aus der Hand gab.

ERC Ingolstadt – Düsseldorfer EG

Der ERC hat den Auswärtsfluch durchbrochen. In Iserlohn bekamen die Panther praktisch keine Kufe auf’s Eis. Aus diesen Erfahrungen scheint die Mannschaft bei dieser kuriosen Partie in Düsseldorf einiges zugesetzt zu haben – auch mehrfache Unterbrechungen konnten Ingolstadt nicht verunsichern. Man geriet zwar erneut in Rückstand, diesmal sogar mit 0:2, aber die DEG verlor für gut fünf Minuten den Faden, und die Panther drehten ihr daraus gleich einen Strick (tolles Wortspiel).

 

Nun müssen sie natürlich nachlegen. Entscheidende Rollen spielen dabei auch wieder die Goalies. Düsseldorf brauchte in der zweiten Partie zu viele Chancen – daran muss gearbeitet werden, ebenso wie daran, dass man mit seinem an sich starken Powerplay immer noch ohne Torerfolg gegen den ERC ist. Vom Gefühl her war dieser Panther-Sieg für mich die Wende in dieser Serie. Andererseits, auch das war nur EIN Spiel. Mit ein bisschen mehr Scheibenglück und einem schwächeren Tag von Timo Pielmeier spricht nichts gegen einen weiteren Auswärtssieg der Rheinländer. Aber zwei Auswärtssiege in Folge? Ich weiß ja nicht.

Tipps (H)

Mannheim – Wolfsburg 3:1
Ingolstadt – Düsseldorf 5:1

6 Kommentare zu „Aller guten Dinge … – Spiel 3 – Halbfinalvorschau

  1. Sehr sehr souverän. Im Moment spricht nicht viel dafür, dass die Serie am Samstag auch noch läuft.

    Auch wenn mir diese späten Tore Punkte kosten, dass muss eig. nicht sein

  2. Aaaah, dachte schon Olafs Laptop wäre vom Winde verweht worden^^

    Dass Powerplay der Adler hat man scheinbar wirklich so lange aufgehoben, bis mans wirklich mal braucht 🙂 Wär mir natürlich trotzdem lieber, dass man auch mal 60 Minuten mitspielt und nicht erst bei einem 3-Tore-Rückstand. Aber ich bin guter Dinge, dass man heute von Anfang an dagegenhält und klar gewinnt, um die Tür noch ein Stückchen weiter zuzumachen. Da helfen dann auch keine Orkanböen mehr, um die nochmal aufzumachen.

    Die andere Serie ist da schon deutlich enger. Scheinbar wollten beide ihre Auswärtssiege aus dem Viertelfinale nachholen. Nach dem das getan ist glaube ich, dass Ingolstadt heute die Führung in der Serie übernimmt. Für mich insgesamt die leicht bessere Mannschaft bisher in der Serie (wobei, dass waren die Freezers auch, hmmm…)

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