Um die Halbfinalserien besser kennenzulernen, starten sie je an einem eigens dafür freigeräumten Tag: Zunächst beginnt die Serie der Adler gegen die Haie, am Mittwoch dann startet die Serie zwischen München und Augsburg.
Mannheim vs. Köln
München vs. Augsburg
Der Weg der Adler in diesen Playoffs ist ein Weg voller Tradition. Gegen Nürnberg spielten sie im Viertelfinale bereits ihre neunte Serie aus, wie immer siegreich. Und jetzt, im Halbfinale, treffen sie auf die Haie. Auch dieses Duell gab es nicht wesentlich seltener. Es steht bereits schon zum achten Mal auf dem Programm.
Es gibt einen wesentlichen Unterschied. Wenn’s nicht den Ausrutscher der Haie in der Spielzeit 06/07 gegeben hätte, als sich Mannheim ins Finale sweepte, könnte man nämlich behaupten, dass die Haie für die Adler in den Playoffs das sind, was die Adler für die Ice Tigers darstellen: Ihre Nemesis.
(Gelb: Köln mit Heimvorteil)
Es gab also bisher sieben Serien, sechs davon gewannen die Domstädter. Schauen wir uns die Serien näher an, wurde, wenn die beiden Teams im Halbfinale aufeinandertrafen, immer gesweept. Ganz interessant in diesem Zusammenhang: In Playoffserien hat Mannheim erst zweimal in Köln gewinnen können in all diesen Jahren.
Wie sehen eigentlich die Quoten aus, wenn unsere vier Halbfinalisten es in der Vergangenheit bis ins Halbfinale schafften?
Ziemlich gut, könnte man sagen: Die Münchner haben bisher ebenso wie Augsburg noch nie im Halbfinale eine Serie verloren. Haben aber natürlich (München 3, Augsburg 1) bei weitem noch nicht so viele Serien gespielt wie die beiden Teams, die sich in der anderen Serie gegenüberstehen. Die Haie gewannen acht von elf, Mannheim neu von zwölf.
Wie endeten die Spiele zwischen den Halbfinalisten in der Hauptrunde?
Die Münchner gewannen beide Heimspiele und das erste Auswärtsspiel in Augsburg. Der AEV holte zu Hause einen Sieg gegen die Landeshauptstädter.
Die Adler gewannen beide Spiele in Köln und das erste Heimspiel. Im zweiten Heimspiel, als der HR-Sieg der Adler bereits feststand, es für die Haie aber um alles ging, gewann Köln, am letzten Spieltag 3:2 n.P. bei den Adlern. Und das war aus Kölner Sicht ein sehr wichtiger Erfolg, der das Heimrecht gegen Ingolstadt im Viertelfinale sicherte. Und es war das bisher einzige Spiel der Haie gegen Mannheim unter der Obhut von Dan Lacroix.
Über die Teams muss man eigentlich nicht mehr viel sagen, wenn in den Playoffs erst einmal die Halbfinals erreicht sind. Bemerkenswert finde ich allerdings die Adaptionsfähigkeit der Haie, die gegen den ERC immer besser in die Serie kamen. Und immerhin: Sie haben das seltene Kunststück geschafft, eine 1:3-Serie noch zu drehen, was in der DEL erst zum zweiten Mal vorkam. Das dürfte zudem für eine gewisse Euphorie gesorgt haben. Dennoch sind die Adler für mich der Favorit, das waren die Kurpfälzer aber schon, bevor der Gegner fürs Halbfinale feststand. Und es gilt auch zu bedenken, dass Köln eine aufreibende Serie hinter sich hat. Während die Adler eben ausgeruht in die Serie gehen. Das führt dann zum üblichen Abwägen zwischen fehlendem Spielrhythmus und Ausgelaugtheit. Wobei man fragen kann, wie Spielrhythmus aufkommen kann, wenn es in den Viertelfinalserien zweimal Pausen von fünf Tagen gibt.
Ein wichtiger Faktor könnte die bei Köln doch wesentlich dünnere Personaldecke werden. Während Pavel Gross auf den kompletten Kader zurückgreifen kann und tatsächlich ein paar Spieler auf die Tribüne schicken muss, stellt sich das Team von Lacroix praktisch von selber auf: Zuletzt fehlten bei den Haien im Viertelfinale wie auch schon länger Steve Pinizzotto, Sebastian Uvira, Corey Potter und Alex Oblinger. Alles Stammkräfte, soweit man das bei den wenigen Spielen von Pinizzotto überhaupt behaupten kann. Möglicherweise kann Alex Sulzer aber wieder zum Kader stoßen, wenn vielleicht nicht sofort, so doch im weiteren Verlauf der Serie.
Ähnlich wie bei der anderen Serie, wenn auch vielleicht nicht in dem Ausmaße wie bei Mannheim vs. Köln, gibt es für die Serie zwischen München und Augsburg einen klaren Favoriten. Die Panther könnten sich ein Beispiel an den Eisbären nehmen, die gezeigt haben, dass der noch amtierende Meister nicht unverwundbar ist. Außerdem lastet der größere Druck natürlich auf dem Favoriten. Für den AEV ist alles, was jetzt noch kommt, reine Zugabe.
Heiner
Mannheim – Köln 0:1
München – Augsburg 4:2