NFL Weakly: Johnny, Du bist ja ’ne Marke…

Football, sein Name ist Johnny Football – und nun ebenfalls eingetragenes Warenzeichen. Oder zumindest auf dem Weg dahin. eingenetzt.org über eine ganz besondere Marke auf dem Footballfeld.

Wie ESPN berichtet, hat das US-Patentamt dem unter diesem Namen bekannten Quarterback Johnny Manziel ein großes Stück in Richtung Trademark geholfen. Das Amt lehnte den Antrag einer texanischen Investmentfirma ab, die sich die Rechte am Namen Johnny Football drei Monate vor Manziel selbst sichern wollte. Begründung: Der Name wird im Zusammenhang mit einer lebenden Person benutzt und kann daher nicht von anderen als Warenzeichen eingetragen werden. Sollte die Firma keinen Einspruch erheben, oder der Einspruch scheitern, wäre der Weg für Manziel und dessen Firma frei, sich wiederum endgültig die Namensrechte zu sichern.

Corn Flakes, T-Shirts, Tassen usw. alles was in Zukunft den Namen Johnny Football tragen soll, geht dann nur noch über Manziel und durch dessen Konto und dürfte ihm einen schönen Grundstock an Vermögen bescheren. Und das, ohne dass der Heismann-Sieger und Texas A&M Quarterback auch nur einen NFL-Pass geworfen hätte.

Keine Marke, sondern Mogelpackung?

Nun ist es ja nicht so, als wäre dieses Geld völlig unverdient. Schließlich hat Manziel dafür Einiges in zwei Jahren NCAA-Football getan. Mit 3000 Passing Yards und 1000 Rushing Yards als Freshman brach er verschiedene Rekorde und wurde dafür mit der Heisman Trophy geehrt. Und er entfachte eben nicht nur im texanischen College Station den Johnny Football-Hype. Passenderweise gelten die Houston Texans, die in der diesjährigen Draft als Erste wählen dürfen als logisches NFL-Team.

Dabei ist Mister Football nicht unumstritten. Wie so oft stellt sich die Frage, ob er seine Erfolge im College auf die NFL übertragen kann. Zu klein, zu lauf-, risiko- und zu Party-freudig lauten die größten Kritikpunkte an Manziels Können. So erstaunen Aussagen, wie von NFL.coms Chase Goodbread getätigt, überhaupt nicht. Goodbread schloss seinen Bericht über die Marke Johnny Football mit den Worten: „Irgendetwas sagt uns, dass das Geschäft mit Johnny Football länger andauern wird als die sportliche Karriere.“

Und hat damit sicher nicht unrecht, wie auch ältere Beispiele á la Manziel beweisen.

Beispiel A bis Z: Tim Tebow

Womit wir bei einem meiner „Lieblinge“, Tim Tebow, wären. Lieblinge deshalb, weil er mir als Fan der Denver Broncos eine der merkwürdigsten Zeiten in der NFL beschert hat. Ja – und das habe ich an anderer Stelle bereits mehrfach geschrieben – ich halte ihn für einen sehr guten Footballspieler, aber nein, er ist kein NFL-Quarterback. Wie das zusammenpasst? Ganz einfach, Tebow ist eine Bereicherung für jedes Team, wenn er beispielsweise in den Special Teams oder als als eine Art H-Back, eine Tight End – Fullback-Mischung eingesetzt würde. Um als Quarterback in der Liga zu bestehen, müsste er aber Vieles, Wurftechnik, Wurfkraft usw., erheblich verbessern.

Wie auch Manziel gewann Tebow die Heisman Trophy und kam mit vielen Vorschusslorbeeren in die Draft. Wurde dort – nicht nur zu meinem Leidwesen – von den Broncos geholt und feierte dort in seiner zweiten Saison unerwartete Erfolge. Mit zwar durchwachsenen Quarterback-Statistiken, aber einem unbändigen Willen und mit dem Ruf versehen, trotz limitierten Talentes Spiele zu seinen Gunsten entscheiden zu können.

Das war 2011 – 2012 musste Tebow sich jedoch einen neuen Arbeitgeber suchen, weil Denvers Vizepräsident John Elway in einem genialen Schachzug Peyton Manning geholt hatte. So wurde die Quarterback-Legende den zum Helden aufgestiegenen Tebow elegant los, ohne die Fans gegen sich aufzubringen. Tebow landete bei den New York Jets, wurde dort mit leeren Versprechungen bedacht, kam nie wirklich zum Zug und kam 2013 zu den New England Patriots – die sich gleich nach den Trainingscamps wieder von ihm getrennten.

Heute ist Tebow – mit 26 Jahren eigentlich auf dem Zenit des sportlichen Schaffens – Analyst bei ESPN für College-Football. Den Namen Tim Tebow und auch das berühmte Tebowing kennt zumindest in den USA jedes Kind – der NFL-Quarterback Tim Tebow kommt statistisch gesehen auf 34 Spiele mit einem durchschnittlichen Quarterback-Rating. Und doch dürfte er für immer dank des Footballs ausgesorgt haben.

Eine neue Quarterback-Runde, eine neue Wahnsinnsfahrt

Manziel im Draft ist übrigens nur eine Komponente im in der letzten Woche bereits erwähnten Helge-Reinhold-Spiel. Die Houston Texans haben auf jeden Fall schon einmal Platz bei den Quarterbacks geschaffen und Matt Schaub zu den Raiders verfrachtet. Für Schaub kam allerdings mit Ryan Fitzpatrick ein weiterer Quarterback nach Houston. Und ein anderer, ebenfalls im College gehypter, lauffreudiger Genosse, der trotz zwischenzeitlicher Gefängnisstrafe in der NFL angekommen ist, hat eine neue Heimat gefunden: Michael Vick heuerte bei den Jets an. Die dafür Mark Sanchez ziehen ließen.

Bis zu Johnny Manziels großem Datum, der NFL-Draft am 8. Mai, dürfte sich hier noch Einiges tun, bis es heißt: Vorhang auf für Johnny Football ™.

2 Kommentare zu „NFL Weakly: Johnny, Du bist ja ’ne Marke…

  1. Immerhin bleibt er wohl (wenn es denn so kommt mit Houston) in der Wohlfühlzone. Meiner Meinung nach der größte Fehler von Tebow nicht zurück nach Florida zu gehen. Ansonsten bleibt es nur abzuwarten ob er seine Leistungen abrufen kann. Er hat das Zeug ein ganz großer zu werden, er muss es nur wollen! Die Marke Johnny Football wird auf jeden Fall genug Geld bringen, da bin ich bei Dir! Vorher reden kann man viel, wichtig ist aufm Platz^^ (3 Euro Phrasenschwein und so)

    1. Diese Wohlfühlzone dürfte ihm jedoch nichts nützen, wenn die Kritiker recht behalten sollten. Tebow wäre IMHO auch in Jacksonville nicht glücklich geworden und hat mit dem Weggang aus Florida alles richtig gemacht. Dort hätte er nur an seiner College Legende gekratzt. Sein Fehler war allerdings das festhalten an der QB-Position.

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