Zum 3. Mal innerhalb der letzten 4 Spielzeiten treffen die Haie in den Playoffs auf die Wolfsburger. Vermutlich dieses Mal zum ersten Mal auf Augenhöhe, zu offensichtlich war die Favoritenlage bei den ersten beiden Duellen.
Von Tobias Bonk (haimspiel.de)
So setzten sich vergangene Saison die Haie im Halbfinale mit 3:0 durch. Die Wolfsburger, die als 10. platziertes Team so gerade noch die Playoffs erreicht hatten, schalteten vorher im Viertelfinale die Adler aus. Im Halbfinale konnte man den Haien jedoch relativ wenig entgegen setzen. Vor allem im ersten Spiel, das die Haie 7:2 gewannen, war man deutlich unterlegen. Schon in Spiel 2 holten sich die Kölner den Auswärtssieg am Allersee und in Spiel 3 führten die Haie Mitte des 2. Drittels schon mit 4:0 bevor man ein wenig den Gang rausnahm. 4:2 stand es am Ende und somit war der Finaleinzug der Haie perfekt.
In der Saison 2010/11 umgekehrte Vorzeichen. Die Wolfsburger als Hauptrundensieger deutlicher Favorit gegen die Haie von Niklas Sundblad, wurden dieser Rolle jederzeit gerecht und schickten die Haie in 3 Spielen im Viertelfinale in den Urlaub. 4:13 Tore hieß es damals aus Sicht der Haie nach 180 Minuten.
Dieses Jahr trifft man sich unerwartet im Halbfinale. Wer hätte vorher gedacht, dass die Haie als 5. Team der Hauptrunde im Halbfinale Haimrecht genießen würde?
Gegen die Adler gewannen die Haie die Serie dank überzeugender Defensive in 5 Spielen. Das Gegenteil lieferten die Wolfsburger ab. 25 Tore bei 19 Gegentreffern, deutlich die meisten Tore im Viertelfinale, aber auch die meisten Gegentore (nach dem Gegner Nürnberg).
Es wird sich zeigen welche Serie mehr Wert war und wie wichtig es für die Teams war, die Stärken so früh auszuspielen und die Schwächen schon ansatzweise darzulegen. So traf Wolfsburg im letzten Spiel fast so häufig wie die Haie in der gesamten Serie, kassierten jedoch in Spiel 5 so viele Tore in einem Spiel wie die Haie in der gesamten Serie.
Ein Trend der sich aus der Hauptrunde fortsetzt, auch dort waren die Wolfsburger nach Nürnberg und Krefeld das Team mit den meisten Gegentoren der Top 6 und die Haie das Team mit den wenigsten Toren in diesem Kreis. Viel wird also davon abhängen, wie gut die Kölner Defensive gegen die Wolfsburger Offensive aussieht. Dazu steht den orangenen Niedersachen Matt „Diesel“ Dzieduszycki seit den Playoffs wieder zur Verfügung und konnte beim 8:3 seinen ersten Playofftreffer erzielen.
Eine Power Play Quote von fast 20% der Wolfsburger steht hier einer hervorragenden Unterzahlquote von 92,3% der Haie gegenüber. Wobei die Wolfsburger jedes Spiel, in dem sie in Überzahl trafen, auch gewinnen konnten. Eine ähnliche Quote gab es für die Grizzlys in der Hauptrunde in den 4 Spielen gegen die Kölner.
Beide Teams verfügen über herausragende Torhüter, so treffen der „Goalie des Jahres“ und der statistisch vorne liegende Torhüter in diesem Duell direkt aufeinander. Beide spielten eine gute erste Runde, wobei Sebastian Vogl bei der 2:6 Niederlage in Nürnberg nicht im Kader der Wolfsburger stand.
Es steht 1:1 in den Playoff-Duellen, in der Hauptrunde belegte man Platz 5 und 6 der Tabelle und jeder wusste auf seine Weise im Viertelfinale zu überzeugen und beide verloren kein Heimspiel.
Es spricht viel für eine enge Serie und es wird für die Haie drauf ankommen, die Wolfsburger nicht zu oft aufs Scoreboard zu lassen und selber die Produktion im Gegensatz zum Viertelfinale etwas zu erhöhen. Man darf also gespannt sein und eigentlich spricht nicht viel für eine kurze Serie!
Der Text erscheint auf eingentzt.org mit freundlicher Genehmigung von haimspiel.de. erschienen.
Ein Kommentar zu „Und jährlich grüßt der Grizzly“