Inside the Penguins

Was finden wir in einem Pinguin? Fisch müsste die spontane richtige Antwort lauten. In der letzten Ausgabe des Pinguin-Insiders kam es zu einer Stellungnahme von Rick Adduono nach der Niederlage in Straubing. Das war aber weder Ersteres noch Fleisch.

Jeder, der die DEL verfolgt, weiß, dass es in Krefeld zur Zeit nicht gut läuft. Und jeder, der diese Seite hier regelmäßig besucht, weiß das ebenso. Nach der Niederlage gegen Straubing kam es im Pinguin-Insider zu einer Stellungnahme von Rick Adduono, in der er sich mit der aktuellen Situation in Krefeld befasst.

Ich mag hier jetzt bis ins letzte Detail dieses offenen Briefes Richtung Fans eingehen, aber ein paar Sachen möchte ich doch aufgreifen, die mir aufgefallen sind. Ich kann mir nicht helfen, aber der Gesamteindruck, den diese Stellungnahme bei mir hinterlassen hat, ist der der Hilflosigkeit.

Zunächst schildert Adduono recht ausführlich das Zustandekommen der Niederlage in Straubing. Grundton, vielleicht übertreibe ich hier ein klein bisschen, aber nicht viel, ich schwöre: Wir haben gar nicht schlecht gespielt, zu viele Strafen kassiert, haben das Spiel eigentlich kontrolliert. Dass wir verloren haben, war unglücklich, doof und irgendwo auch gemein. Überhaupt, die Schiedsrichter sind schuld. Das Powerplay seiner Mannschaft sei nicht so gut gewesen (guys, we talking Krefeld, dass das Powerplay da, hm, Probleme bereitet, ist MIR aber schon vor ein paar Jahren aufgefallen!).

Das Entscheidende für mich ist aber der nächste Punkte: „Wer wirklich etwas vom Eishockey versteht und unsere Spiele analysiert, der sieht, dass wir nicht aufgrund struktureller Dinge verlieren. Es ist nicht die Taktik, nicht die Reihen, oder sonst irgendetwas Strukturelles, das uns Punkte kostet, sondern individuelle Fehler und verlorene Zweikämpfe. Ähnlich ist es in Überzahl: Die Struktur ist okay, aber die Ausführung fehlt manchmal. Wir müssen schneller passen und mehr schießen. Das ist, was fehlt. Wir trainieren das fast jeden Tag, aber wir haben eben nicht die Spieler, die diese natürlichen Torjägerinstinkte haben, die aus jeder Lage schießen, weil das ihre Eishockey-DNA ist. Wir müssen uns auch dieses Verhalten letztlich hart erarbeiten. „(Hervorhebung von mir).

Kurz danach sagt er: „Was uns fehlt ist halt Tiefe im Kader und Erfahrung. Wir haben keine Spieler, die regelmäßig Spiele allein entscheiden. Wir können nur über das Team kommen. Ich denke, die Jungs spielen sehr gut im System, sind motiviert und arbeiten hart. […] Wir haben gute Spieler im Team, aber eben nicht in der Klasse und Menge, wie die meisten anderen Teams in der Liga. Insbesondere, was Torabschluss und Scorerinstinkte angeht.“

Also für mich klingt das widersprüchlich. Zum einen sagt Adduono, es sei nicht die Mannschaft oder die Taktik, zum anderen, es sei die Zusammenstellung der Mannschaft. Und wer wäre dafür wohl verantwortlich? Gleichzeitig wirft er einzelnen Spielern, ohne Namen zu nennen, individuelle Fehler und verlorene Zweikämpfe vor.

Keiner erwartet vom KEV den Titel, okay, ich kenne natürlich ein paar, aber realistisch gesehen? Mit einem Etat wie etwa Schwenningen, Augsburg, Iserlohn, Straubing? Dabei waren die Pinguine in den letzten Jahren immer so ein wenig overachiever.

Am Ende erklärt Audduono, wie sehr er unter dieser Situation leidet („ich schlafe nachts kaum noch“), was einen interessanten Einblick in das Leben eines Trainers gibt (das meine ich völlig ironiefrei.) Aber mein persönlicher letzter Eindruck war: Hoffnungslosigkeit. So ein bisschen, ich kenne keine Parteien mehr, nur noch Krefelder. Wie ein Plan hört sich das nicht an. Abschiedsvorstellung? Es besteht kein Zweifel, dass Audduono mit dem KEV einiges erreicht hat. Doch ich habe auch den Eindruck, er entschwindet gerade mit einem Pfeifen auf den Lippen Richtung finsterem Walde. Ohne Wegbeschreibung.

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