Massaker in München? – Vorschau fünfter Spieltag

Wer einen Blick auf die Tabelle wirft, könnte den Eindruck gewinnen, dass in dieser Saison nur die DEG mit einer Defense spielt. Vier Spieltage sind bereits absolviert, an drei davon gab es neue Torrekord für die Saison.

Überschriften verpflichten. Erinnert sich noch jemand an die zur Vorschau des vierten Spieltages? Kein Problem, ich kann aushelfen. „Baden gehen im Seilersee“. DAS WAR PROPHETISCH. Und setzt die Messlatte hoch.

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Heute gibt es zum Einstieg mal alternative Tabellen. In der linken Hälfte der Grafik wird dargestellt, in Spalte drei, wie viele Schüsse eine Mannschaft für ein Tor braucht, in Spalte sechs, wie viele Torschüsse eine Mannschaft in den ersten vier Spielen abgegeben hat. Spalte neun zeigt, wie viele Schüsse auf ein Tor abgegeben wurden, bevor ein Gegentreffer fiel, und in zwölf erfährt man, wie viele Schüsse eine Mannschaft auf das eigene Tor zugelassen hat.

Vorweg ein paar Selbstverständlichkeiten: Die Zahlen gleichen sich normalerweise im Verlaufe der Saison aneinander an. Wobei, ja, das kann man über den Daumen gepeilt durchaus vereinfachen, die finanzstarken Mannschaften bei den abgegebenen Torschüssen dazu tendieren, weiter oben in der Tabelle aufzutauchen, die die Torschüsse zählt. Und umgekehrt bekommen eben schwächere Teams mehr Schüsse gegen sich als starke (letzte Spalte). Aber die Tabellen geben einem ein paar Möglichkeiten, den Saisonstart und diverse Auftritte der verschiedenen Mannschaft zu interpretieren.

Interessant sind vor allem die Extreme: Nehmen wir den ERC: Die Defense scheint schon ganz gut zu funktionieren, es scheint gegen keine Mannschaft schwerer zu sein, Chancen zu erarbeiten als gegen Ingolstadt. Die Roosters lassen fast DOPPELT so viele gegnerische Abschlüsse zu. Ein frappierender Unterschied. Allerdings braucht es gegen die Schanzer realtiv gesehen wenig Abschlüsse, um zu einem Torerfolg zu kommen. In dieser Hinsicht sind sie das drittschwächste Team.

Beim KEV (oder auch Bremerhaven) könnten wir so gesehen über ein Goalie-Problem spekulieren. Einerseits lassen die Pinguine relativ wenige Abschlüsse zu (Platz fünf), aber gegen die DEG braucht es fast fünf mal so viele Abschlüsse, um zu einem Torerfolg zu kommen! Einschränkend muss man allerdings hinzufügen, dass der Goalie nie getrennt von der Defense betrachtet werden kann. Mich hat die niedrige Zahl überrascht, die für die Abschlüsse gegen den KEV steht – die hätte ich nach den bisherigen Eindrücken deutlich höher angesetzt.

Die Roosters lassen extrem viele Abschlüsse zu, profitieren aber offensichtlich von guten Goalie-Leistungen. Aber extrem ist in dieser Hinsicht vor allem die DEG. Diesen Wert zu halten, wird auf Dauer unmöglich.

Kommen wir zu den Offensiven, lässt sich erkennen, dass die Eisbären noch an einer gewissen Abschlussschwäche laborieren, was natürlich auch für die Grizzlys gilt. Straubing war bisher extrem effizient, genau wie Iserlohn oder der KEV, diese Werte werden sich noch normalisieren. Die Adler haben noch Luft nach oben, dasselbe gilt für Meister München. Dabei spielt auch der Aspekt eine Rolle, dass Mannschaft grundsätzlich gegen Teams wie München und Mannheim vorsichtiger auftreten, defensiver. Die Adler fanden bisher trotzdem immer einen Weg, München deutlich seltener.

Am überzeugendsten finde ich bisher die Ingolstädter Zahlen, statistisch gesehen funktiniert das Zusammenspiel von Offense und Defense schon am besten. München und Mannheim scheinen mir das meiste Steigerungspotential zu haben.

Für weitere Interpretationsmöglichkeiten und -angebote bin ich offen.

Ingolstadt – Schwenningen

Der Start der Schanzer mag misslungen sein, als sie gegen Straubing im ersten Spiel der Saison verloren. Doch der ist im Nachhinein durch die sehr starken Auftritte der Tigers inzwischen ein klein wenig entschuldigt, vor allem, wenn man einen Blick auf die darauf folgenden Resultate wirft. Es folgten drei Siege, das letzte Wochenende brachte Dreier in Köln und Augsburg, der ERC ist definitiv in der Saison angekommen. Genau umgekehrt verläuft die Saison bei den Wild Wings. Nach einem Sieg gegen Nürnberg folgten drei Niederlagen am Stück – inzwischen tragen die Wild Wings die Rote Laterne vor sich her. Vor allem die Abschlussschwäche ist bisher das große Problem der Mannschaft von Pat Cortina. Keine Mannschaft hat weniger Tore geschossen. In der letzten Saison gewann der ERC dreimal gegen Schwenningen, darunter beide Heimspiele.

Berlin – Iserlohn

Nach verkorkstem Saisonstart mit zwei Niederlagen haben sich die Eisbären mit einem 5-Punkte-Wochenende ins Mittelfeld vorgearbeitet. Nun kommt mit den Roosters das torgefährlichste Team der DEL in die Hauptstadt. Gut, natürlich verdanken die Sauerländer diese Bilanz nur dem Galaauftritt gegen München, aber das 8:3 war mit Sicherheit eine Begegnung, die Selbstvertrauen einflößt. Der IEC hat bisher beide Auswärtsspiele verloren. In der letzten Saison gewannen die Eisbären dreimal gegen Iserlohn.

Mannheim – Wolfsburg

Für Pavel Gross ist es ein ganz besonderes Spiel. Erstmals trifft er nach dem Wechsel nach Mannheim auf seinen Ex-Clubs. Nach der Niederlage zum Saisonauftakt ließen die Adler drei Siege folgen. Zwischen der Tabellenführung und den Kurpfälzern steht nur noch ein Sieg gegen die Grizzlys. Und die DEG. Die Adler schießen in dieser Saison Tore, nur Krefeld und Iserlohn erzielten bisher mehr. Bei den Grizzlys, die gerade ein Null-Punkte-Wochenende hinter sich haben, hapert es genau an dieser Stelle. Nach den Wild Wings haben sie die wenigsten Treffer erzielt. In der letzten Saison gewann Mannheim dreimal gegen Wolfsburg, darunter beide Heimspiele.

Augsburg – Düsseldorf

Als Tabellenführer reist die DEG nach Augsburg. So weit oben in der Tabellen standen die Rheinländer das letzte Mal im Dezember 2010, als sie die Hauptrunde als Zweiter abschlossen. Als einzige Mannschaft sind sie in dieser Saison zwar nicht verlustpunktfrei, aber ungeschlagen. Der AEV hat nach dem Auftaktsieg in Köln drei Spiele in Folge verloren. Allerdings muss man anerkennen, dass das Programm bisher mit Köln, Mannheim, München und Berlin auch ganz schön happig war- bisher ging es nur gegen Teams, denen man mehr oder weniger Titelchancen einräumt. Letzte Saison gewannen die Panther alle vier Spiele gegen die DEG.

Köln – Straubing

Der Start der Haie kann bisher als durchwachsen bezeichnet werden, zwei Niederlagen, zwei Siege, darunter schon zwei Heimniederlagen. Nun kommen die starken Tigers, bevor es gegen München und Nürnberg geht. Auch die Niederbayern haben bisher zwei Siege und zwei Niederlagen auf dem Konto, trotzdem wirkten ihre Auftritte bisher überzeugender, zumal es die Niederlagen, die beide sehr knapp ausfielen, gegen München und Mannheim setzte. In der vergangenen Saison gewannen die Haie dreimal gegen die Tigers, darunter beide Heimspiele.

München – Krefeld

Der KEV hat ein Fünf-Punkte-Wochenende hinter sich, an dem er unter anderem die Roosters besiegte, gegen die München am Sonntag so gnadenlos unterging. Vielleicht eine gute Ausgangsposition für ein Spiel gegen den Angstgegner der letzten Jahre? Die Pinguine haben die letzten zehn Spiele gegen den Meister verloren. München ist mit drei Siegen in die Saison gestartet und drohte bis zum Waterloo in Iserlohn schon wieder, dem Rest der Liga davonzueilen. Gegen den KEV ist nun Wiedergutmachung angesagt.

Nürnberg – Bremerhaven

Ein Kellerduell steht in Nürnberg an. Beide Mannschaften sind noch nicht richtig in die Saison gestartet, Bremerhaven wartet immer noch auf den ersten Saisondreier. Die Pinguins haben ihre letzten drei Partien verloren, die Franken verloren ihre letzten zwei Spiele. In der letzten Saison schlugen die Ice Tigers Bremerhaven dreimal, dabei gewannen sie beide Heimspiele gegen die Pinguins. Bei den Franken gab es unter der Woche die erste Trainerentlassung der Saison. Kevin Gaudet wurde gefeuert, vorerst steht Martin Jiranek  hinter der Bande bei Nürnberg. Das ist wie Notbremse ziehen, wenn der Zug noch im Bahnhof steht. Irgendeiner merkt, dass keine Gleise liegen.

Heiner

Mannheim – Wolfsburg 5:6 n.V.
Augsburg – Düsseldorf 1:3
Berlin – Iserlohn 0:1
München – Krefeld 4:5
Köln- Straubing 0:1
Ingolstadt – Schwenningen  4:0.
Nürnberg – Bremerhaven 3:2

Ein Kommentar zu „Massaker in München? – Vorschau fünfter Spieltag

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